Seto saß in seiner dicken Limousine, den Blick aus dem Fenster gerichtet. Mit seinem Ellenbogen stützte er seinen Arm am Fenster ab, seine Hand stützten seinen Kopf. Der Regen war noch stärker geworden, obwohl man denken konnte, schlimmer kann es nicht Regen. Gedanken machten sich in Setos Kopf breit //Wie konnte ich einen Menschen so schwer verletzten? Ich habe mir geschworen niemals die Kontrolle zu verlieren!! Doch ich war so besessen von der Macht. Einmal von der Macht gekostet, lässt sie dich die Kontrolle über sich selbst verlieren!// Die quietschenden Bremsen vom Wagen, als Sie an einer roten Ampel einen halt machten, rissen Seto aus seinen tiefen Gedanken. Setos Gesicht verfinsterte sich wieder und seine Mundwinkel zogen einer gerade Linie. "Was denk ich da nur? Er hat es nicht anders verdient. Was fordert Wheeler mich eigentlich raus?!" grummelte Seto leise. Seto verschränkte die arme vor der Brust. Nichts ahnend was gleich passieren würde, blickte er wieder zum Fenster hinaus. Erschrocken stöhnte er auf. Joeys fröhliches Gesicht, ohne Schrammen und Blutergüssen, spiegelte sich in den klaren Fensterscheiben. Joey lächelte Seto lieblich zu. Langsam drehte er seinen Kopf nach links, um zu sehen ob Joey neben Ihm saß. Doch neben Seto saß niemand. leere, schwarze Ledersitze, dass war alles. "Ich halluziniere bloß! Mehr nicht!" Seto kniff die Augen fest Zusammen, öffnete sie langsam wieder und blickte wieder zum Fenster. Joey hatte beide Hände an die Scheibe gepresst und seine braunen Augen funkelten Seto an. Gleich würde Seto vom Hocker fallen, zumindest fühlte es sich so an. "Es tut mir leid... Ich wollte dir nicht weh tun... Du... Du hast mir keine andere Wahl gelassen, du warst einverstanden mit den Bedingungen!" Er flüsterte so leise, in der Hoffnung der Chauffeur würde es nicht hören. Hoffnungsvoll wartete Seto auf eine Antwort von Joey der ihn immer noch anstarrte "bitte sag etwas!! Nimm meine Entschuldigung an." flehte Seto leise. Eine Hand von Joey erhob sich und winkte ihm zum Abschied, und Joey löste sich in Luft auf. //Nein!!!!// hastig lehnte er sich nach vorn und tippte dem Chauffeur auf die Schulter "fahren Sie zurück zur Schule, schnell!!! Brechen Sie alle Verkehrsregeln!!!" befahl er in einem lauten Ton. Natürlich tat der Chauffeur wie ihm befahl, ohne ein einziges Widerwort zu entgegnen. Mit der Limousine fuhren Sie in eine Seitengasse um den wagen umzulenken, dann raste er mit hundert kmh durch die fünfziger Zone und machte vor der Schule halt. Durch die Bremsung flog Seto leicht nach vorne. Hatte aber keine Zeit um noch etwas zu sagen. Seinen nassen Umhang zog er aus und warf ihn in den Kofferraum um schneller bei Joey sein zu können. Sofort spürte er den eisigen Wind auf seinen armen, Regen floss seinen Nacken runter. Aber nichts konnte ihn aufhalten. So schnell er konnte hastete er auf das Schulgelände, dass größer als fünf Fußballfelder war. Platschende Geräusche hallten durch den Hinterhof. In jede Richtung sah er sich aufgebracht um und rief seinen Namen "Joey!!!!! Joey!!!!!"
Er stolperte über einen Laubhaufen, der eigentlich kein Laubhaufen war, sondern darunter, verbarg sich Joey. Seto kniete sich bei ihm nieder und hob ihn leicht in seine Arme. Goldfarbene Blätter die Joeys Haar schmückten, entfernte Seto Ihm liebevoll. Sanft und mit weichen Gesichtszügen betrachtete Seto Joey. Bewusstlos lag Joey in Setos Armen. Joeys Arme hangen schlapp herunter. Seto ergriff die linke Hand von Joey und legte sie auf seine Wange. Eiseskälte durchfuhr Setos Körper. Joeys Hände waren eisig, als ob es Eisklötze waren. So kalte Hände wie die von Joey hatte er noch nie gehalten.
"Bitte wach auf... Bitte komm zurück... Ich verspreche dir, nie wieder so mit dir umzuspringen." winselte er. Eine Träne verließ seine eisblauen Augen. Die salzige Träne traf Joey mitten ins Gesicht. Joeys Schwarze Augen öffneten sich und trafen Setos Blick. "Warum hast du mir das angetan?" versuchte er mit aller kraft zu sprechen, da er noch sehr schwach war. Seto sah erleichtert in seine Augen und versuchte die richtigen Worte zu finden. "Du hast mich herausgefordert. Du warst mit den Spielregeln einverstanden.“ Seto strich Joey die nassen Haare aus dem Gesicht. „Nein das meine ich nicht Seto.. Ich meine warum hast du mich hier liegen lassen? Ich werde wahrscheinlich an Einer Lungenentzündung sterben.“ Er sprach so leise, dass man ihn kaum hören konnte und hustete. „Weil ich ein riesen Arsch bin. Sowas wird nicht mehr passieren. Ich war einfach nicht ich selbst. Ich habe einfach die Kontrolle über mich verloren und nicht eine Sekunde daran gedacht, dass du sterben könntest.“ Bei seinen Worten verlor er weitere Tränen. Joey drückte leicht seine Hand. „Ich bin dir nicht böse. Ich bin so froh, dass du hier bei mir bist. Du mich ein letztes mal sehen wolltest.“ Hauchte er still und schloss seine Augen, da er Seto nur noch verschwommen sah. Sein Herz hörte auf zu schlagen, aber er war glücklich, dass sein Leiden erlöst wurde. „Nein Joey!! Jetzt nur nicht einschlafen. Ich weiß was!!!“ schrie er, als würde man in sein Herz bohren oder es ihm rausreißen. Schnell legte er Joey auf dem nassen Boden ab. Mit der rechten Hand glitt in seine Hosentasche, zog sein Deck raus und durchschaute die Karten im Schnelldurchgang. Blitzschnell rannte er zur Limousine holte das Spielbrett. Helles Licht durchströmte den nebligen Basketballplatz. Eine Elfe stand neben Joey und murmelte einige Zauberformeln. Etwas wunderschönes ist geschehen, Joey stand auf seinen zwei langen Beinen. Braune Kulleraugen strahlten heller als Licht. //es hat geklappt.// dachte Seto mit einem breiten grinsen Im Gesicht. Seto blieb nichts anderes übrig als ihn mit seinen eisblauen Augen auch anzustrahlen. Seto zog seine Karte vom Spielbrett, tat sie wieder in sein Deck und zerbrach die Spielscheibe. „Du lebst… soll ich deine Schrammen verbinden?“ fragte er erfreut, so kannte man ihn gar nicht. Joey zog eine Augenbraue nach oben „kannst du sowas?“ sagte er lächelnd. Seto zögerte einen Moment näherte sich dann Joey und griff nach seiner Hand. „Klar kann ich, komm mit zu mir!“ bittete er Joey. Joey nickt ihm zu und beide gingen zu Fuß zu seinem Apartment. Der Fahrstuhl fuhr die beiden nach oben in den letzten Stock. Als sich die Tür öffnete betraten die beiden ein großes, moderngestaltetes Wohnzimmer. Große Bogenfenster an den Wänden, die gleißendes leicht hineinließen. Alles wirkte luxuriös. Gemälde hingen an den Wänden, die bestimmt ein vermögen wert waren und riesige Kronleuchter hingen an der Decke herunter. So etwas hat Joey noch nie gesehen. Sie setzten sich auf die zwei Meter große Leder Couch. Wärme kam durchströmte ihre Gesichter, ein tolles Gefühl nach der eiskälte. Seto stand auf, holte Pflaster und Verbände. In der Zeit schaute Joey auf eine Topfpflanze, die bis zur Decke ragte. Nach einer Weile kam Seto wieder. Vorsichtig krempelte Seto, dem schrammenüberzogenen Joey die Ärmel seines Pullovers nach oben. Zuerst reinigte Seto die Wunden bevor er sie endgültig verschloss. „Du bist mir wirklich nicht mehr böse?“ fragte Seto verlegen, der sich in seinen braunen Augen verlor. Joey schüttelte den Kopf „Nein war ich nie! Nur etwas verletzt.“ Antworte Joey. Er musste ihn auch ansehen. Den restlichen Nachmittag verbrachten die beiden zusammen. Über alles mögliche unterhielten sie sich. Joey war doch intelligenter als er immer gezeigt hatte. Irgendwann war der Zeitpunkt reif. Aber nicht jetzt, jetzt wo die beiden gut im Gespräch waren.