Chapter 1

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„So...jetzt nur noch den Artikel fertig schreiben, und-"
„Evelyn!" Rief meine Freundin Trina außer Puste, währenddessen sie vor meinem Schreibtisch stand, und sich am Stuhl abstützte.

Sie beruhigte sich wieder, atmete nun normaler, aber ihre hibbeligkeit verschwand trotzdem nicht.
Manchmal musste ich wirklich den Kopf schütteln über Trina's auftreten.

Ich seufzte kurz leise, und lächelte leicht.
„Schieß los." Sagte ich belustigt, und widmete mich meinem Laptop, während Trina sich auf den mir gegenüberliegenden Stuhl setzte.

„Also bitte, schieß los? Das würde ja so klingen, als ob ich nicht mal ohne einen triftigen Grund hier reinschneien kann." Antwortete sie gespielt beleidigt, und schob ihre Unterlippe schmollend nach vorne.

„Wer weiß? Vielleicht sollte das ja auch so klingen?" Gab ich nur leicht grinsend von mir, und fügte hin und wieder einpaar Wörter meinem Artikel hinzu.

Trina kicherte etwas, fasste sich jedoch wieder schnell.
„Gott im Himmel, du weißt gar nicht was ich heute von der Redaktion erfahren habe!" Sprach sie voller Euphorie.

Ich sah von meinem Laptop zu ihr, und musterte ihre Gesichtszüge etwas.
Als ich meine Augenbraue etwas hochzog, vernahm sie dies als eine Art Bestätigung, um weiter zu reden.

Sie räusperte sich, und fuhr aufgeregt fort.
„Also...Chris hat von Shelly gehört das Tommy von der Sekretärin des Redaktionschef's eine geheime Information bekommen hat, das Stephen James mit unserer Redaktion ein Interview führen will!"

Sie wedelte mit ihren Händen, ihr Mund lachend geöffnet sodass man ihre geraden weißen Zähne sehen konnte, und ihre Augenbrauen waren wohl noch nie so weit oben an der Stirn wie heute.

„Hmhm." Gab ich geistreich von mir, nickte kurz, und sah wieder auf meinen Laptop.

Meine Begeisterung hielte sich in Grenzen, da ich erstens: nicht wirklich Lust hatte mit so einem Schmock ein Interview zu führen, und zweitens: meinen Artikel eventuell heute noch fertig bekommen wollte.

„Eve! Wir reden hier von Stephen! Der Mann, der sonst nie ein Interview machen wollte!" Versuchte Trina mich irgendwie positiv umzustimmen.

„Ich weiß wer Stephen James ist, Trina." Antwortete ich mit einem leichten Lächeln.
Natürlich wusste ich das. Als Journalistin, musstest du sowohl jeden Celebrity kennen, als auch verstehen können.

Es war wichtig sich mit solchen Menschen auseinanderzusetzen, obwohl ich insgeheim in meinem Kopf jeden Menschen gleich behandelte.

„Lass mich raten, du bist so sehr auf deine Arbeit fixiert, das dir sogar ein Model egal ist?" Fragte mich Trina rhetorisch, und zog ihre Augenbraue leicht spöttisch hoch.

Da meine liebste Freundin die Antwort schon wusste, antwortete ich nicht, und beendete meinen Artikel.

„Man Evelyn...du bist jetzt 23 Jahre alt, deinen einzigen Freund hattest du in der Middle School, und nicht mal das ging einen Tag lang." Wies mich Trina etwas zurecht.

„Korrektur meine Liebe, es war ein Schultag, also nicht mal ein ganzer." Gab ich belustigt meinen Senf dazu.

Sie wusste meine Einstellung zur Liebe, und das ich an sowas wie die Liebe auch nicht glaubte.

Trina ignorierte meinen frechen Kommentar, und redete weiter.
„Du endest noch als workaholic, obwohl ich glaube, das du das sowieso schon bist." Beendete sie leicht angekekst ihre Rede, und verschränkte ihre Arme.

Ich seufzte nun doch leicht genervt von der Konversation, und sah sie einfach nur an.
Ich mochte es nicht, wenn sie mich als workaholic betitelte. Ich war das nicht.

„Schau nicht so! Es ist wahr. Du weißt das ich mir nur sorgen um dich mache Eve..." Gab sie nun etwas besorgt von sich.

Gerade als ich ansetzten wollte zu reden, unterbrach mich Trina.
„Und nein, du kommst mir jetzt nicht mit dem Satz: Oh Trina, ich bin kein workaholic, ich strenge mich nur für meine Ziele an blah blah blah. Belüg' dich nicht selbst Süße!"

Ich hielt' meinen Mund. Ich belog mich nicht selbst, auch wenn ich innerlich wusste das Trina recht hatte.

Trina stand auf, rückte ihren Bleistiftrock zurecht, und zwinkerte mir freundschaftlich zu.
„Wenn du ihn dir nicht schnappst, tu ich es." Sagte sie grinsend, und ging aus meinem Büro raus. Gerade wollte ich mich zurücklehnen, und meinen Artikel nochmal durchchecken, da hörte ich Trina aus dem Flur laut rufen.

„Workaholic!"

Ich stöhnte genervt auf, und legte meinen Kopf auf die Tischplatte. Ich stellte mich gerade selbst in meinem inneren Auge vor.
Äußerlich total genervt, und innerlich am beten, das nicht ich das Interview führen mit Stephen James führen musste.

Between the Stars (pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt