Kapitel 1

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Schreien. Weinen. Lärm. Jemand geht die Treppen rauf. Klopfen. “WACH AUF!“, schreit meine Stiefmutter. Ein Blick auf mein Handy verrät mir das es 8 Uhr morgens ist, an einem Samstag. Brutal, oder? Und das alles aus einem Grund. Meine Oma hat Geburtstag. Und ich meine nicht meine richtige Oma, die mich Fett füttert und mir Geschichten erzählt. Ich meine die Frau die meine gefühlslose Stiefmutter zur Welt brachte und sie zu einer genauso gefühlslosen Frau erzog.
Es ist auch kein typischer Geburtstag. Es ist ihr 70ster Geburtstag. „EMA, KOMM RUNTER! WIR MÜSSEN LOS!“
Ich bin nicht fertig, aber wofür denn auch? Ich weiß, dass, egal wie ich es mache, Elena sowieso alles besser machen wird. Elena, allein wenn ich an sie denke wird mir schlecht. Eine Stiefschwester wie aus dem Buch. Alles was ich mache, hat sie schon mal gemacht, und zwar besser.
Im Auto werde ich angemeckert und gefragt wieso ich mir meine Haare nicht gekämmt habe und ich wieder diese lächerlichen, zerrissenen Hosen trage und diesen alten Pullover.
Die Antwort auf diese Fragen will sie nicht hören, dir sage ich es trotzdem. Die Hosen gefallen mir, ganz einfach und der Pulli gehörte meiner Mutter.
Angekommen bemerke ich das ich wieder mal fehl am Platz bin und das mein Vater fehlt, wieder mal. Er arbeitet wohl noch. Immer lässt er mich im Stich.
Das Wetter spiegelt die Stimmung wieder. Es ist Sammeltag.
Mein Handy klingelt, die Chance für mich kurz zu verschwinden. Maria, meine beste Freundin, ruft mich weinend an. Heute ist der 70ste Geburtstag ihrer Oma. Maria hat noch Gefühle, nicht so wie Elena.
Die ganze Familie hat sich bei (Elenas) Oma versammelt. Wir warten alle auf die Leute die sie abholt. Es ist der erste Sammeltag den ich wirklich mit erlebe. Bei meiner eigenen Oma war ich zu jung um mich wirklich zu erinnern.
Stunden später sind die Männer immer noch nicht da. Mein Handy klingelt wieder. “Ema, sie waren hier. Sie haben sie mitgenommen. Ich kann das nicht zulassen, das sie sie umbringen.“ , schluchzt Maria am Telefon.
“Was meinst du? Maria, mach kein scheiß. Kann ich irgendwie helfen?“
“Geh mit ihnen, so wie ich!“
BIEP. BIEP. BIEP.
Johanna, meine Stiefmutter guckt mich ernst an und sagt: “Leg das Handy weg. Das ist nicht der richtige Ort!“
Ein Blick zu Elena verrät mir das, bei ihr der richtige Ort ist zu telefonieren.
“Hallo, AUFMACHEN!“, wir hören einen Mann vor der Tür schreien. Er klopft.
Jemand macht die Tür auf. 10 Männer betreten die Wohnung. Sie reden auf die Oma ein. Nach einiger Zeit steht sie auf. Ich auch. Unter dem Vorwand das ich kurz Luft schnappe gehe ich raus. Ich sehe zwei Laster und entscheide kurzer Hand in einen der beiden einzusteigen.
Ich setzte mich. Der Wagen fährt los.
RUMS. “Ema, ich wusste das du kommen wirst um mir zu helfen.“
Ich bin so überrascht das ich kein Wort rauskriegen kann.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2017 ⏰

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