Ich hoffe sehr, du wirst Gefallen an dieser kleinen Vorstellung finden!
August 2003
Es war ein Tag wie jeder andere, oder so schien es zu sein.
Die Sonne schien durch die Fenster in unser gemütliches Häuschen am Rande eines Waldes, welches diesen Standpunkt hatte, um uns ein wenig Privatsphäre vor Nicks Fans zu gewähren. Es war ein schöner Platz und man fühlte sich der Natur sehr verbunden. Zu dieser Jahreszeit warfen die Blätter durch das Sonnenlicht wunderschöne Farbenspiele und ich fand es jeher faszinierend, wie wunderschön diese doch waren.
Ich hatte schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass mit meinem Hormonhaushalt etwas nicht stimmte und heute war meine beste Freundin Amy hier, um mir bei dem zuvor gekauften Schwangerschaftstest beizustehen.
Sie hatte darauf bestanden, mir seelischen Beistand zu leisten, da wie wusste, dass ich mit dieser Situation vollkommen überfordert sein würde. Es war nicht so, als würde ich mir keine Kinder wünschen. Ganz im Gegenteil. Nick und ich hatten uns auch schon öfters darüber unterhalten. Doch seine und die Karriere der Jungs, befand sich soeben auf dem Höhepunkt und gerade war einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Er war viel unterwegs und es war so schon schwer genug, Zeit für Zweisamkeit zu finden. Und dazu ein Baby? Waren wir in diesem jungen Alter schon bereit dafür? Ich wusste es nicht.
Gespannt warteten wir auf das Ergebnis des Testes. Mein Herz klopfte unregelmäßig gegen meine Brust und ich spürte, wie meine Hände immer schwitziger wurden. Ich hatte das Gefühl, von starkem Schwindel und Übelkeit überkommen zu werden und setzte mich, an die Wand gelehnt, auf den Boden. Nie in meinem Leben hätte ich geglaubt, dass sechzig Sekunden so lang sein würden.
„Mach dich nicht so verrückt Chiara. Alles passiert aus einem Grund, und ihr beiden würdet wundervolle Eltern abgeben!" Amy sah mich aufmunternd an und ich wusste, dass sie aus tiefstem Herzen meinte, was sie sagte. „Wovor hast du denn solche Angst? Du wolltest doch schon immer Kinder haben."
„Ich weiß und das hat sich auch nicht geändert. Aber ich bin doch erst vierundzwanzig und kann meine Arbeit nicht einfach so aufgeben, ich habe keinerlei Absicherungen", ich seufzte, „Nick ist ständig auf Tour und ich weiß, wie sehr er seinen Job liebt. Ich möchte nicht, dass er sich für das Kind entscheidet und später einmal das Gefühl bekommt, dass er sich falsch entschieden hatte. Ich nehme ihm damit einen Teil seiner Zukunft."
Amy sah mich eindringlich an und mir wurde etwas unbehaglich. Sie konnte mich schon immer lesen wie ein Buch, eine Eigenschaft, die außer ihr, Howie und Nick niemand beherrschte.
Sie rutschte zu mir heran, nahm meine Hände und sah mir tief in die Augen. „Du bist seine Zukunft, Chiara, das bist du schon seit der High School. Ich kenne ihn sicherlich nicht so gut wie du, aber ihr beide seid lange genug zusammen, sodass ich weiß, dass was ich jetzt sage zu einhundert Prozent stimmt. Nick würde dich, selbst wenn er das Touren vermissen würde, niemals für einen Verlust verantwortlich machen. Genauso, wie er niemals seine Berühmtheit einem Kind mit dir, seiner Seelenverwandten vorziehen würde."
Tief in meinem Inneren wusste ich, dass sie Recht hatte. Das änderte aber nichts an den Schuldgefühlen, welche ich verspürte obwohl es noch nicht einmal bestätigt war, ob wir tatsächlich Eltern werden würden.
„Die Zeit istum, nun lass uns sehen, wie deine Zukunft aussehen wird."
Doch ich musstenicht auf den Streifen schauen um es zu wissen. Es gab einfach Dingeim Leben, welche man glasklar und eindeutig spürte. Dies war einesdavon.
Nick und die Anderen würden nun in den nächsten Tagen ihre Tour nach ein paar Heimauftritten in Amerika beenden. Ich trug diese mich quälende Information nun seit beinahe zwei Wochen mit mir herum, da ich sein hübsches Gesicht, wegen seiner Welttournee nun schon seit ein paar Monaten nur über Skype sehen konnte. Da empfand ich es nicht als richtig, es ihm zu sagen. Ich wollte ihm dabei in seine Augen sehen und spüren, ob er sich nun freute oder nicht. Der Moment sollte einfach perfekt sein.
