Die Harfarbe zählt

Kapitel 2

Elly hat mir erzählt, dass hier im dritten Gebäude nicht einmal ein sechstel der Schüler wohnen, und trotzdem ist es hier sehr modern eingerichtet. Eine beschmückte Lampe hier, ein Kronleuchter da, ein Designer Sofa dort.

101 endlich

Ich öffne die Tür meines Zimmers.

"OMG"

Das darf doch nicht wahr sein!

Wie kann ein "Zimmer" so schön sein?
Ich habe soetwas noch nie gesehen.

Ein eigenes Bad, einen rießigen Kleiderschrank, ein überdiminsonal großes Bett, ein Schreibtisch, nur für mich. Wenn ich das erst Lissi erzähle sie wird ausrasten, falls ich sie jemals wieder sehe.

Ich werfe meinen alten Rucksack auf das Bett und lasse mich ebenfalls darauf nieder. So weich.

Ich schließe die Augen. Ich bin happy.

Meine Augen erblicken einen Brief auf meinem Kopfkissen.

An Miss Chloe.

Liebe Chloe, wir fühlen uns geehrt sie hier auf nehmen zu dürfen und ihre Kräfte zu Fördern. Der Stundenplan befindet sich links neben Ihrem Bett. Ihr persönlicher Begleiter ist Jake Salvatore, welcher mit ihnen in der selben Klasse ist. Ich wünsche ihnen ein gutes eingewöhnen und freue mich auf unsere zukünftigen Trainingseinheiten.

Mister Montenegery.

Und was soll ich jetzte tun? Hier warten? Nur auf was? Und wer ist überhaupt dieser Jake? Ist das nicht..., neeee.

Plötzlich wird meine Tür aufgerissen und ein wütender Jake platzt in mein Zimmer.

"Anklopfen ist wohl ein Fremdwort für dich was", ich rolle die Augen.

"Mit kommen", er greift achtlos nach meinem Handgelenk und zerqutscht es dabei schon fast, wie stark ist der bitte?

"Autsch", ich verziehe schmerzvoll mein Gesicht. Jake lässt mein Handgelenk sofort los.

"Ich muss dich hier rumführen, leider. Also je schneller du deinen Arsch bewegst desto schneller muss ich dich nicht mehr sehen"

Es hat noch nie jemand so mit mir geredet, in meiner Gruppe waren wir alle, eine Gemeinschaft.

Es, es verletzt mich. Ich sage nichts mehr, drehe mich um und laufe direkt zu meinem Zimmer zurück, ich kann diese Schule ja wohl auch alleine erkunden! Dass lass ich mir bestimmt nicht gefallen. Ich knalle die Tür hinter mir zu.

Arschloch.

Wenigstens haben wir Samstag, die Schule beginnt erst am Montag.

Ich packe langsam meine Sachen aus, naja viel habe ich nicht wirklich.

Ich erblicke die Kette. Nein es ist nicht nur eine Kette, es ist mein einziges Andenken an meine Familie, welche aus brünetten Bestand, ich war da ein.... ein misslungenes Kind, doch meine Eltern haben mich geliebt und man hat sie mir vom einen auf den anderen Tag einfach weggenommen. Ob sie wohl noch leben? Ob es ihnen gut geht?

Eine einzelne Träne kullert meine Wange herunter, doch es bleibt nicht bei der einen. Völlig unerwartet öffnet Jake die Tür. "Was ist denn jetzt los", doch ich winke ab. "Geh, bitte". Er tut was ich sage. Gut.

Jakes Sicht:

Sie ist... mysteriös, ein wahres Rätsel. Hat sie jetzt etwa wegen mir geweint? Ich fühle mich schlecht. Ich hätte sie nicht so fest packen sollen, immerhin ist sie so zierlich.