Kapitel 1.)

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6 Monate später:

6 Monate sind jetzt vergangen, seit Romeos Tot und ich muss sagen, mein Leben hat sich verändert, aber nicht zum Guten.

Meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich den Grafen Paris heirate, obwohl ich ja eigentlich schon verheiratet bin. Das Problem dabei war nur, dass Lorenzo der einzige Zeuge für meine Trauung mit Romeo war und dieser wurde noch am selben Tag an dem ich auf mysteriöse Weise auferstanden bin zum Tode verurteilt, weil er bei unserem Komplott alle aus Verona glauben zu lassen ich sei tot mitgemacht hat.

Ich selbst wurde vom Prinzen gnädigerweise verschont, weil ich ja seinen Freund Paris heiraten muss. Wenn ihr mich fragt, hätten sie mich gleich mit auf den Scheiterhaufen werfen können.

Graf Paris ist ein lästiger Mann. Er behandelt mich wie eine Sklavin. Erst seit ein paar Wochen lässt er mich in Ruhe, aber auch nur, weil ich schwanger bin. Natürlich habe ich sofort behauptet das Kind sei von ihm, obwohl ich mit ziemlicher Sicherheit weiß, dass es Romeos ist. Zeitlich würde alles andere keinen Sinn machen. Ich denke, dass Paris es auch weiß, dass es nicht wirklich sein Kind ist und er es einfach ignoriert.

Weiters vertragt sich meine Familie seit der Hochzeit von mir und Paris nur noch weniger, weil Graf Paris wenn ich tot wäre eigentlich eine Verwandte vom Grafen Montagues heiraten würde. Nunja jetzt bin ich doch nicht tot und Graf Montagues ärgert sich. Immerhin bedeutet eine Hochzeit mit dem Freund des Prinzen von Verona viel Macht für die Familie.

Im Großen und Ganzen kann man sehen, dass mein Leben eigentlich schon gar nicht mehr Lebenswert ist. Viel lieber würde ich es einfach beenden. Jeden Tag denke ich daran, wie schön es wäre wieder mit Romeo vereint zu sein. Aber jetzt weiß ich ja, dass ich nicht nur mich sondern auch unser Kind in den Tot reißen würde. Ich kann doch nicht auch noch den letzten Teil von Romeo vernichten. Also muss ich einfach alles tun um zu überleben. Um mir mein Leben zu erleichtern, schreibe ich Briefe an Romeo:

„Geliebter Romeo,

Ich muss dir soviel erzählen! Weißt du ich habe leider noch immer nicht verstanden, warum du dich umgebracht hast und ich trauere immer noch um dich. Du bist meine große Liebe und eigentlich ist mein Leben ohne deines nichts Wert, aber in mir lebt unser Kind. Ich werde es ohne dich großziehen müssen aber ich werde immer wissen, dass du mich unterstützt. So weit es mir möglich ist, werde ich dir über unser Kind berichten.

Ich liebe dich auf ewig deine Julia"

Romeo und Julia - A Different Ending Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt