3

80 4 0
                                    

Ein paar Tage später musste Jacen wieder zur Schule. Alex gab ihm ein Armband. "Wenn du mich brauchst, berührst du es und denkst an mich. Auch Bekannte und Freunde können mich darüber benachrichtigen. Sie berühren es einfach nur und denken das, was sie mir mitteilen wollen." Jacen nickte.

Jacen:

Er stieg aus, nachdem er sich von Alex verabschiedet hatte. Seine Klassenkameraden warteten schon auf ihn. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass dein Vater dich dieses Mal umgebracht haben könnte. Wo warst du?" "Ich habe bei einem Freund Unterschlupf gefunden. Er ist mein fester Freund." Die Jungs sahen ihn an. Jacen suchte kurz in seinem Handy und zeigte dann ein Bild in die Runde. "Heiß." war der allgemeine Kommentar. Jacen nickte und folgte seinen Klassenkameraden. Dank der Salbe hatte er weniger Schmerzen. In der ersten Stunde hatten sie Mathe. Er versuchte, sich zu konzentrieren. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken umher. Immer wieder landete er bei Alex. In der zweiten Pause geschah es dann. Er sah im Augenwinkel eine Person, die ihm sehr bekannt vorkam. "Verdammter Mist. Was will der denn hier?" Jetzt sah er richtig hin und erkannte seinen Vater. Er wich rückwärts. Vergessen war das Armband. Er sank zu Boden und zog die Knie an. Er nahm seine Klassenkameraden kaum wahr. Er wimmerte immer wieder Alex' Namen. Jemand griff in seine Hosentasche und holte sein Handy heraus. In Windeseile war die Nummer gefunden und gewählt.

Alex

Er stand gerade unter der Dusche, als ihn ein ungutes Gefühl überkam. Er stützte sich an der Wand ab und schloss die Augen. Dieses rein emotionale Band war ganz schön anstrengend. Er hörte sein Handy klingeln. Mit einem Handtuch um die Hüfte ging er ins Zimmer zurück. Er hob die Augenbrauen, als er die Nummer nicht erkannte. Es war ein Klassenkamerad von Jacen. Alex erschrak, als er den Grund für den Anruf hörte. "Ist gut. Bin gleich da." Er raste im Affenzahn zu Jacens Schule. "Wie geht's ihm?" "Er ist immer noch apathisch." Jacen saß zusammengekauert auf dem Boden. Alex ließ sich ihm gegenüber auf den Boden sinken. "Was ist los? Rede mit mir." Jacen sah ihn an. Er erschrak bei dem stumpfen Blick seines Freundes. "Was war los, dass er derart abwesend ist?" "Sein Vater war hier. Jacen ist zurückgewichen." Jetzt verstand Alex. Jacen dachte, dass er zurück zu seinem Vater musste. "Du bist in Sicherheit. Ich werde dich beschützen." Die Jungs sahen ihn an. Er seufzte. "Kommt heute Nachmittag zu dieser Adresse. Dann muss ich euch wohl einige Dinge erklären." Jacen schmiegte sich eng an ihn. "Ist ja gut. Ich nehme dich mit." Er hob Jacen hoch und trug ihn vom Schulgelände. Ein paar Ecken weiter teleportierte er sie in sein Zimmer. Er schlüpfte in eine Jogginghose und legte sich zu Jacen. Er strich sanft über Jacens Arme. "Ich kann dir nicht helfen, wenn du mich nicht lässt." Jacen drehte den Kopf. "Ich kann dir das nicht erzählen. Es ist zu grausam. Bitte..." Alex nickte. Er erkannte, wie schwer es für Jacen war. "Dann schaue ich's mir an." Er legte Jacen eine Hand an die Schläfe...

Erinnerung

Er lag auf seinem Bett. Sein Vater war über ihm. Er konnte sich nicht bewegen. "Komm für mich. Du willst es doch auch."

Erinnerung Ende

Alex zog sich aus Jacens Gedanken zurück. Ihm war kotzübel. Jacen sah ihn an. In seinen Augen standen Tränen. "Es ist in Ordnung. Du musst das nicht mehr tun." Ein paar Stunden später standen sie vor dem Tor der Academy. Jacen begrüßte seine Klassenkameraden. "Hi, Alex. Wie geht's dir, Jacen?" "Ganz gut. Sorry, dass ihr mich so gesehen habt." "Das macht gar nichts. Es ist schön, dass du die Liebe gefunden hast. Du hast es verdient." Alex trat vor. "Ihr kennt mich, als stinknormalen Jungen. Allerdings bin ich viel mehr. In meinen Adern fließt Drachenblut. Ich kann mich nach Lust und Laune in einen Drachen verwandeln. Das hört sich unglaublich an, ist aber so." Er ließ kurz seine Augen gelb aufleuchten. "Was ist Jacen für dich?" "Jacen ist mein Gefährte. Er ist für mich vorbestimmt. Ich würde alles für ihn tun. Auch bin ich sehr empfindlich, was seine Emotionen angeht. Heute Morgen habe ich durchaus gespürt, dass es ihm nicht gut ging. Ich konnte es nicht einordnen." Es zischte und dann stand Luke neben ihm. Sie gingen ins Wohnzimmer. Dort saß Jackson auf dem Sofa. "Der im weißen T-Shirt ist Luke. Er ist für mich, wie ein kleiner Bruder. Das daneben ist Jackson. Die Nervensäge vom Dienst. Er stammt von einer sehr seltenen Art ab, die ihren Partner zum Überleben braucht. Wie euch bereits aufgefallen sein könnte, trägt Luke sehr weite Kleidung. Das liegt nicht an der häuslichen Umgebung. Er trägt ein Kind in sich. Bevor einer fragt: Ja. Das geht. Ihr wollt definitiv nicht seine Stimmungsschwankungen mitbekommen." Die Tür ging auf und ein weiterer Junge kam herein. "Das ist Miles. Er ist mein Adoptivbruder. Er gehört zu einer devoten Art. Er ist auf seinen Gefährten angewiesen und wird sich in seiner Gegenwart auch so verhalten. Er ist single." Miles sah sich im Zimmer um. Sein Blick blieb an einem brünetten Jungen hängen. Sofort sank er auf die Knie. Der Junge, Blake, erstarrte. "Glückwunsch. Miles ist ein toller Typ. Gewöhn dich schon mal an sein Verhalten." Blake hockte sich vor Miles und legte ihn eine Hand unters Kinn. "Schau mich bitte an. Ich möchte mit dir eine völlig normale Beziehung führen. Ich werde dir nicht wehtun. Vergiss das bitte nicht. Du hast genau so Gefühle und Verlangen." Miles sah ihn überrascht an. "Das steht mir nicht zu. Du solltest mich nicht so freundlich behandeln." Alex sog scharf die Luft ein. Blake sah ihn fragend an. "Miles hält sich für minderwertig. Das liegt in seiner Natur." Blake sah kurz Besorgnis in Alex' Smaragden aufblitzen. "Ich werde ihm nichts tun. Er ist auch nur ein Mensch." Alex entspannte sich. Blake zog seinen Gefährten hoch. Miles wurde rot. "Entspann dich. Niemand wird dich auslachen." Blake nahm seinen Gefährten in den Arm.
Alex setzte sich auf das zweite Sofa. Sofort hatte er einen kuschelbedürftigen Jacen im Arm. Leise lachend zog er Jacen an sich. Die gesamte Klasse sah sie mit großen Augen an. "Was denn?" "Jacen lässt eigentlich niemanden an sich ran. Es ist ungewohnt, ihn so intim mit jemandem zu sehen."

DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt