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"Nicht so eilig, junge Dame.
Mit meinen 827 Jahren, brauche ich ein bisschen länger zur Tür."
Ein alter (entschuldigt bitte, ein sehr, sehr alter) Mann öffnete mir die Tür.
Vor mir stand ein Mann mit langen weißen Haaren, die bis zum Boden reichten (Was nicht so schwer war, weil er nur ungefähr  80 cm groß war). Sein Gesicht konnte man nicht erkennen und das was ich erkennen konnte war nur ein schwarzes Loch.
Ja, ich weiß. Mila hatte eben noch zu mir gesagt ich soll nicht schreien. Ich tat es trotzdem. (Hallo, was hättet ihr denn getan wenn vor euch ein winziger Mann mit bodenlangen, weißen Haaren und ohne Gesicht gestanden hätte!?)
Doch den Mann schien mich nicht gehört zu haben und wenn doch dann ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
"Entschuldigen Sie, aber wer sind Sie?" Fragte ich vorsichtig, weil mich das echt interessierte!
"Ach Papper-La-Papp! Wenn kümmerts wie man heißt?"
Mit so einer Antwort hätte ich jetzt nicht gerechnet... (Weil er mir nicht sagen wollte wie er hieß, nannte ich ihn für mich einfach nur der Opa, aber egal)
Der Opa ging jetzt in das Haus rein. Ich blieb einfach da wo ich war und wartete.
"Na also, was ist jetzt kommst du nun oder willst du lieber den Rest deines Lebens auf der Türschwelle dort stehen bleiben?" fragte er und klang dabei etwas ungeduldig.
Vorsichtig trat ich durch die Tür, ohne zu wissen was ich eigentlich genau tat.
Ich folgte dem Mann durch die riesige Eingangshalle (was garnicht so einfach war, weil er zwar langsam lief aber so klein war, dass man ihn zwischen den ganzen Stapeln aus Kisten und Kartons, die überall herum standen, fast gar nicht sehen konnte).
Er ging eine Treppe am Ende des Raumes hoch und von da an immer einen geraden Flur entlang.
Der Flur war von den Kerzenständern, die überall an der Wand hingen hell beleuchtet, ansonsten war der Flur dunkel.
Wir erreichten einen Raum mit einer Tür aus dunklem Holz. Die Tür war verschlossen aber nachdem der Opa seinen Schlüssel gefunden hatte, schloss er die Tür auf.
Der Raum dahinter war riesengroß mit unendlichen Bücherregalen, die alle von oben bis unten voll mit Büchern waren.
Die Decke des Raumes war aus Glas, sodass man den Himmel draußen sehen konnte.
In der Mitte des Raumes standen ein großer Tisch (auf dem ebenfalls überall Bücher lagen) und zwei große - beziehungsweise ein großer und ein kleiner- Sessel aus dunkelblauem Stoff.
Wir setzten uns, der Opa auf den kleinen und ich mich auf den großen Sessel.

Der Opa fing nach ein paar Minuten Stille an, zu reden"Wir haben dich erwartet, Livanda."
Das verwirrte mich. Wer waren wir? Und warum hatten sie mich erwartet? Und woher wusste der Opa wer ich war? Und wo war ich überhaupt?
Ein Haufen Fragen taten sich in meinem Kopf auf. Ich fragte ihn und hoffte, dass er mir wenigstens ein paar der Fragen beantworten konnte.
"Du hast wirklich gar keine Ahnung, oder?"
"Naja, kommt drauf an wovon" entgegnete ich "in Biologie und in Deutsch zumindest bin ich ziemlich gut..."
Er unterbrach mich:
"Hast du schon Mal was von den zwei Welten gehört?..." Nein!  "...Von Semaja und Dumaja?..." Nein!  "...Von dem Camp der Sonne und dem Camp der Nacht?" Ja!
Ich antworte ihm nach einer kurzen Pause: "Also um ehrlich zu sein nein. Ich habe zwar Willkommen im Camp der Nacht schon auf dem Torbogen am Eingang des Dorfes gelesen, aber ansonsten nein! Garnichts!"
Er rollte mit den Augen. "Dann müssen wir also ganz von vorne anfangen"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 13, 2017 ⏰

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