Kapitel 13

1 0 0
                                    

Am nächsten Abend war ich im Restaurant und half meinen Freunden aus. Es war voll, denn jemand feierte eine Hochzeit und wir durften ihnen das Abendessen servieren. Für 30 Leute brauchten wir gerade jede Hilfskraft die wir kriegen konnten. Meine Eltern waren deshalb auch da.

Die Vorspeise hatten sie gerade durch. Ich ging neben die Bühne zu Cole und Blaze.
"Hey Jungs. Ihr seid jetzt mit der Entertainmentmusik dran. Habt ihr ein Programm?", fragte ich.
Cole nickte. "Ja, wir haben zwei Stücke."
"Okay, es ist ein Anfang. Dann kegt mal los."

Cole und Blaze gingen auf die Bühne. Während Cole sich an den Flügel setzte, hing sich Blaze seine Gitarre um. Er sagte ein paar anfängliche Worte und dann begannen sie zu spielen. Marry you von Bruno Mars durfte natürlich bei so einem besonderen Tag nicht fehlen.
Das ganze Restaurant rockte mit ihnen mit. Blaze's Stimme war unglaublich. Meine Freundin Misha sang sogar mit.
Auch die Leute am Hochzeitstisch schienen sich sehr zu amüsieren.

Einige Zeit später war der Hauptgang fertig. Misha und ich servierten den Gästen ihre Mahlzeit und wünschten Ihnen einen guten Appetit.
Dem Hochzeitspaar gefiel die Musik von unseren beiden Jungs so gut, dass sie nach mehr Musik fragten.
"Wären Sie so nett und fragen die Jungs auf der Bühne, ob sie noch ein paar Zugaben spielen könnten? Uns gefällt ihre Musik sehr", sagte die Braut.

Lächelnd nickte ich. "Natürlich. Haben Sie irgendwelche Musikwünsche?"
"Nein, hauptsache kein Klassik", lachte sie.
"Alles klar." Ich ging zur Bühne und überbrachte die Nachricht.
"Noch was? Was können wir denn sonst noch spielen?", fragte Cole nachdenkend.
"Wie wäre es mit etwas von Justin Bieber?", schlug Blaze vor.

"Ja, er ist ein sehr toller Sänger. Los geht's", antwortete Cole.
Somit sangen sie noch Cold Water und Let me love you.

Nachdem die beiden fertig waren, tobte das Restaurant und unsere Jungs bekamen reichlich Applaus.

"Dankeschön", sagte Blaze ins Mikrofon,"Einen letzten Song wollen wir noch singen, wenn das Publikum es noch will?"
Es folgte lauter Applaus.
"Gut." Er spielte einen Akkord auf seiner Gitarre, nickte Cole einmal zu und sagte dann:"Aber dafür brauchen wir Unterstützung." Verwundert ging ein Murmeln durchs Restaurant.

Blaze schaute zu mir und grinste. "Lexy, komm her und begleite uns!", rief er.
"Was?", rief ich.
Misha strahlte mich an. "Na los Lexy, geh hin." Das ganze Restaurant schaute mich an.
"N-Nein, ich blamier mich da oben ja nur", sagte ich.
"Oh, ich glaube Lexy braucht ein wenig Applaus", sagte Blaze.
"Le-xy! Le-xy! Le-xy!", rief das Restaurant.

"Los jetzt! Jeder wartet auf dich", drängte Misha.
"Ich kann doch gar nicht singen", antwortete ich.
"Ernsthaft? Du warst die beste Sängerin im Schulchor!"
"Das war nicht schwer, weil alle anderen nicht singen KONNTEN."
"Na also! Du kannst singen. Und jetzt rauf da!" Sie gab mir einen kleinen Schubs.
"I-Ich..." Ich kam nicht mehr dazu, mich zu wehren.
Blaze reichte mir die Hand und zog mich mit auf die Bühne.
Und dann wurde ich von allen angestarrt.

"Was soll das?", zischte ich Blaze zu,"Ich kann nicht singen."
"Misha hat mir aber was anderes erzählt", grinste er.
"Was?" Der Gedanke, dass das alles geplant war und Misha mit drin steckte...Oh Misha, wie konntest du mir nur so in den Rücken fallen?

"Ich weiß aber nicht was wir singen", redete ich weiter.
"Closer, the Chainsmokers", antwortete Blaze,"Ich weiß, dass du das Lied in und auswendig kennst. Misha meinte, es war mal dein Lieblingslied, also kannst du dich jetzt nicht rausreden."
"Du..."
"Jaja, dank mir später", sagte er frech und drückte mir ein Mikro in die Hand.

Cole begann das Intro zu spielen und dann setzte Blaze ein. Ein Glück dass ich in der ersten Strophe noch nicht singen musste.
Während Blaze sang, schaute er mir in die Augen, ich hatte das Gefühl, er würde nur für mich singen. Ich schmolz dahin.
Dann war ich mit der zweiten Strophe dran. Blaze nickte mir aufmunternd zu und zwinkerte.
Und bevor ich noch irgendwas denken konnte, hatte ich bereits angefangen zu singen.
"You, you look as good as the day I met you..."

Je länger ich sang, desto selbstbewusster wurde ich und es begann mir dann sogar Spaß zu machen. Im Publikum sah ich wieder Mister Moore, den Detektiv, der sich dezent im Hintergrund aufhielt. Ich musste kurz an gestern denken, wie ich ihn im Park gesehen hatte, aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder.
Bei der Bridge setzte die Gitarre aus und nur das Klavier spielte.
Blaze nahm meine Hand, während er sang, und drehte mich einmal.

Unsere Gesichter waren so nah, dass ich seinen Duft einatmen durfte.
Beim letzten Refrain spielte er wieder auf seiner Gitarre.
Als der letzte Akkord verklungen war, ertönte schallender Applaus durch das Restaurant.
Blaze legte seine Gitarre weg, Cole kam zu uns nach vorn und wir verbeugten uns.
"Woohooooo", schrie Misha fröhlich.

Blaze schaute mir tief in die Augen.
"Gut gemacht, Alexis", raunte er mir zu. Bevor ich mich versah, küsste er mich. Das Publikum schrie und tobte.
Der Kuss dauerte nicht lang, vielleicht ein oder zwei Sekunden, aber ich wurde rot, fast schon lila.
"Danke, ihr wart ein tolles Publikum", sagte Blaze ins Mikro, dann gingen wir von der Bühne.

Sofort fiel mir Misha um den Hals.
"Aaah, mein Gott, er hat dich geküsst!!!"
Ich war sprachlos.
Mom sagte:"Gratuliere mein Schatz. Du warst wundervoll. Und das Ende war ja so schnuckelig." Sie zwinkerte mir zu.

"Mom...", sagte ich und wurde wieder rot.
"Was ist? Ich wusste doch, dass da mehr war", grinste sie,"Oder nicht, Misha?"
Meine Freundin gab meiner Mutter Recht und sie lachten.
Ich schaute mich nach Blaze um, konnte ihn aber nicht entdecken.
"Suchst du ihn? Willst du mit ihm darüber reden?", fragte Misha grinsend.
Ich nickte ehrlich. "Ja."
"Er ist in die Küche gegangen", sagte Mom.

"Okay danke."
Ich ging in die Küche, da waren nur unsere Köche, also ging ich in den Hinterraum, da er aber auch nicht war, konnte er nur auf dem Hinterhof sein.
Und tatsächlich, er saß mit einer Wasserflasche auf der Hollywoodschaukel.
"Hey", sagte ich leise.
Er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte leicht. "Hey Alexis."

Ich liebte die Art, wie er meinen Namen aussprach.
Schweigen.
"Willst du dich setzen?", fragte er. Ich nickte und setzte mich neben ihn.
"Du hast sehr schön gesungen", sagte er.
"Danke, du warst auch sehr gut."
Er lächelte und bedankte sich.
"Also wegen dem Ende...", begann ich. Wieso hatte er mich geküsst?

"...also als du...", stotterte ich.
"Meinst du als ich das getan hab?" Er lehnte sich zu mir, legte eine Hand auf meine Wange und küsste mich nochmal. Dann schaute er mir in die Augen.
"Woah..", machte ich nur,"Was war das? Wieso..."
"Ist es nicht offensichtlich?", fragte er ernst.
"Was denn?"

Miss PerfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt