Kap. 2

12 2 0
                                    

Als Mathilda endlich die Treppe hinunter kam, war Matthew schon fast mit dem Frühstück fertig. Der Gedanke das seine Schwester eine Hexe sein könnte wurde durch ihren Mode Geschmack nur noch bestärkt. Ihre langen schwarzen Haare waren in einem leicht zerzausten Haarknoten verknotet und von kleinen Haarstab mit Minianhänger zusammengehalten. Sie trägt einen übergroßen Pulli mit einem riesigen silbernen Kreuz vorne drauf. Ihrer zerrissenen Hose klimpern Ketten und ihre Füße stecken in großen abgewetzten Stiefeln. So kommt sie die Treppe herunter geschlendert und schaut mal wieder leicht mies drein.

"Nur noch drei Tage ", entgegnet Matthew dem gequälten Guten Morgen seiner Schwester."Ich hoffe du hast genug trainiert ", versuchte er ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wenn er nur wüsste wie gut sie sich vorbereiten muss, denkt sie und schnappt sich ihre Tasse. "Ich überlege nicht mitzumachen", antwortet sie stattdessen.

"B...bist du irre ", vor schreck spuckt Matt seinen Tee wieder aus. "Uhähh ich sollte eher fragen, das ist nämlich immer noch meine Entscheidung und ich will dafür nicht mein Leben aufs Spiel setzen! " schreit Mathilda in ihrer plötzlichen Wut los, erst dann fällt ihr auf was sie gerade gesagt hat.

" Dein Leben aufs Spiel setzen ? Was meinst du damit." fragt ihr Bruder gerade heraus. "Nichts" nuschelt Mati und will sich gerade umdrehen als ihr Bruder sie am Hemd festhält. " Mati, was meinst du damit", sagt er und sieht sie Ernst an.

"Ich sagte doch, NICHTS und jetzt lass mich in Ruhe", faucht sie ihren Bruder an. Der jedoch lässt nicht locker und wird sogar noch lauter: "Mathilda jetzt sag schon"."Das geht dich absolut nichts an", schreit sie zurück windet sich mit einer schnellen Bewegung aus der Hand ihres Bruders und stürmt Richtung Tür . Dort angekommen stoppt sie kurz und wirft die Teetasse, die sie immer noch in der Hand gehalten hat, nach ihm und verschwindet dann.

Matthew steht wie ein begossener Pudel in der Küche und starrt seiner Schwester hinterher. Das heiße Wasser tropft von seinen Haaren und Klamotten herunter und auch die Tasse hat ihre Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Mitten auf seiner Stirn ist jetzt ein rotes Etwas zusehen das spätestens Morgen zu einem riesigen blauen Fleck mutieren wird.

Während er die Kammerdienerin aufsucht um ihr zu melden welches Chaos gerade in der Küche entstanden ist, rennt Mathilda auf ihr Zimmer. Hinter der Tür sinkt sie zusammen und starrt in die Dunkelheit.

Mathilda Pov : 

Zum Teufel nochmal, warum verheimliche ich ihm das eigentlich. Er würde sich vermutlich nur einmischen. Nein, ich habe das allein zuklären. Es sollte ja auch niemand wissen das ich seine Schwester bin. Sonst ziehe ich ihn womöglich noch mit hinein und das er durch ein Missgeschick meinerseits stirbt währe unverzeihlich.

_*_

Bald darauf sitze ich im Auto neben ihm. Das ist schon immer so gewesen: wir beide fahren gemeinsam zur Schule, der einzige Unterschied ist das ich ein paar Straßen zuvor heraus gelassen werde damit man uns nicht zusammen sieht. Darauf habe ich seit der 5.Klasse bestanden und wir haben die Geschichte bis jetzt aufrecht erhalten die besagt das wir aus zwei verschiedenen Familien kommen und das wir uns nur zufällig ähnlich sehen. Ich war sogar so weit gegangen, das ich ihm sagte dass wenn er sieht wie ich beim Kampftraining verletzt werde, einfach wegschauen sollte, denn schließlich will ich ja nicht das man uns in irgend einer Weise in Verbindung bringt.

Die Stimmung ist merklich angespannt und von der Seite kann ich die Stirnfalten deutlich sehen. Vermutlich rätselt er noch was ich vorhin damit gemeint habe.

Manchmal bin ich echt erleichtert das er zwar, so klug er auch sein mag, immernoch denkt das Mädchen viel zu kompliezert denken. 

Plötzlich schnellen seine Augen zu mir herüber und der Kopf folgt ihnen promt.

Seine Kastanienbraunen Augen mit den kleinen grünen Sprenkel ,die nur auffallen wenn man genau hinsieht , ähneln meinem rechten Auge wie mein Spiegelbild mir selbst. Das linke hat dafür die Limettenfarbe der Sprenkel komplett angenommen , weshalb ich immer eine braune Kontaktlinse benutzen muss. Der fragende Blick den er mir zuwirft ist äußerst unangenehm ,deshalb wende ich mich dem Fenster zu und beobachte wie die ganzen großen Villen an uns vorbei sausen.

So sitzen wir schweigend nebeneinander bis Matt Stille bricht:"Kennst du eine Hexe die an unsere Schule geht?" fragt er neugierig." Nein, wieso?", gebe ich zurück. "Die Jungs haben mir angeboten bei einer Verschwörung gegen das Mädchen mitzumachen."

"Und", ich schiele zu ihm hinüber. Er sieht mir direkt in die Augen und antwortet dann:" Ich habe" Nein" gesagt, dir zuliebe", gespielt uninteressiert fragt Mati:" Was haben die denn vor?".

"Na ,ja es ist eigentlich absurd, aber als sie es mir erklären wollten klang es fast so, als ob sie sie töten wollten."sagt er so beiläufig daher, doch bei diesen Worten lief es Mathilda eiskalt den Rücken hinunter:" Die meinen mich ", haucht sie leise ,"Was hast du gesagt?" fragt er.

"Nichts großes ,nur danke.", erwidert sie leise, lächelt ihn an und gibt Martin ein Zeichen, dass er sie heute Nachmittag wieder hier abholen kann. Dann steigt sie aus dem Wagen aus ohne sich noch einmal umzudrehen. Als der Wagen an ihr vorbeifährt sieht sie Matthews besorgtes Gesicht und versucht sich hinter ihrer Kapuze zu verstecken.

_*_

Vor der Schule pöbeln mich schon die ersten Schüler an und das nur ,weil ich als angebliche Hexe auf eine Schule gehen darf die im Nachhinein auch Hexenjäger ausbildet. Außerdem ist es nur einen Schule für die Kinder reicher Eltern , da diese eine bessere früh Ausbildung genießen dürfen. Die meisten normal Verdiener denken das alle hier gute Manieren hätten und sich immer ordentlich Verhalten ,dabei sollten die die Schnösel mal sehen. Jeder der nicht ihrem Maße entspricht wird ausgeschlossen , verprügelt oder wie in meinem Fall sogar Morddrohungen an den Hals gehetzt. So kommt es das ich mich heute morgen mal wieder vor den Luxusmilchshakes der anderen in acht nehmen muss , weil diese reihenweise um meinen Kopf schwirren.

Da mir in der Schulzeit nichts passieren darf schikanieren sie mich nur pausenlos. Nebenbei planen sie dann wie sie mich bei der Überlebensprüfung töten können. Wenn sie sich nämlich geschickt anstellen sieht es so aus wie vor 30 Jahren.

Damals hat ebenfalls ein Mädchen ,meinem Aussehen entsprechend diese Schule besucht. Ihr Kommunikator brach auf einmal ab und ihre Werte sanken innerhalb von wenigen Sekunden auf null. Bei einer Autopsie wurde ein Herzstillstand festgestellt und nur die Teilnehmer des Testes wussten was wirklich passiert war. Doch seit dem kursiert das Gerücht , das Jene Klasse damals ungestraft mit Mord davon gekommen ist.

Auch Matthew und ich haben unsere Eltern danach gefragt ,weil das ihr damaliger Jahrgang war ,eine Antwort haben wir aber nicht bekommen. Dies hatte dann auch die angespannte Beziehung zwischen mir und ihnen verursacht. Weitere Fragen konnten wir nicht stellen ,denn dann begann die Firma unserer Eltern noch mehr zu wachsen und sie waren wegen der ständigen Geschäftsreisen nur noch selten zu Hause.

Während ich meinen Gedanken nachhänge und die verabscheuenden Blicke der anderen Schüler ignoriere, bemerke ich nicht wie auch mein Bruder ebenfalls durch den zweiten Eingang die Halle betritt und seine Kumpels begrüßt.

Da mir meistens alle aus dem Weg gehen habe ich mir angewöhnt beim laufen immer den Kopf gesenkt zu halten ,damit die anderen mein Gesicht nicht sehen.

Plötzlich passiert es. Einer der Schüler rempekt mich an, sodass ich stolpere und direkt in die Arme meines Bruders falle.

The Witch inside youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt