Kapitel 6

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Ich versuchte meine Nase so gut es ging in meinem Schal zu verstecken, sodass ich nur meinen eigenen Geruch wahrnehmen konnte. Leider funktionierte die ganze Sache nicht so ganz, da der ganze Bus mit brechreizerregenden Gerüchen gefüllt war. Die etwas korpulentere Frau die mir schräg gegenübersaß, hatte sich seit bestimmt 2 Wochen nicht mehr gewaschen und versuchte den beißenden Schweißgeruch mit viel zu intensivem Parfüm zu überdecken ... Sie zog förmlich eine Geruchswolke, bestehend aus dem Gestank nach Schweiß und viel zu aufdringlichem Parfüm, hinter sich her. Aber ich konnte mich glücklicherweise kaum auf diesen wiederwärtigen Geruch konzentrieren, da mich wieder eine Art Hitze-Welle erreichte. Wieder war mir elendig heiß, die Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und ich musste tatsächlich keuchen. Es war mir nicht nur unangenehm ... ich hätte viele ... sehr viele Gefühle, diesem Gefühl hier vorgezogen, denn mittlerweile bemerkte ich sogar wie mich mehrere Männer im Bus begafften und mich halb mit ihren Blicken auffraßen. Es war abartig ! Warum zur Hölle sahen die mich so an ?! Man konnte nach außen hin mein Keuchen nicht hören da ich meinen Schal vor Mund und Nase platziert hatte ... also warum zur Hölle starrten sie mich so an ?! Hätte ich nicht so schwer geatmet, hätte ich mir richtig Gedanken darüber gemacht, aber die Tatsachen, dass ich zitterte als gäbe es keinen Morgen, dass ich sämtliche Menschen im Bus fast schon paranoid im Blick behielt und dass ich alles ... wirklich alles hören konnte, ließen es einfach nicht zu auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Völlig benebelt hörte ich gerade so noch meine Haltstelle und machte mich auf den Weg zu der bereits offenstehenden Tür, halbwegs darauf bedacht nicht zu sehr zu torkeln und das Zittern zu unterdrücken. Ich war auch fast an der Tür angekommen, als ich ohne jeglichen Grund eine Hand auf meinem Gesäß spürte, welche auch noch zupackte, gab ich ein verstummtes und ächzendes Quieken von mir, sah den Mann nur völlig geschockt an und sah in seinen Augen einfach nur von Lust getränkte Erregtheit. Fluchtartig verließ ich den Bus, da ich mir selbst zuwieder war ... es hatte eine Art Blitz durch meinen Körper geschickt, als der Mann mich berührt hatte ... es hatte mich erregt und für einen kurzen Moment diese ätzende Hitze und das Zittern von mir genommen. Ich war wiederlich ... wie konnte ich davon erregt werden von so einem Abschaum berührt zu werden. Aber lange konnte ich nicht in meinen Gedanken verweilen, denn schon der nächste Windstoß ließ mich noch stärker zittern ... und fast schon verzweifelt tapste ich auf das Schulgebäude zu. Wieder sahen mich andere so wiederlich lüstern an ... aber ... nicht alle ? ... Warum sahen mich andere denn ... verwirrt an ?

Ranmaru - verstecken kannst du es nicht ... (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt