Kapitel 2

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Ohne lange darüber nachzudenken zog er einen tiefen Schnitt in seine Haut. Er sah wie das Blut aus seinem Arm rann und der Schmerz ihn überrollte. Seufzend strich er sich durch die Haare. Er fühlte sich befreit. Langsam wusch er mit Wasser das Blut weg, was ihn zischen ließ, aber er genoss den Schmerz. Er zog seinen Ärmel über seinen Arm und steckte die Klinge wieder ein. Erleichtert ging er wieder zu Ian. „Alles okay? Du warst ziemlich lang weg", sagte Ian, als er ihn erblickte. „Ja", sagte Will und atmete erleichtert aus. „Zeig mal was du vorher gemeint hast", sagte Will und streckte seine linke Hand nach dem Zettel aus. Er hatte vergessen, dass er heute einen weißen Pullover trug. Leider sah man, dass das Blut bereits durchsickerte. Bevor er seine Hand zurückziehen konnte hielt Ian sein Handgelenk fest und schob den Ärmel hinauf. Geschockt von dieser Situation konnte Will nicht reagieren. „Wieso macht man sowas?", fragte Ian ihn, als er seine Narben musterte. „Ich hab Probleme", sagte Will zerknirscht. „Mit mir auch?", fragte Ian und strich über die frische Wunde. „Naja. Ich bin nicht normal", antwortete Will. Ian sah ihn mit einem fragenden Blick an, bevor Will fortfuhr: „Ich find dich mehr anziehend als ich sollte und ich bin nicht schwul" Er wusste nicht, wieso er Ian, dass alles so offen erzählte, aber irgendwie vertraute er ihm.  „Dafür, dass du nicht schwul bist hast du mich aber mit deinen Blicken regelrecht ausgezogen. Und ich musste mich zusammenreißen, dass ich nicht über dich herfalle. Weißt du ich sitz schon lang hinter dir und seit ich dich das erste Mal gesehen hab, habe ich mich in dich verknallt", erzählte Ian und wurde am Ende leise. „Warte heißt das..", setzte Will an während es in seinem Hirn ratterte. „Ja ich bin schwul. Und ich find dich ziemlich heiß", lachte Ian und sah ihn an. Will schaute ihn geschockt an. Plötzlich spürte er ein paar Lippen auf seinen. Ohne zu zögern erwiderte Will. In seinem Bauch entstand ein Feuerwerk. Die weichen Lippen von Ian lösten sich von seinen. Mit einem Grinsen sah Ian ihn an und sagte: „Also ich glaub du hast noch ein Problem, weil das war gerade ziemlich schwul." „Fuck. Sowas habe ich noch nie gefühlt", sagte Will seufzend und fuhr sich durch die Haare. Er schaute Ian an. Der Idiot lachte ihn aus. „Aber wie kann das sein. Ich meine ich stand immer auf Frauen. Männer waren für mich nie attraktiv. Doch dann warst du da und schmeißt alles um. Ich versteh das nicht", sagte Will. Er begann zu zittern und ein Schluchzen kam aus seinem Mund. Ian strich mit seiner Hand Wills Rücken auf und ab. Ein angenehmes Kribbeln fuhr durch seinen Körper. „Hey, Will. Es ist doch kein Problem schwul zu sein. Vielleicht hast du damals nie den richtigen Typen gesehen, der sowas in dir auslöst und ich muss zugeben ich bin froh, dass ich das bin", sagte Ian ruhig. Will sah ihn an und konnte nicht anders als zu schmunzeln. „Was hältst du davon, wenn wir es mal probieren, also ich mein nicht als Paar, sondern einfach um zu sehen, ob das was ich fühle richtig ist? Verstehst du was ich meine?", fragte Will. Ian nickte und griff nach Wills Hand, um mit dem Daumen über seinen Handrücken zu fahren. Wieder durchfuhr Will ein angenehmes Kribbeln und er schloss die Augen. „Aber so wie ich das sehe. Fühlst sich das ziemlich richtig an oder?", sagte Ian und Will spürte wie Ian ihre Lippen vereinte.

What Can A Smile Hide?Where stories live. Discover now