Fifty Shades of Grey-Familienbande

Wo steckt Taylor?

Freitag, 10. November 2017

Christian:

Am Montag beginnt der Prozess gegen Elena. Und von einem der wichtigsten Zeugen fehlt nach wie vor jede Spur. Solange Taylor nicht auftaucht, ist meine Aussage nicht viel wert. Immerhin bin ich einer der Hauptverdächtigen in Leilas Mordfall. Elena hat zwar zugegeben, diesen Jay auf Leila gehetzt zu haben, aber wenn sie dieses Geständnis widerrufen sollte und dieser Jay gegen mich aussagt, habe ich ein Problem. Aber ich mache mir selbstverständlich nicht nur deshalb Sorgen um Taylor. Er ist nun seit 3 Wochen verschwunden und hat sich seitdem nicht mehr bei mir gemeldet. Das sieht im gar nicht ähnlich. Vermutlich ist er in etwas reingeraten wo er allein nicht mehr herauskommt, sofern er überhaupt noch lebt. Anfänglich habe ich mich nicht um meinen fähigsten Mitarbeiter gesorgt. Doch nun ist so viel Zeit verstrichen, dass ich ernsthaft besorgt bin. Ich habe sogar Kontakt zu seiner Ex Frau aufgenommen um sie zu fragen, ob sie etwas von ihm gehört hat. Das war letzte Woche. Aber auch sie hat nichts von ihm gehört. Er hat seine Tochter auch am letzten Wochenende nicht abgeholt, obwohl dies seit längerem geplant war. Ich habe meine Leute natürlich auf die Sache angesetzt. Aber Taylor war das Herzstück meiner „Leute". Erst jetzt merke ich wie wichtig er für mich war. Nicht nur als mein mit Abstand fähigster Mitarbeiter. Die Jahre der engen Zusammenarbeit sind auch emotional nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Taylor war mehr als nur ein Mitarbeiter. Er wurde über die Jahre zu einem Vertrauten für mich. Würde der Prozess gegen Elena nicht am Montag beginnen, würde ich mich selbst auf die Suche nach Taylor machen. Aber ich wüsste doch ohnehin nicht wo ich mit der Suche anfangen sollte. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte. Nur Elena! Und mit der darf ich nicht sprechen. Man lässt mich sie nicht im Gefängnis besuchen. Auch Ana lassen sie nicht zu ihr. Kein Wunder! Immerhin hat sie zugegeben die Drahtzieherin in dem Mordfall gewesen zu sein, indem ich lange als Hauptverdächtiger galt. Ich werde wohl abwarten müssen wie der Prozess ausgeht, bevor ich mit Elena darüber sprechen kann oder mich eben selbst auf die Suche machen kann. In der Zwischenzeit bleibt mir nichts anderes übrig, als abzuwarten, was meine Leute in Erfahrung gebracht haben.

Elena:

„Du hast mich doch sicher nicht herbestellt um über das Wetter zu sprechen, Mom! Sag schon!", fordert Max mich auf.
„Du hast recht. Du bist hier um heute etwas über deinen leiblichen Vater zu erfahren!" Freude breitet sich in seinem Gesicht aus. Er steht meinem Ex Mann zwar sehr nahe und hat ihn immer als seinen Vater angesehen, aber seit er vor ca. 2 Jahren erfahren hat, dass er nicht sein leiblicher Vater ist, hat er mir ununterbrochen Briefe geschrieben in denen er mich bat, mit dem Namen heraus zu rücken.
Bevor ich weiterspreche, bemühe ich mich Tränen herauszuquetschen. Das klingt leichter als es ist.
„Du fragst dich sicher, warum ich so lange geschwiegen habe! Ich dachte du seist zu jung für die Wahrheit!", erkläre ich.
„Zu jung für die Wahrheit?", fragt er ungläubig nach. „ZU jung dafür zu erfahren, dass du Dad betrogen hast?"
„Nein, zu jung um zu erfahren, dass dein leiblicher Vater mich über Jahre vergewaltigt hat!", sage ich und schaffe es endlich, loszuheulen. Hoffentlich schluckt der Kleine das!