Einige Tage vergingen, und ich hörte erstmal nichts von Zola. Auch nicht von Lulu, Mom oder Dad.
Einerseits beruhigte mich das, da heute das Interview mit Stephen James war, und ich mich darauf konzentrieren konnte. Andererseits, brachte es mich so hart auf die Palme, das ich innerlich durchdrehte.Ich legte meinen Kopf, wie sonst auch immer, auf die Tischplatte und stöhnte frustriert auf.
Mein Leben war ein verzwicktes Wollknäuel, was nicht wirklich leicht zu entknoten war.„Miss McAdams? Mister James ist soeben eingetroffen. Wir sollten so langsam die Crew holen gehen... "
Setzte mich Christian, höflich wie sonst auch immer, in Kenntnis."Mmhmh...ich bin gleich unten." Antwortete ich etwas müde, und setzte mich wieder auf.
Ich würde jetzt da runter gehen, mein Hollywoodlächeln aufsetzen und mit meiner seriösen Art punkten.
Hoffte ich zumindest.
Das Christian schon wieder verschwunden war, bekam ich gar nicht mit, da ich dann irgendwie doch etwas nervös wurde wegen dem Interview.
Ich stand von meinem Büro Stuhl auf, richtete meinen Bleistiftrock zurecht und lief mit meinem gepushten Selbstvertrauen nach unten zur Empfangshalle.
Das erste was ich sah, waren bodyguards neben besagtem Stephen James, die dort standen wie Kühlschränke. Ich seufzte kurz.
Noch „unauffälliger" ging es wohl nicht.
„Sind Sie Miss McAdams?" Fragte einer der Bodyguards desinteressiert, schob seine Sonnenbrille kurz nach unten und beäugte mich etwas.
„Ja, bin ich." Antwortete ich in einem seriösen Tonfall, und lächelte provokant zu diesem Kühlschrank.
Der besagte Kühlschrank verdrehte kurz die Augen, und schon seine Sonnenbrille wieder nach oben.
Bloß nicht zu enthusiastisch sein.Die eigentliche Hauptperson, tippte weiterhin in sein Handy, und schien diese Situation gekonnt zu ignorieren.
Also konnte ich einen Punkt auf meiner imaginären Checkliste abhaken.Ignorantes Arschloch? Check.
„Mister James!" Rief mein erfreuter Chef Mister, währenddessen er zu uns hinlief.
Mister James, aka Ignorantes Arschloch, hob nun seinen Kopf und musterte sowohl mich eindringlich als auch Mister Wennington.
Normalerweise stand ich nicht auf Vorurteile, aber genau in dem Moment wo Stephen James mich ansah wie gesundes fressen, dabei auch noch dreckig grinste, konnte ich nicht anders und schnaubte leise.
„Mister James, darf ich Sie MJ nennen? Es freut mich so sehr das Sie zugesagt haben! Glauben Sie mir McAdams wird ihre Arbeit hervorragend machen. Nicht wahr McAdams?" Mister Wennington sah mich demonstrativ an, und erwartete wohl eine Antwort von mir.
„Ja, natürlich." Antwortete ich und sah dann zur Seite. Ich fühlte mich leicht gedemütigt. Er behandelte mich, als wäre ich eine Praktikantin.
„Ich glaube, ich werde mir selbst ein Bild davon machen." Erwiderte er desinteressiert, und sah wieder auf sein Handy.
„Natürlich...natürlich..." Murmelte Mister Wennington nervös vor sich hin.
Wow, das ein Stephen James meinen Chef so verunsichern konnte, war wirklich erstaunlich.Normalerweise verunsicherte mich immer Mister Wennington, und niemand verunsicherte ihn.
„Wenn Sie nun so freundlich wären, und mir folgen würden zu unserem Kamerateam? Danke." Sprach nun ich, immer noch seriös, aber mit Nachdruck.
Ich lief als mit meinem gekonnten Hüftschwung vor, und konnte mir ein leichtes grinsen nicht verkneifen als ich aus dem Augenwinkel sah, wie Mister James mich etwas inniger als vorher musterte.
Eins zu null für mich, Bitch.
Die ganze Zeit über, verschwand mein grinsen nicht. Mister Wennington blieb verdattert an der Eingangshalle stehen.
Als wir zu unserer Kameracrew kamen, stellte ich Ihnen Stephen James vor. Die weiblichen Visagistinnen bekamen einen halben Herzinfarkt als sie James sahen.
„So Ladys and Gentleman, wir würden dann zur Terrasse gehen. Das Licht passt sehr gut, außerdem dämmert es gerade so schön. Trina? Regel du das bitte mit den Kamerapositionen. Christian? Hole bitte wenn nötig einen Scheinwerfer. Ich glaube die anderen wissen was ihre Aufgaben sind?"
Sprach ich am Ende mit einem koketten Lächeln zu den Visagistinnen.Zurück kam ein einstimmiges: Alles klar.
Wenigstens funktionierte meine Arbeit nach Plan.
„Mister James? Gehen Sie bitte zur Maske, Mia wird für sie bereitstehen. Ach ja, ihre Kühlschränke können ruhig hier bleiben. Außer sie bestehen auf die Sicherheit, und wollen vor einem Rougepinsel beschützt werden." Gab ich unserem Model hier mit einem koketten Lächeln zu verstehen.
Die Reaktion die ich erwartet hätte, wäre viel spektakulärer gewesen, leider kam von ihm nur ein überraschtes Augenbrauenhochziehen, was sich dann in ein leicht dreckiges Lächeln verwandelte.
„Temperamentvoll, gefällt mir." Antwortete er mit einem nun herausforderndem grinsen.
Ich schnaubte bloß, und beschloss dieser Unterhaltung zu entfliehen.
Mein Ego war doch etwas angekratzt, da ich eine andere Reaktion gewollt hatte.
Ich lief also zu dem Kamerateam und half ihnen etwas mit der Einstellung der Perspektiven.
„Miss McAdams...ich glaube unser Model-Sternchen findet Sie sehr interessant." Gab einer der Kameramänner frech grinsend zu.
Heute grinste mir jeder zu viel.
„Finden Sie? Ein Glück das mich das überhaupt nicht interessiert, meinen Sie nicht?" Antwortete ich und zwinkerte einmal kurz ebenso frech zu ihm.
Er lachte bloß etwas, und machte sich wieder an die Arbeit.
Ich wusste, das dieses Interview eines der schwersten werden würde, das ich je geführt hatte...
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Between the Stars (pausiert)
ChickLitEs gab verschiedene Typen, die beschrieben, ob man Gefühle für jemanden hegte oder generell mit der Liebe umging. Einmal gab es den Typ „Ich ficke jeden, und will nur Spaß.", und einmal den anderen Typ „Ich konzentriere mich auf die Arbeit, und dan...