Love me

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"Liebe mich!". Diese zwei Worte brachten ihn komplett aus dem Konzept und er unterbrach seine Versuche einzuschlafen um in Richtung Tür zu ihrer zierlichen Gestalt zu blicken, welche gerade so außerhalb des Lichtes seiner Nachttischlampe stand. Er hatte schon gewusst, dass sie es war, als sie aus ihrem Zimmer über den Flur in sein Zimmer geschlichen war, so leise wie möglich um ihre Eltern nicht zu wecken. Er hatte es an der Art ihrer Schritte erkannt, und als sie sich den Kopf an der Treppe ins DachgeschoDachgeschoss  gestoßen hat und dabei leise Flüche ausstieß. Außerdem kam sie jede Nacht zu ihm. Seit er, nach langer Diskussion mit den Eltern beider, bei ihr übernachten durfte, denn im selben Zimmer wohnen ging noch nicht. Doch da sie ansonsten eh nicht einschlafen konnten, schlich sie jede Nacht zu ihm, nur damit sie sich am nächsten Morgen wieder eine Standpauke anhören konnten. Doch es war ihnen egal. Sie kam trotzdem jeden Abend und kuschelte sich an ihn. Es ist nicht so, dass es noch die peinliche Situationen beim Aufwachen gab. Doch sie nahm es mit Humor,küsste ihn kurz aber innig, bevor sie, Hüften zu einem ihm unbekannten Lied schwingend und leise lachend, ins Bad verschwand. Wobei man sagen muss, dass der Kuss nicht gerade sehr behilflich war. Doch es war noch nie wie jetzt. In den inzwischen fast drei Jahren die sie zusammen waren, sind sie sich noch nie so nah gekommen, wie sie es gerade verlangte. Ihre meerblauen Augen glänzten als sie in den Schein der Lampe trat, wie immer nur ein TShirt und eine Pantie an. Ihre kurzen blonden Haare waren verwuschelt, doch sie hatte es irgendwie sie nach hinten zu bändigen. Er setzte sich leicht auf und schaute sie genauer an. Es schien nichts anders zu sein, außer, dass ihre vollen dunklen Lippen ein schüchternes Lächeln trugen, welches nicht vermuten ließ, was sie soeben gesagt hatte. "Was?" - "Liebe mich!". Vorsichtig krabbelte sie über das Bett auf seinen Schoß. Sie war trotzdem kleiner als er, was ihn leicht schmunzeln ließ, bevor er sich vorbeugte und sie sanft küsste. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Hals und fuhr mit einer Hand durch seine etwas längeren Haare. Er hingegen legte seine Hände an ihre Hüfte und zog sie näher an sich heran. "Sicher?". Sie zog als Antwort nur leicht seinen Haaren und quiekte auf, als er sich einfach nach hinten fallen ließ. Kichernd warf sie ihren Kopf in den Nacken,als er vorsichtig unter ihr Tshirt fuhr und ihr dabei in die Seite piekste.

Blinzelnd öffnete er die Augen. In seinen Armen lag sie, zusammengerollt wie ein Kätzchen. Als sie gestern schließlich mitten in einem ihrer Sätze einfach eingeschlafen ist, hatte er sie noch eine ganze Weile beobachtet. Und auch jetzt starrte er sie an, jeden Zentimeter ihres Körpers vor sich. Aber er durfte. Und der Moment war perfekt. Er empfand sie,ein Lächeln auf den leicht geöffneten, angerauten Lippen, leicht gerötete Wangen,ihre langen dunklen Wimpern, ihre verwuschelten Haare, von denen ihr eine Strähne ins Gesicht hing, als perfekt. Völlig fasziniert von ihr bemerkte er gar nicht wie die Tür aufging und die ältere Frau scharf Luft einzog. Doch bevor sie etwas sagte, überlegte sie es sich anders. Lächelnd und kopfschüttelnd schloss sie die Tür wieder und sa ihren Ehemann an, welcher nur mit den Schultern zuckte. Sollte man sie doch erwachsen werden lassen.

One LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt