amnesia || tardy

Kapi 1

[Ardy's POV]

Das letzte, was ich hörte, war das Quietschen von Autoreifen, dann wurde alles schwarz.

Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Kopf brummte wie sonstwas.. und dieses permanente Piepen machte es nicht besser.. das grelle Licht, das an den monotonen, weißen Wänden reflektiert wurde, gab mir das Gefühl, als würden meine Augen verbrennen.. und dieser stechende Krankenhausgeruch ätzte meine Nasenschleimhäute weg.. warum war ich eigentlich hier? Wer bin ich überhaupt? Vorsichtig setzte ich mich auf. Ich versuchte, mich an irgendetwas zu erinnern, aber mein Kopf war wie leergefegt. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Mann im weißen Kittel - höchstwahrscheinlich ein Arzt - kam ins Zimmer. "Sehr gut, Sie sind wach! Mein Name ist Doktor Maier. Wie geht es ihnen?" fragte er mich. "Ich hab Kopfschmerzen, aber ansonsten gut" antwortete ich. Dr. Maier notierte etwas in seinen Block. "Wissen Sie, weshalb Sie hier sind?" Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. "Ich weiß nicht einmal, wie ich heiße" sagte ich dann und der Arzt sah auf. "Soetwas habe ich schon befürchtet.. also gut, ich werde Ihnen jetzt einiges erzählen. Aber nicht alles, da das verwirrend für Sie sein könnte. Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass Sie ihr Gedächtnis irgendwann wieder zurückerlangen. Also, sind Sie bereit?" Ich nickte, und Dr. Maier fuhr fort. "Sie sind Ardian Bora, momentan 16 Jahre alt. Sie befinden sich in der Klinik am Südring in Köln, da Sie nach einem Autounfall mit einer schweren Kopfverletzung davongekommen sind. Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber.. Ihre Eltern sind in diesem Unfall leider ums Leben gekommen und wir konnten niemanden erreichen, bei dem Sie hätten unterkommen können. Sie werden daher, bis Sie volljährig sind, in einem Heim unterkommen, darum haben wir uns schon gekümmert. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?" Überfordert schüttelte ich mit dem Kopf. Meine Eltern.. sind tot.. aber irgendwie fühlte ich dabei nichts.. immerhin konnte ich mich nicht an sie erinnern. Ich werde im Heim unterkommen.. hoffentlich sind die anderen Jugendlichen dort nett zu mir.. "Gibt es noch irgendetwas, womit ich Ihnen helfen kann?" unterbrach Dr. Maier meine Gedanken. "Nein, danke" murmelte ich, worauf hin der Arzt nickte und mein Zimmer verließ.