Chapter 1

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In Eile schlürfte sie ihren Kaffee, stülpte sich ihre Stiefeln über, zog ihre braune Stoffjacke an, in die sie sich reinkuschelte, und verließ das Haus. Kurz schaute sie auf ihre Uhr: 15:56. "Hell no"fluchte sie, und beschleunigte ihren Gang.

He's totally gonna hate me, dachte sie besorgt nach. Nicht selten kam sie zu spät zu ihrer Arbeit.

Wieder beschleunigte sie ihren Gang, schaute auf den Asphalt, der an ihr vorbeiflitzte. 

-

Währenddessen saß Harry, der von seinem Chef erfahren hatte, dass Grace heute arbeitete, still auf der Bank, und wartete. Das Krankenhaus und seinen Eingang hatte er fest im Blick.

Er hasste Mr. Blood für diesen Auftrag. Sollte er sich doch selber um seine Tochter kümmern, aber er hatte die Nase voll, von seinem Chef unwillig abhängig zu sein.

Wäre da nicht seine Familie, die er beschützen musste. Hätte Mr. Blood ihm mit seinem eigenen Tod gedroht, hätte Harry es nicht durchgezogen. Sein eigenes Leben war ihm nicht so wichtig, wie die seiner Familie. 

Dann erblickte er Grace, wie sie sich dem Eingang näherte. Ihre braunen Haare lagen nicht wie auf dem Foto auf ihren Schultern, sondern waren zu einem Zopf gebunden. Harry bemusterte sie von ihren klumpigen Boots und ihrer hellen Jeans bis zu ihrer hellbraunen Stoffjacke. Doch er machte sich nicht große Gedanken über ihr Aussehen. 

Es war ein Auftrag. Nur ein Auftrag. Und daran musste er sich immer wieder erinnern. 

Er beobachtete, wie sie durch den Eingang lief. Kurz musste er zögern. Dann folgte er ihr, und befand sich kurze Zeit später im Haus.

Sicherheitshalber warf er noch einen Blick auf seinen Arm, dem er davor mit einem scharfen Messer eine große Schlitzwunde verpasst hatte.

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Grace war nahm ihre Utensilien heraus, zog den weißen, sauberen Anzug an, und begann zu arbeiten.

Es war ein kleines Krankenhaus. Praxis wäre doch eher der richtige Ausdruck. Deshalb fühlte sie sich ununterbrochen wohl, und konnte sich lange mit den Patienten beschäftigen. 

Als ihre erste Schicht vorbei war, setzte sie sich auf einen Stuhl, und ruhte sich aus. Sie hatte die Kassentheke fest im Griff.

Als sie ihren Blick durch den Raum gleiten ließ, fiel er auf einen Jungen. Der Junge war hauptsächlich schwarz gekleidet, nicht so modisch, wie sie es im Studio gewohnt war. Er hatte seinen Ärmel hochgekrempelt, woraufhin sie sofort den Schlitz bemerkte. Seine Blicke trafen ihre, als er sich mit den Ellenbogen auf der Theke stützte, und seinen Kopf zu ihr drehte. Da sonst keiner an der Theke war, der ihn einschreiben konnte, kam sie auf ihn zugelaufen.

"Name?",fragte sie ihn.

"Harry Styles.", antworte er. Seine Rauheit in der Stimme war nicht zu überhoren, und fiel ihr sofort auf. 

"Okay.", sie schrieb ihn in das Buch ein. "Come with me, Mr. Styles."

Sie traten in den kleinen Raum, der einen Praxisstuhl und einen Pult mit einem Computer beinhaltete. "Lie down", befahl sie freundlich.

"Why? I'm not tired." 

Sie seufzte. "Your blood is trickling down your arm. Just lie down so i can bandage it."

Er hielt seinen Arm so, dass es waagrecht stand, und das Tropfen Blut gehindert war, rauszufließen.

"Fine",murmelte sie stirnrunzelnd. 

Sie nahm seinen Arm vorsichtig, rollte das Band um ihn, und befestigte ihn am Ende. "We're finished. Your arm is in a good state. Just change your bandages every morning."

Für einen kurzen Moment blieb er stehen und starrte sie an. Beschämt, doch trotzdem fest, schaute sie auf seinen Arm. Dann realisierte sie, dass die anderen Patienten draußen warteten, und lief auf die Tür zu, um den Nächsten zu rufen und den fremden Jungen zum Gehen zu bewegen. Als sie die Tür öffnete, stand er immer noch da. "What? You're gonna have a sleepover here?", sagte sie scherzend, ohne das Gesicht zu verziehen. "No. It's just.." Er seufzte.

Das konnte er nicht tun. Sie einfach nach ihrer Nummer zu fragen wäre nicht seiner Einstellung passend. "My arm hurts."

Natürlich entsprach es nicht der Wahrheit, doch er musste sie irgendwie aufhalten, und besser kennenlernen. "Fine. So.. how did you do it? Scratch your arm, i mean.", fragte sie geduldig, und schloss die Tür hinter sich. Er überlegte. "It itched."

"So you just scratched it until it bled? That's how it goes? No, tell me the truth."

"You're not my psychiatrist. I don't have to tell you anything. Just give me an ointment or a cream or.. I don't know, you're the doctor. Tell me what i need."

"That wound doesn't heal with an ointment. It heals over time."

Er starrte sie finster an. Er musste sie aufhalten. "You're the doctor. Do something."

"Do you actually know how childish this is? Oh no, I'm sorry. Every child would know it better"

"A rude doctor.", sagte er, und hob eine Augenbraue an. "No, just as friendly as you.", erwiderte sie.

"I have a deal for you, Mr. Styles. Tomorrow you come at the same time like today. We'll see how you're wound will be healed then."

"Fine.", erwiderte er. Immerhin etwas. Doch der Klumpen in seiner Kehle verging nicht.

Denn Mr.Blood hatte ihm genau einen Tag Zeit gegeben, bevor er einen Geliebten von ihm umbringen würde.

"Have a nice day, Mr. Styles."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ er das Zimmer, dann die Praxis. Er machte sich auf den Weg zu Mr. Blood. Nach einer Weile stand er vor ihm, die Hände auf den Pult gestemmt. "I need more time. Like a week or so."

"Don't you dare contradict my deal. It was more fair than you deserve."

"No. I'm about to ask her for her number. She just-"

"You didn't even get her number? Coward.", spuckte er, wie er es immer tat. "But yeah. I will give you a week. But if are still having problems with making her fall in love with you then, not just one person you love will die. I will destroy you're whole family."

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2014 ⏰

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The Threat // h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt