Friendship or more?

Angebrannte Spiegeleier

„Papa ich bin zu Hause!", rief ich über den Hof als ich aus dem Auto stieg. Da alle Traktoren auf dem Hof standen musste er da sein.

„Hier bin ich", bekam ich schnell meine Antwort. Ich folgte der Stimme und kam in der Scheune zum stehen. Mein Papa lag unter unserem Mähwerk, ich sah lediglich beide Beine.

„Was machst du denn da?", ich lehnte mich gegen die Wand und wartete gespannt auf die Antwort.

„Ich schaue nach den Klingen ob die noch Scharf sind oder ich sie schärfen muss.", langsam kam er unter dem Mähwerk hervor. „Aber so wie es aussieht muss ich bloß alles abschmieren und dann kann ich gleich los."

Ich nickte ihm zu und ging ihm hinter her, „Sag mal was hast du eigentlich gemacht? Weil ich wieder so viel mit bringen musste?"
„Ich bin beim Weidezaun machen über die Brücke bei der Wiese gefahren und die ist eingefallen, den Kotflügel  hat's erwischt."
„Das ist ja fast typisch für dich.", lachte ich meinen Papa aus.

„Papa, ich muss gleich noch lernen, ich schreib morgen eine Arbeit und muss auch noch Hausaufgaben machen. Soll ich danach Wenden fahren? Und was willst du heute Abend essen?"

Meine Eltern hatten sich vor einem Jahr getrennt, meine Mama hat das ganze Geld zum Fenster raus geworfen, hat einen Haufen Schulden angeschafft und hat all das verheimlicht. Ich war grade alleine zu Hause als ein Gerichtsvollzieher vor der Tür stand und Sachen Pfänden wollte, als mein Papa auf den Hof gefahren kam. Ich hatte damals große Angst das er uns alles weg nehmen würde. Mein Papa hat den Mann nur Verständnislos und verwirrt angeschaut und ihm erklärt, dass meine Eltern einen Ehevertrag haben und er hier nichts Pfänden kann, weil alles meinem Vater gehört.
Ich weiß noch wie er und gesagt hat das wir die 18.000€ so schnell wie möglich Zahlen müssen sonst müssten wir vor Gericht.
Mein Papa wusste das, es nicht seine Schuld war. Er ist direkt in das Schlafzimmer meiner Eltern gelaufen und hat, alles was meiner Mutter gehört hat in Taschen gepackt und vor die Tür gestellt. Bei der Aktion hat er noch mehr Rechnungen gefunden und die gleich mit rein gepackt. Meine Mutter hat keine Ausbildung, weder einen Job noch einen Führerschein zu der Zeit gehabt. Sie stand vor der Tür und hat mich angefleht ihr zu helfen, aber ich wollte davon nichts hören. Es war einfach verletzend was meine Mama da gemacht hatte und meinem Bruder haben wir frei gestellt sich zu entscheiden. Er ist zu meiner Mama gezogen und beide wohnen jetzt wieder in Ihrem Elternhaus. Jetzt leben nur noch mein Papa, meine Oma und ich in dem Haus. Da meine Oma aber im Rollstuhl sitzt kann sie nicht so viel machen und helfen. Weshalb ich koche, putze und mich neben bei auch um Finanzen und die Büro Arbeit meines Vaters kümmere. Und es geht uns tatsächlich finanziell sehr viel besser und das merkt man einfach. Zur Zeit überlegen wir den Stall auszubauen und alles größer zu machen für eine Gesichertere Zukunft.
Und geht es als Familie viel besser so und ich weiß das es und zusammen geschweißt hat.

„Nein du musst nicht Wenden fahren, lerne erst mal und mach deine Aufgaben, sonst wird das mit dem Studium nichts. Frag Oma doch was sie gerne Essen möchte, mir ist es egal. Kannst du später vielleicht noch die 3 Kälber anmelden und Rosalinde abmelden, als Verendet?"

„Natürlich mach ich Papa, wir sehen und dann um 19:30 Uhr beim Abendessen.", gab ich ihm meine Antwort und ging rein, um zu meiner Oma zu gehen.

Meine Tasche legte ich im Flur ab genauso wie meine Schuhe die ich neben die anderen Schuhe ins Regal stellte. Dann ging ich unser Wohnzimmer und begrüße meine Oma.
„Hallo Oma, ich bin wieder zu Hause."

Sie schaute von ihrem Buch auf und sah mich mit einem herzlichen Lächeln an.
„So spät erst? Kind habt ihr wirklich so lange Schule?".
„Nein, ich habe noch ein paar Sachen für Papa geholt. Wie geht es dir?", besorgt musterte ich sie. Sie ist sehr blass im Gesicht, ihre Augen waren etwas trüber als sonst und sie wirkte erschöpft.
„Gut Schätzchen, mir geht es gut.", sanft lächelte sie mich an.