Kapi 11

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Ich war mir ziemlich sicher, dass ich in ihn verliebt bin.. und zwar Hals über Kopf..

Toll, und was soll ich jetzt machen? Ich kann ja nicht einfach zu ihm gehen und sagen 'Yo, ich liebe dich'.. ich will unsere Freundschaft nicht auf's Spiel setzen, er ist der einzige, den ich habe.. außerdem ist er garantiert nicht schwul, ich meine, er könnte jede haben.. mit seinen atemberaubenden, eisblauen Augen.. mit seinem makellosen Gesicht.. mit seinem perfekten Körper.. mit seiner wundervollen, bassigen Stimme.. mit seinem einzigartigen Charakter.. "..-dy? Ardy! Starr mich nich so an, das ist gruselig" riss mich Taddl aus meinen Gedanken. Verdammt.. hab ich ihn wirklich die ganze Zeit angestarrt? Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und senkte meinen Blick wieder auf den immernoch extrem interessanten Boden. "S-sor-ry" stammelte ich. "Ach, ist doch halb so wild. Ich wollte nur nicht, dass du gegen nen Baum läufst oder so. Übrigens, wir sind gleich am Rhein" wechselte er geschickt das Thema. Ich sah mich um und konnte mich tatsächlich an diese Stelle erinnern. "Das hier war mein Lieblingsort" dachte ich laut. "Ich weiß" erwiderte Taddl. "Hier warst du immer, wenn du Zeit für dich brauchtest.. dann bist du immer auf die Bäume geklettert und hast das Wasser beobachtet.." Wow.. er hat sich das alles gemerkt.. 7 Jahre lang.. als ob er an nichts anderes gedacht hat.. ach Quatsch mit Soße, ich mach mir schon wieder falsche Hoffnungen. Das ist ihm bestimmt zufällig gerade wieder eingefallen. "..-on wieder abwesend.. also manchmal frag ich mich echt, worüber du die ganze Zeit nachdenkst" lachte Taddl und holte mich mit einem Schnipsen in die Gegenwart zurück. Über dich, verdammt.. "Äh.. ja.. was hast du gesagt?" - "Ich hab gefragt, ob du Bock hast zu klettern, aber so wie du gerade drauf bist, fällst du mir nur runter" sagte er. Ich wusste, dass das witzig gemeint war, aber ich konnte gerade einfach nicht lächeln. Zu laut waren die Gedanken in meinem Kopf. "Man Ardy, dass war doch nicht böse gemeint.. jetzt lach doch mal.." Ich seufzte kurz kaum merklich und setzte dann ein Lächeln auf. "Nein, ich meine richtig.." Er blieb plötzlich stehen, stellte sich vor mich und drückte mit seiner Hand mein Kinn nach oben, sodass ich in seine wunderschönen blauen Augen sehen musste. "Was kann ich tun, damit du wieder glücklich bist?"

amnesia || tardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt