Die Sonne scheint mir hell ins Gesicht und ich versuche, mich mit Hilfe meiner Bettdecke vor den viel zu aufdringlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Es ist viel zu früh, soviel steht fest. Als ich mich umdrehe, um auf mein Handy zu schauen und mich nach der Uhrzeit zu erkundigen, spüre ich einen heftigen Schmerz in meinem Kopf. "Fuck...", fluche ich und fasse mir an die Schläfe. Es ist ein sonniger Samstagmorgen im September, an dem ich, mal wieder, total verkatert im Gästezimmer meines Kumpels Ethan aufwache. Es ist gerade mal halb neun und natürlich müssen sich um diese Uhrzeit bereits die Gärtner in seinem verfluchten Garten tummeln. So war es schon immer und so wird es vermutlich auch immer sein. Die Jalousien sind zum Glück zugezogen, sodass mich niemand dieser überfreundlichen Gartenarbeiter nerven könnte. Es ist noch still in dem großen Haus und wahrscheinlich schlafen alle Bewohner noch. Zum Glück, so habe ich zumindest noch etwas Ruhe, bevor heute Abend der Rest der Truppe hier antanzt. Mal wieder treffen sich alle bei Ethan, um sich zu besaufen, zu zocken oder beides zusammen. Auf keinen von ihnen habe ich richtig Lust, das bedeutet wohl, ich darf mal wieder meine Maske aufziehen und hoffen, dass ich heute Abend mit ein paar angetrunkenen Weibern meinen Spaß haben werde. Sie sind alle Ablenkung von meinem eigenen scheiß Verstand, das sind sie alle. Sie sind alle nur Spielzeug, nur das wissen die Meisten nicht. Ich liebe es einfach, ihnen erst Hoffnung zu machen, nur um diese dann zu zerstören, am besten, wenn sie angetrunken sind. Ich liebe diese Hilflosigkeit in den unschuldigen Gesichtern. Das Gefühl, wenn sie versuchen, mich doch noch irgendwie zu überreden. All das gibt mir einen unglaublichen Kick und meine sadistische Seite lebe ich nur allzu gerne an Abenden wie diesen aus. Mein Kopf tut immer noch verdammt weh. Ob ich es gestern übertrieben habe? Wohl kaum, ein Hunter Knight kann niemals übertreiben. Als ich meine Nachrichten checke, springt mir vor allem der Chat mit Josephine entgegen. 10 Nachrichten, alleine aus ihrem verfluchten Chat. Kann diese minderbemittelte Furie sich nicht EINMAL aus meinen Angelegenheiten raushalten? Trink hier nicht, rauch da nicht. Wie oft musste ich mir das schon anhören? Sie versucht verdammt nochmal mich immer nach ihrer Nase tanzen zu lassen und das hasse ich einfach. Ich bin nunmal eine ziemliche Alpha-Person, das weiß jeder. Sie kommt damit scheinbar nicht klar, was mir verdammt viele Nerven kostet. Sie ist gelegentlich ein ganz guter Fick, jedoch nicht mehr. Niemand ist das, keine einzige. Nur leider sieht sie das nicht ein und fuckt mich nur noch mehr ab. Sie gibt mir das Gefühl, schwach und unfähig zu sein, und das hasse ich. Ich gehe auf den Chat mir ihr, antworte allerdings nicht auf ihre nach Aufmerksamkeit suchenden Nachrichten, die alle davon handeln, was für ein Idiot ich ja sei. Klar bin ich ein Idiot, klar bin ich ein Arschloch. Aber wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren, dann ist es, dass sie alle darauf stehen. Mit keiner,einzigen Ausnahme, was ich stets zu meinem Vorteil nutze. Genervt lege ich mein Handy wieder weg und setze mich auf, schaue mich im Raum um. Ich erschrecke, grinse aber dann, als ich Hiko am Boden neben dem Bett liegen sehe. Er sieht noch viel fertiger aus als ich. "Wach schon auf, du kleiner Wichser!", sage ich hämisch und werfe ihm ein Kissen an den Kopf. Er reibt sich verträumt die Augen, blickt mich dann verwirrt an. "Guten Morgen, Sonnenschein.", lache ich sarkastisch. Meine Simme ist ziemlich rau und kratzig, mein Sarkasmus so früh am Morgen schon sehr fortgeschritten. Ich stehe auf und verpasse ihm einen sanften Tritt. "Warum jetzt genau liegst du nochmal am Boden, statt auf dem Bett?", frage ich ihn, obwohl mir schon eine mögliche Antwort im Kopf herumschwirrt. Er scheint ziemlich abgefuckt zu sein. "Weil du natürlich wieder deinen Willen bekommen musstest, du Bastard.", grummelt er nur genervt. Ich grinse nur in mich hinein. Natürlich muss ich das, das muss ich immer. Ich verlasse den Raum, um mich in das Badezimmer am Ende des Flures zu begeben. Und genau diesen Willen werde ich auch heute Abend wieder bekommen, das werde ich immer.
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Toxic
FanfictionEr ist der, der diese Welt so hasst, obwohl er doch so geliebt wird. Es gibt Menschen, die wie dafür geschaffen sind , dass man ihre Geschichte erzählt. Er ist einer von ihnen. Und genau dieser Person widme ich das Ganze. - Vorgeschichte von Hunt...