Mein Gefährte - Ein Drache

Kapitel 2

Florian

„Guten Morgen Marie. Na wie war dein Wochenende?"

„Guten Morgen Florian. Gaaaanz toll.Ich habe mit Papa gespielt und ich habe Lego gebaut. Meine Puppen auch." erzählte sie voller Stolz und mit einem dicken Grinsen im Gesicht.

„Wow das klingt echt toll. Sagst du deinem Papa noch Tschüss? Du kannst auch gerne noch winken gehen,wenn du möchtest."

„Tschüss Papa."

Ich verabschiedete mich ebenfalls und ging zurück zu meiner Gruppe. Es ist bereits 9 und Marie war das letzte Kind, welches gefehlt hatte. Na dann. Das neue Kitajahr kann starten. Doch bevor ich die Kinder bitten konnte aufzuräumen,öffnete sich die Tür und meine Chefin kam hereinspaziert.

„Morgen Florian. Alles gut?"

„Ja."

„Du hör mal. Bei dem hiesigen Drachenrudel hat sich die Führung geändert und der neue Anführer möchte gerne den Kindergarten besichtigen und schauen wie es hier so läuft. Du weißt ja, die Drachen beschützen sehr stark. Gerade wenn es um ihre Kleinen geht. Da du derzeit der einzige bist, welcher Drachenkinder in der Gruppe hat, würde ich dich bitten, ihn eine Weile zusehen zu lassen und Fragen zu beantworten, wenn welche aufkommen. In Ordnung?"

„Kein Problem. Mach ich. Noch etwas?"

„Ach ja. Ab nächste Woche kommen ein neues Kind. Ich weiß sehr kurzfristig, aber sie scheinen erst kurz bei dem Rudel zu sein und haben sich umgeschaut. Ihre Entscheidung fiel auf uns. Auch das Erstgespräch wäre heute.  Das Kind ist 4 Jahre alt."

„Uh. Wirklich sehr kurzfristig. Wann findet das Erstgespräch statt?"
„Ebenfalls heute. Sie kommen erst mal zu mir. Ich würde sie dann zu dir schicken, zwecks Terminvereinbarung. Muss diese Woche noch stattfinden."

„In Ordnung. Ich versuche mein Bestes. Aber denke bitte dran. Dadurch, dass Anna im Beschäftigungsverbot ist, führe ich die Gruppe alleine."

„Ja ich weiß. Es findet sich nur keine Schwangerschaftsvertretung. Das macht mich noch wahnsinnig. Ich versuche echt alles Florian."

„Ich weiß."

„Dann bis später."

Ich drehte mich seufzend um. Es ist erst Montag. Gott sei Dank sind diese Woche nicht alle Kinder da.Doch schon die 12 anwesenden sind alleine nicht einfach.

„So. Alle Kinder räumen auf und gehen Hände waschen." Ich startete den Tag.

Als alle Kinder im Morgenkreis saßen,klopfte es an die Tür. Ich stand auf und ging öffnen, da ein 'Bitte nicht stören'-Schild draußen hing. Gleichzeitig beim Öffnen sprach ich: „Ja bitte?"

„Hallo. Sind Sie...?"

Vor mir stand ein Bild von einem Mann.Gott war der heiß. Mein Alter, wenn ich schätzen müsste. Mein Blick schweifte über den Körper dieses Gottes. Ich konnte gar nicht anders. Als würde alles automatisch passieren und ich könnte es nicht kontrollieren.

Doch es war keine Zeit zum schmachten.Ich wusste nicht, wer der Kerl war und hinter mir wurde es auch schon lauter. Ich drehte mich zu den Kiddies um.

„Ohoh. Ihr seid zu laut. Ich bin gleich wieder bei euch und wir fangen an." Damit dreht ich mich wieder zu dieser Sahneschnitte. Uff. Ich musste wirklich damit aufhören. „Es tut mir leid. Wer sind Sie und was kann ich für Sie tun?"

„Ähm... Ich..." Es schüttelte seinen Kopf, straffte den Rücken und strahlte plötzlich eine unbändige Macht aus. Von der Unsicherheit war nichts mehr zu spüren oder zu hören. Und in diesem Moment wusste ich wen ich vor mir hatte. „Mein Name ist Derek Dragon. Ich bin der neue Alpha des Drachenrudels hier in der Gegend. Ich wollte mir den Kindergartenanschauen und sicher gehen, dass unsere Jungen bei Ihnen gut aufgehoben sind."

„Ah natürlich. Willkommen Herr Dragon. Sie können sich gerne setzen und zusehen. Allerdings sind wir bereits fertig mit dem Angebot und sitzen nun im Morgenkreis und gehen gleich nach draußen."

„Danke. Ich würde gern zuschauen!"

Wir gingen gemeinsam zurück und ich bot dem Alpha einen Stuhl an. Schade, dass dies der Alpha war. Ich hätte ihn zu gerne näher kennengelernt. Was ein Pech.

Während ich mich zu den Kindern auf den Boden setzte bemerkte ich wie 3 Kinder demütig den Kopf senkten.Dies war so eine typische Drachensache. Ich ging nicht darauf ein und stellte den anderen Kindern unseren Gast vor.

„Wir haben heute einen Gast bei uns zu Besuch. Das ist Herr Dragon. Er ist der Alpha von Marek, Lilly undJasmin. Er wollte heute mal schauen, was wir machen." Ich unterhielt mich mit den Kindern über ihr Wochenende und spielte nochein kleines Spiel. Dann beendete ich den Morgenkreis und ging gemeinsam mit den Kindern in den Garten.

Dass ich während der Arbeit mit den Kindern überhaupt ein Wort herausgebracht habe war ein Wunder. Die ganze Zeit spürte ich den Blick des Drachen auf mir. Dies jagte mir einen Schauer über den Rücken und machte mich richtig nervös.Irgendetwas war anders an diesem Alpha und ich konnte nicht genau sagen, was es war. Bei seinem Vorgänger hatte ich nie solche Gefühle. Nur bei Herr Dragon. Komisch.

Die anderen Gruppen waren bereits draußen und die Kinder flitzten in alle Richtungen und genossen ihr Freispiel. Der Drache blieb bei mir und starrte mich die ganze Zeit an.

„Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?"

„Natürlich."