Advent, Advent ein Lichtlein brennt...

...dann zwei - Ravenclaw

Hermione stand vor einem großen Spiegel, dessen Rahmen aus geschwungenen, goldenen Ornamenten bestand, und blickte unsicher hinein. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Heute war es soweit, heute würde sie erfahren ob Draco Malfoy betrunken genug war um diese dämliche Wette zu vergessen. Während sie die zweite Kerze ihres Adventskranzes anzündete fragte sie sich, was um alles in der Welt nur in sie gefahren war, überhaubt darauf einzugehen.

Die Gryffindor atmete tief aus wobei sich ihre Backen dabei leicht aufblähten. Sie könnte natrülich auch nicht zu der Party im Ravenclaw-Gemeinschaftsraum gehen, dann würde sie dem Slytherin auch nicht begegnen aber sie wusste genau, falls er noch Kenntnis von der Wette hatte, würde er alles daran setzen seinen Wetteinsatz zu fordern. Egal wann, egal wo.

Und da Hermione keine Lust hatte sich womöglich noch in Snapes Unterricht zum Gespött zu machen, musste sie es heute hinter sich bringen. Sie atmete ein. Ihr Herz beruhigte sich etwas. Wenn Malfoy betrunken genug war würde er sich vielleicht gnädig erweisen. Sie musste nur diesmal darauf achten selbst nicht zu viel zu trinken.

Zu gut erinnerte sie sich an den Morgen nach der Adventsfeier. Ihr Kopf brummte, ihr Glieder schmerzten und ihre Kehle fühlte sich wie ausgetrocknet an. Doch viel schlimmer als das war, das Bewusstsein etwas außerordentlich dummes getan zu haben. Wie durch ein Wunder hatte sie es geschafft dem Blonden eine Woche aus dem Weg zu gehen aber heute, auf engsten Raum mit den Oberstufen der Schule - es war beinahe unmöglich ihm nicht zu begegnen.

"Hermione bist du soweit? Wir müssen los." drang Ginnys Stimme an ihr Ohr. Die Gryffindor atmete aus. Und los, warum sollte man das unvermeitliche aufschieben? "Jaa." rief sie wenig überzeugt zurück und ging dann aus dem Mädchenschlafsaal nach unten.

Ginny sah umwerfend aus. Ihre roten Haare leuchteten wie Feuer und bildeten einen wunderbaren Kontrast zu dem, mit Samt überzogenen, grünen, knielangen Kleid. "Für wen hast du dich denn so schick gemacht?" lächelte Hermione sie an.

Ginny wurde beinahe so rot wie ihre Haare. Aha! Sie hatte also ins schwarze getroffen. "Ach weißt du..." begann sie verlegen zu sprechen "eigentlich für niemanden aber man weiß ja nie..." "Ginny!" forderte Hermione ihre Freundin auf die Wahrheit zu sagen. Die Rothaarige fing an sehr breit zu grinsen und erklärte dann mit nur einem Namen alles "Blaise."

"Blaise?" fragte Hermione. "Ja Blaise, wir haben uns letzte Woche so toll unterhalten, er ist unglaublich intelligent und er sieht wahnsinnig gut aus und ich glaube er mag mich. Zumindest hat er mir vorhin eine Eule geschickt und geschrieben das er sich sehr freut mich zu sehen." Nun grinste sie noch breiter als zuvor.

Die beiden Mädchen machten sich auf den Weg zu dem Ravenclaw-Gemeinschaftsraum. "Das heißt soviel wie das wir heute den Abend wieder mit den Slytherins verbringen werden oder?" fragte Hermione und hoffte auf eine negative Antwort.

Doch all die Hoffnung war vergebens denn Ginny nickte voller Vorfreude und gleichzeitig mit einem flehenden Blick der soviel sagte wie bitte lass mich nicht allein ich brauch deine Unterstützung.

Hermione seufzte schwer. Es war also entschieden, sie würde definitiv auf Draco Malfoy treffen. Warum musste Ginny auch ausgerechnet Blaise Zabini toll finden, konnte es nicht Ernie Macmillan sein?

Sie kamen an der schlichten Eingangstür zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum an, an welcher ein brozefarbener Türklopfer in Gestallt eines Adlers befestigt war. Als sie ihn benutzen schwang die Türe, ohne nach einem Passwort zu fragen, auf und laute Musik dröhnte aus dem Raum. Die Hausgemeinschaften hatten sich darauf geeinigt für den jeweiligen Veranstalltungsabend die Türen passwortfrei zu halten.

"Komm mit!" rief Ginny und Hermione begann sich umzusehen. Der, sich in einem sehr hohen Turm befindende, Gemeinschaftsraum war ganz nach ihrem Geschmack. Meterhohe Bücherregale dominierten das Zimmer, rießige Bogenfenster boten einen wunderbaren Ausblick auf die Berge und von der Decke funkelten abertausende von Sternen herab.