Kapitel 2

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Wach wurde ich durch leises Gebrüll. Wer stritt da und warum? Bevor ich meine Augen öffnete, beschloss ich einfach mal zuzuhören.Vielleicht ging es ja um mich? „ Du willst ihn doch nicht ernsthaft behalten oder? Denk doch mal daran wie viel Arbeit das ist! Er war ein Sklave und ich glaube nicht das seine Angst auf ein Mal weg sein wird! Und schon mal daran gedacht das du bald dein Auslandsjahr anfängst? Wohin dann mit ihm?" Die Stimme die ich eindeutig einen Jungen zuordnete klang ziemlich aufgebracht. Aber durch diese Sätze bekam ich noch mehr Angst. Was ist wenn ich wieder zurück musste und dann doch noch getötet werden sollte? Ich sollte mir eigentlich gar keine Hoffnungen machen, dass ich weiterleben kann. Nachher werde ich sowieso nur wieder Enttäuscht.

„Nur weil ich keine Zeit für ihn haben werde heißt es noch lange nicht,dass ich ihn einfach sterben lassen kann! Er hat niemanden! Tut er dir denn überhaupt nicht leid? Wenn du ihn nicht nimmst, dann muss ich halt Vater fragen! Er wird sicherlich nicht so begeistert sein,aber ich bin ja nur ein Jahr weg. Danach kann er ja wieder zu mir kommen!" Diesmal war es die süße Stimme von dem Mädchen die wütend auf diesen Tatsachen antwortete.

„Du willst ihn zu unserem Vater schicken? Nach dem Jahr brauchst du ihn nicht mehr abholen, dann hat er sich nämlich schon längst umgebracht!" Aha sie waren also Geschwister. Warte Mal.. Wie schlimm muss ihr Vater denn sein wenn er sagt das ich mich vor diesem Jahr schon umgebracht haben würde?

„Übertreib mal nicht. Ich hoffe doch für dich das du dich in der Zeit mal ab und zu mit ihm triffst und schaust wie es ihm geht. Ach und ich möchte das du mit ihm zu einem Psychologen gehst." Sie sprach echt bestimmerisch. Also ich würde glaube schon auf das hören was sie mir sagen würde. Naja. Ich würde wahrscheinlich alles machen was sie von mir verlangen würde aus Angst.

„Weißt du? Du schleppst ihn an und erwartest jetzt von mir das ich mich um ihn kümmere! Ja ich gucke ab und zu mal vorbei, aber den Rest kannst du vergessen. Ich habe auch noch ein Leben und ich habe bestimmt besseres zu tun als mich um einen Sklaven zu kümmern. Und bevor du jetzt noch etwas sagst ich habe noch was zu tun. Wir telefonieren noch mal und sag Bescheid wenn ich euch abholen soll." Okay jetzt war er ziemlich genervt. Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen. Ich würde auch keinen Sklaven aufnehmen.

Bevor er die Tür aufmachte um raus zu gehen machte ich meine Augen auf.Schließlich wollte ich wenigstens wissen wer er war. Leider sah ich ihn nur noch von hinten als er die Tür aufmachte und raus ging. Das einzige was ich wusste war, dass er braune Haare hatte. Wow.

„Toll.Jetzt hat der Trampel dich auch noch aufgeweckt. Geht es dir wieder besser?" Sie klang echt so nett, was ich von ihrem Bruder nicht unbedingt sagen kann. Wie gerne würde ich jetzt mit ihr reden, aber meine Angst blieb. Wenigstens konnte ich mich zu einem leichten nicken zwingen auch wenn ich gleich danach schnell meinen Kopf auf die Bettdecke richtete. Dadurch das ich kurz nach oben geschaut hatte, wusste ich wenigstens das sie neben mir auf der rechten Seite auf einen Stuhl saß.

„Okay.Das ist schön." Dadurch das ich nicht wirklich geantwortet hatte,hatte ich sie ziemlich durcheinander gebracht, denn sie war auf jeden Fall unsicher und wusste nicht was sie jetzt sagen sollte. Ich meine wie soll man mit jemanden reden der nicht antwortet? „Ich erzähle dir jetzt einfach ein bisschen etwas über mich, okay?" Wiedernickte ich nur doch diesmal schaute ich sie nicht mal annähernd an.Ich meine ganz habe ich sie sowieso nicht gesehen, denn ich durfte ja nie jemanden in das Gesicht schauen. „Also. Mein Name ist Celine und ich bin 19 Jahre alt. Allerdings werde ich in ein paar Wochen 20,genauso wie mein Zwillingsbruder. Unsere Mutter ist nach unserer Geburt abgehauen und unser Vater lebt noch hier in der Nähe. Ja eigentlich wollte ich dir noch ein bisschen mehr erzählen aber wir haben ja noch ein bisschen mehr Zeit. Der Arzt meinte übrigens, dass du in spätestens einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden darfst. Zwei deiner Rippen sind gebrochen, deswegen musst du dich dann auch erstmal Zuhause ausruhen."

Ich war mir nicht mal sicher ob ich das überhaupt wollte. Schließlich hatte ich noch nie ein Zuhause und so wie ich das Gespräch mitbekommen habe, werde ich auch nicht lange dort sein. Ich wollte das alles nicht. Nur kann ich ihr das sagen? Wird sie dann nicht total enttäuscht sein? Ich meine ich kann ihr nicht mal sagen das ich jetzt viel lieber schlafen wollen würde als mich mit ihr zu unterhalten. Obwohl das unterhalten da ja auch eher nicht zutrifft.

Als sie aufsteht sagt sie nur:" Ähm ja. Wir sehen uns morgen wieder und ich bringe gleich jemanden mit den du am besten kennenlernen solltest. Und übermorgen bringe ich dir einen anderen Arzt mit. Bis morgen kleiner und Schlaf gut." Und schon war ich wieder alleine.Was meint sie mit anderen Arzt? Ich wollte gar keinen Arzt sehen.Oder die andere Person die ich kennenlernen sollte. Wie soll ich jemanden kennenlernen wenn ich gar nicht reden würde?

Da ich mal wieder total müde wurde, legte ich mich richtig hin und schon dauerte es nicht lange bis ich einschlief. Alpträume machten sich oft auf den Weg und so genoss ich jede ruhige Minute wo ich richtig schlafen konnte.  

Vertrauen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt