Kapitel 1

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-Taehyung POV-

Ich hocke hier seit einer gefühlten Ewigkeiten in dem schwarzem Porsche und fange langsam an mich zu langweilen. Während die anderen nach irgendwelchen bedeutenden Akten suchen, Leute ausspionieren, abknallen oder gelegentlich auch mal selbst angeschossen werden, sitze ich meistens in unserem Auto und warte. Das heißt nicht das ich irgendein Problem damit habe, schließlich habe ich mich freiwillig für diesen Job gemeldet...Nur habe ich heute mal wieder das Gefühl als würden sie sich extra viel Zeit lassen nur um mich zu ärgern.
Gedankenverloren starre ich aus dem Fenster auf die Motorhaube und betrachte lächelnd den Mond, der sich auf dem schwarzen Blech spiegelt. Es ist eine sternenklare Nacht und erneut wird mir klar wie lange ich hier schon sitze.
Als die anderen heute los sind war es noch hell und jetzt scheinen bereits die Sterne am Himmel.
Hoffentlich ist nichts schief gelaufen...
Ich wende meinen Blick vom Himmel ab und starre auf die Uhr.

23:47

Ich kaue leicht nervös auf meinem Kaugummi, der mittlerweile den Geschmack verloren hat und stecke meine Kopfhörer zurück in die Ohren.
Die ersten Töne meines Lieblingliedes erklingen und ich kann gar nicht anders als mit zu gröhlen. Ich vergesse alles um mich herum inklusive der Sorgen die ich mir gerade noch gemacht habe.
"WE DONT TALK ANYMORE"
Ohne mein Zutun beginnt mein Körper sich im Takt der Musik zu bewegen und ich klopfe den Rhythmus auf meinen Oberschenkeln mit.
"...LIKE WE USED TO DOOO"

"Musik ist nichts weiter als eine Illusion" hat mein Vater immer gesagt. Er hatte es gehasst wenn ich stundenlang mit meinen Kopfhörern im Ohr auf der Couch gammelte, anstatt mich mit ihm zu beschäftigen.
Ich hatte das Gefühl das er neidisch auf die Musik war...ja er war geradezu eifersüchtig das ich mehr Zeit mit ihr als ihm verbrachte.
"Mit eingängigen Melodien und Rhythmen wird dem Hörer vorgegaukelt, es ist ja doch alles nicht schlimm, nein, alles ist schön, es gibt keine Probleme. Aber Illusionen sind Schall und Rauch, sobald der Hörer die Musik abstellt und seine Träume so verliert"
Und wie recht er damit hatte...
Musik ist voll von verschiedenen Gefühlen und Träumen. Alles was du tun musst um dich daran zu erinnern ist auf Play zu drücken und schon bist du in einer anderen Welt.
In deiner Traumwelt.
Musik ist eine Illusion...aber nunmal so beeindruckend wie eine Zaubershow.

Mir fällt gerade ein wie gut es ist das um diese Uhrzeit niemand hier ist der mich sehen könnte, als ich eine Bewegung aus den Augenwinkel wahrnehme.
Ich zucke zusammen, höre auf das Lied laut mitzusingen und wende meinen Blick nach rechts.

Bitte lass es nur einen Vogel oder so sein...aber was macht ein Vogel um diese Uhrzeit auf einem Parkplatz?

Die dunkle Silhouette eines Mannes steht in der Nähe eines Autos und ich kann förmlich spüren wie er mich anstarrt. Beschämt lasse ich den Kopf aufs Lenkrad knallen und lache über mich selber.
Wie lange steht der schon da?
Kann man meinen Gesang bis zu ihm hören?
Ich hoffe nicht!
Ich schüttle den Kopf und schaue noch einmal zu dem Typen.
Er ist verschwunden...
Vermutlich sitzt er jetzt in seinem Auto und lacht sich Tod...
Peinlich...

Es vergehen weitere Minuten in denen sämtliche Lieder spielen, deren Text ich dieses Mal allerdings nur flüstere, als plötzlich die Musik stoppt.
Ein Anruf von Charly.
Endlich...
Ich nehme ihn an und habe das Gefühl das mein Trommelfell gerade geplatzt ist.
"TAE HOL MICH AB! SOFORT!", brüllt sie durch den Hörer und ich halte mir mein Ohr. Mein Mund formt ein stummes Au und ich drehe die Lautstärke runter. "Oh hey komm runter. Wo seid ihr?", frage ich und grinse leicht während ich den Motor starte und den Wagen auf die Hauptstraße lenke. Mit IHR meine ich sie und Yoongi, eines unsere Dreamteams in der Gruppe.
Aber meine Güte was klingt sie so gehetzt?
Wahrscheinlich mussten sie fliehen. Dann hatte ich mit dem schwarzen Porsche ja das richtige Auto für heute gewählt, denn den nahm ich immer für eine Flucht. Für Verfolgungsjagden meistens den roten wobei ich nicht mal weis wieso. Macht keinen Sinn...Ist halt einfach eine Angewohnheit von mir.
"Fluss! Brücke! beeil dich!", erklärt sie schnell und legt dann auf. Ein gleichmäßiges Tuten erklingt und dann Stille.
Ich kichere leise in mich hinein und fahre in die Richtung wo sie zu sein scheint.
Fluss, Brücke.
Eine genaue adresse hat sie mir zwar nicht genannt aber ich kann mir ungefähr vorstellen wo sie sind.
Meine Aufmerksamkeit gilt allein der Straße vor mir weswegen ich den Wagen hinter mir viel zu spät bemerke...

Until my last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt