vielleicht morgen...

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Völlig geschockt lief ich in mein Zimmer und packte ganz abwesend meine Tasche.
Mein einziger Gedanke war
,Ich komm hier weg'.
Die Freude endlich hier raus zu kommen rückt die Tatsache, dass meine Eltern mich mein Leben lang angelogen hatten komplett in den Schatten.

Nach einer viertel Stunde lag meine gepackte Tasche auf meinem Bett und ich neben ihr.
Ich war einfach nur erleichtert, dass diese Leute, die einst meine Freunde waren, mich zumindest eine gewisse Zeit in Ruhe lassen würden.
Doch langsam kroch die Erkenntnis, dass dort viele neue Leute sein werden und ich keinen wirklich kenne eiskalt meinen Rücken hoch.
Ich wollte mir aber meine Freude nicht nehmen lassen und entsperrte mein Handy, um Mal zu sehen, wer denn so dort spielt.
Doch bevor ich die Suchmaschine öffnen konnte, sprangen mir eine neue Nachricht auf WhatsApp entgegen.
Seltsam. Ich bekam doch sonst keine.
Also öffnete ich sie Nachrichten und erschrak.

Hallo Mel
Ich bin Christian
Ich freu mich echt mega dich endlich kennenzulernen. 
Am Bahnhof wartet ein Taxi auf dich. Der fährt dich dann zur Halle.
Ruf einfach an, wenn du da bist.
Wir lotzen dich dann zu uns.
Bis später

Ach du Schande. Warum muss der ausgerechnet Training haben, wenn ich komme. Ich kann mich dann ja nur vor der kompletten Mannschaft blamieren. So tollpatschig und orientierungslos ich doch bin.
Naja wenigstens sieht er auf seinem Profilbild doch schonmal ganz nett aus.

Ehm hi

Das mit dem lotzen wird ein bisschen schwierig, weil ich echt keine Orientierung habe😅
Und ich freu mich natürlich auch dich kennenzulernen

Ich schrieb mich kurz mit ihm, bis mein Vater rief, dass er mich jetzt zum Bahnhof fährt.

20 Minuten später saß ich, wie immer allein, auf meinem Platz.
Erst jetzt realisierte ich, dass mein Bruder ja in der Öffentlichkeit steht.
Also hat er ja bestimmt Instagram.
Vielleicht erfahre ich so ja ein bisschen mehr über ihn.

Ich scrollte ein bisschen über seinen Feed und war froh, dass er dich Recht hübsch aussieht und ganz nette Kumpels zu haben scheint.

Ich kramte in meiner Tasche, bis ich mein Buch fand, das ich mir für die lange Fahrt mitgenommen hatte.
Ich komme aus Nürnberg. Das ist echt ganz schön weit weg von Kiel.
Ich versank in meinem Buch und bemerkte gar nicht wie schnell die Zeit dann doch verging.

~Mein Onkel wohnt in Nürnberg und ich finde es dort echt schön, deswegen hab ich Mal dafür entschieden~