|Teil 3|

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Max spürte das Florian immer noch skepisch gegenüber seinem Vorhaben war. Während der Autofahrt zu Joiko saß er stumm da und starrte nur sturr gerade aus, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt.
Max behagte das Verhalten seines Freund und Patners nicht. Einerseits hatte er ein mieses Gefühl im Magen, andererseits staute sich Wut in seiner Brust, weil Flo nicht auf ihn und seine Methoden vertraute.

Max seufzte entnervt auf: ,,Hör auf damit, Flo"
Der Ältere zog nur eine Augenbraue hoch, sodass diese beinahe unter seinem Haaransatz verschwand.
,,Ich mach' doch gar nichts", erwiderte er ganz gelassen, was Max wütend macht. Florian spielte mal wieder seine Psycho-Spielchen mit ihm und das konnte er gar nicht leiden.

,,Tu nicht so blöd. Was passt dir denn daran nicht, dass wir nochmal mit Joiko reden?"
Flo schnalzte missbilligend mit der Zunge.
,,Mir macht es nichts aus mit ihm zu reden, aber es macht mir was aus ihn anzulügen, Max"

Der Kleinere knurrte.
,,Das, mein Lieber", sagte er mit vor Zorn verzerrter Stimme, ,,Ist aber der einzige Weg, um ihn zum Reden zu kriegen. Wenn wir ihm die Hoffnung geben, dass sein Freund noch lebt, dann wird er jede noch so kleine Information auspacken und das könnte der Durchbruch für diesen Fall werden. Es ist unser Job das zu tun, Florian!"

,,Ach", erwiderte sein Partner spöttisch, aber der Unterton, der ihn seiner Stimme mitschwang, war definitiv gefährlich, ,,Es ist also unser "Job" Leute anzulügen, ihnen falsche Hoffnung zu machen und diese dann für unseren Zweck auszunutzen, ja?"

Max schlug wütend auf das Lenkrad.
,,WIR MACHEN IHM KEINE FALSCHEN HOFFNUNGEN!"

,,NATÜRLICH TUN WIR DAS. FELIX DENZER IST TOT"

,,Ist er nicht", murrte Max leise in sich hinein und damit war das Gespräch beendet. Die weitere Fahrt verbrachten sie in eisigem Schweigen.

,,Felix lebt?"
Jakob Joiko's braune Augen huschten einerseits misstrauisch, anderseits hoffnungsvoll zwischen ihm und Florian hin und her.

,,Genau. Wir haben seine DNA an einem neuen Tatort gefunden", erwiderte er auf die Frage des Gefangen hin.

Er und Florian saßen Joiko gegen über, wobei sein Partner es vorzog den Mund zu halten; vermutlich ein stummer Protest gegen Max' "Lüge". Dabei war es ja keine wirkliche Lüge, eher eine Vermutung, denn es gab keinen Beweis dafür, dass Felix Denzer nicht mehr am Leben war.

Joiko selbst waren die Hände mit Handschellen an den Tisch gekettet und zusätzlich stand hinter ihm eine Wache, sollte er wieder einen seiner Ausbrüche bekommen.
Der Wachmann jedoch war Max nicht geheuer. Sein Blick hatte etwas von stahlhartem Eisen, unerbittlich und kalt. Seine Armen waren muskulös und Max vermutete unter der blauen Uniform viele Tätowierungen, man sah sogar den Kopf eines Adlers auf seinem Handrücken.

Joiko vor ihm verzog das Gesicht und schüttelte dann den Kopf.
,,Nein, das kann nicht sein. Felix würde nie jemanden etwas an tun."

,,Und was ist wenn er es nicht freiwillig getan hat? Wenn er dazu gezwungen wurde? Möglicherweise von deinen Auftraggebern?"

Die braunen Augen weiteten sich auf die Größe von Untertassen.
,,Felix...", murmelte er mehr zu sich selber, als an ihn und Florian gewand, ,,Was tun sie dir an..."
Dann sah er abrupt auf.
,,Wir müssen ihn finden! Sie werden ihm schrecklich Dinge an tun. Scheiße!"
Er zog an seinen Fesseln und wollte sich befreien, doch der Wachmann war sofort zur Stelle und drückte ihn wieder auf seinen Stuhl.

,,Dafür sind wir hier, Jakob. Wir brauchen jede noch so erdenkliche Information, okay? Alles, was du weißt. Was du jemals irgendwo gehört hast. Wir werden deinen Freund finden, aber du musst uns dabei helfen!"

Anderthalb Stunden später verließen sie das Gebäude wieder. Im Gepäck hatten sie alle möglichen Informationen: Auschnitte von Gesprächen und Telefonaten an die sich Joiko noch erinnern konnte, Adressen, Koordinaten, Codes, Schlüsselwörter, Passwörter, einfach alles.
,,Jetzt heißt es nur noch überwachen und kombinieren", meinte er siegessicher zu Flo, als dieser sich neben ihm im Wagen niederließ.
,,Ich hoffe, es wird so leicht, wie du es beschreibst. Und ich hoffe inständig, dass Denzer wirklich noch lebt."
,,Ich glaube jedenfalls daran"

Florian lächelte ihn geknickt an: ,,Etwas zu Glauben und etwas zu Wissen, sind zwei völlig verschiedene Dinge"
Max lächelte ebenfalls schwach.
,,Ich weiß"

Zusammen mit ein paar Kollegen, die mit ihnen an dem Fall Joiko gearbeitet hatten, legten sie eine Nachtschicht ein. Sie kamen jedoch nur langsam voran und erreichten fast gar nichts. Wenn sie in diesem Tempo weiter machten, würde es weitere Morde geben. Und das wollten sie um jeden Preis verhindern.

In den frühen Morgen hingen sie mehr über den Akten und Berichten, als das sie sich wirklich damit beschäftigten. Leere Kaffeebecher säumten ihre Arbeitsfläche, Max konnte nur noch mit Mühe und Not die Augen offen halten. Doch als plötzlich sein Telefon klingelte, zuckte er schreckhaft zusammen und griff hektisch danach.
Während die Person am Apparat, die so wichtig Nachricht überbrachte, wurde Max wieder hellwach. Er legte auf und packte Florian, zog ihn in Richtung Fahrstuhl.

,,Was ist denn los? Wer hat dich angerufen?", fragte Florian leicht überfordert aufgrund des Schlafmangels.
,,Joiko wurde vergiftet. Man musste ihm den Magen auspumpen. Er wäre beinahe drauf gegangen. Scheiße Flo, man wollte unseren wichtigstens Informanden töten."

Flo riss die Augen auf: ,,Du meinst, sie wollten ihn ausschalten, seine Auftraggeber? Aber woher sollen die denn wissen..."
,,Keine Ahnung!", antwortete Max hektisch, ,,Aber wir müssen sofort zu Joiko und Sicherungsmaßnahmen in die Gänge leiten."

,,Geht klar, fahr du zu Joiko, ich kümmere mich um das andere. Ruf an und sag mir wie es ihm geht!", rief ihm Flo noch hinter er, als Max den Fahrstuhl in der Tiefgarage verließ und er selbst wieder nach oben fuhr.

Hoffentlich baue ich keine Unfall, so übermüdet wie ich bin, dachte Max noch, ehe er den Wagen startete und sich auf den Weg ins Krankenhaus machte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2018 ⏰

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