Und plötzlich bist du da

Kapitel 2

Dringgggg. Driiiinnnggg.
Wieso musste denn unbedingt jetzt das Smartphone von Jonas klingeln?! Wir waren doch gerade kurz davor gewesen uns zu... aber momentmal. Ich schüttelte den Kopf. Neben mir klingelte mein Wecker lautstark und nicht schlappmachend wie jeden Morgen. Es war alles nur ein Traum. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen.
Wieso konnte dieser Traum nicht die Wirklichkeit sein?
Gähnend schaffte ich es dann doch mir die Decke wegzuziehen und in meine Hausschuhe zu schlüpfen. Unter der Dusche wurde ich dann erst richtig wach, heute war Dienstag und ich schrieb diese wichtige Französischklausur, die circa 2/3 meiner Endnote ausmachen würde. Am liebsten würde ich wieder ins Bett gehen, was für ein Misttag.
Als ich in die Küche kam war Mama wie immer noch nicht wach und so machte ich mir ein Brot für die Pause und beschloss mir einen Kaffee in dem Café um die Ecke zu holen. Ich schnappte mir meinen Schlüssel von dem Tisch mit den wackeligen Beinen, nahm meine Tasche und fuhr dann mit dem Fahrstuhl nach unten.
In der Schlange zum Schalter traf ich Jill, meine beste Freundin.
„Na Mentos alles klar?"
Ich grinste sie an. Alle anderen einschließlich meiner Mutter nannten mich Clementine oder Tine aber bei Jill merkte man, dass sie meine beste Freundin war denn nur sie nannte mich „Mentos". Wir tranken unseren Kaffee aus Pappbechern während wir zur Schule gingen.
„Hab ich dir schon erzählt, dass mein Vater vor hat mit Carolin für zwei Monate in die Karibik zu fahren um dort Urlaub zu machen? Und das ich deswegen zwei Monate allein mit Steve zusammenwohne?"
Ich runzelte die Stirn. Das war mir neu.
„Und findest du das jetzt gut oder schlecht?"
Nun sah Jill irgendwie unsicher aus, was wirklich nicht oft vorkam.
„Keine Ahnung." murmelte sie in den Pappbecher. Damit ließen wir das Thema ruhen und konzentrierten uns darauf pünktlich zur Französischklausur zu kommen. Wieso musste man eine derart wichtige Arbeit in der ersten Stunde schreiben, in der jeder halbwegs normale Mensch sich noch im Halbschlaf befand?

„Setzt euch bitte wir wollen beginnen. Und vergesst nicht, diese Klausur macht ein 2/3 eurer Note aus!"
Alle Schüler drehten die Papierbögen
um. Ich las mir die Fragen durch und knabberte an meinem Füllfederhalter bevor ich zögerlich anfing zu schreiben.

Etwa eineinhalb Stunden später mussten wir abgeben ob wir fertig waren oder nicht.
„Und wie ist es gelaufen Mentos?"
Ich zuckte mit den Achseln.
„Eigentlich hab ich ein gutes Gefühl."
Plötzlich bekam Jill dieses aufgeregte Funkeln in den Augen.
„Dass du mir hilfst meine Party vorzubereiten steht noch?"
Ich nickte denn eine andere Wahl hatte ich nicht wirklich, außerdem freute sich Jill schon seit einem halben Jahr darauf.