Prolog

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Es ist fürchterlich kalt auf dem Dach, auf dem ich stehe. Und das nur, um sie zu vergessen. Ich weiß nicht genau, was ich hier tue, aber ich fühle mich so leer. Irgendwie ja auch befreit. Von ihr. Keine Ahnung, ich fühle mich träge, habe seit Tagen nicht geschlafen. wegen ihr. Ich denke nur an sie. Egal ob es in der Schule ist, in der Bahn, auf dem Heimweg oder sonst wo. Ich denke immer an sie.

Mit eingeschränkten Armen stehe ich auf dem Dach des Hochhauses, schaue auf New York herunter. Es ist neblig und dunkel. Ich habe das Gefühl, alleingelassen zu sein, in dieser Welt. Diese traurige Welt, in der jeder jeden hintergeht oder sich und seinen Körper so verkauft, um gut dazustehen.

Seit Nächten schlafe ich nicht, aber nur, weil ich so hintergangen wurde. Ich verstehe es einfach nicht, wie man so verdammt falsch und egoistisch sein kann. Jedoch liebe ich dieses Mädchen. Ich wollte Tag und Nacht, jede Stunde, jede Sekunde mit ihr bis an unser Lebensende verbringen. Den Traum kann ich wohl streichen.

Allein ein einziger Gedanke an sie verleiht mir Gänsehaut, macht mich verrückt, schreit nach Sehnsucht. Ich kann es aber nicht mehr. Ich wurde genug verletzt. Na ja, genug, um zu wissen, dass es aus ist mit uns. Aber was, wenn sich alles noch wendet? Was ist, wenn sie mich wieder anschreibt, mich wieder kontaktiert? Ich weiß, ich werde wieder auf sie reinfallen.

Um das zu verhindern, muss ich kalt sein, aber wie mache ich das am Besten?

Ich setze mich auf den kalten Betonboden, angelehnt an die kalte Scheibe, vergrabe mein Gesicht in die Hände. Wie kann ein einziger Mensch so einen Schmerz in mir auslösen? Mich so verletzen, mich so hintergehen. Ein tiefer Schmerz erfährt meine Brust. Der Schmerz, der mich gefühlt in eintausend Stücke zerreißt, den ich die ganze Zeit vor der Außenwelt versteckt habe.

Ich bin am 31. Juli sechzehn geworden. Claras Geschenk war eine teure Armbanduhr von irgendeiner Marke. Eine einzige Träne tropft auf das Glas der Uhr hinunter. Ich sehe, wie sie so schnell wie möglich herunterläuft, als ob selbst sie vor mir weg rennt, oder läuft.

Mich durchläuft ein Schauer, wenn ich nur einen Gedanken an sie verschwende. Traurig, aber wahr, ich liebe sie. Und Clara, wenn du das lesen solltest? Ich liebe dich und das solltest du wissen. 

Liebe auf den ersten KlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt