Ich, Cathie, 16 Jahre alt, wohne seit ungefähr 3 Monaten in einer Großstadt. Davor lebte ich mit meinen Eltern in einem kleinen Dorf auf dem Land, aber meine Eltern haben sich getrennt. Wenn ich gewusst hätte, welche Folgen diese Großstadt haben würde, hätte ich den Umzug garantiert zu verhindern versucht...
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"Cathie?", schrie meine Mutter die Treppe hoch zu mir ins Zimmer. Wie sie mich immer anbrüllte, es ging mir langsam stark auf die Nerven. "Was ist denn?", schrie ich genervt zurück. "Kannst du mir bitte kurz helfen, die Umzugskartons zu packen?" Nein. Kann ich nicht. Ich will sowieso nicht umziehen. "Klar!! Kleinen Moment noch...!"
Wir hatten meinen Vater schon seit ein paar Tagen nicht gesehen. Seit meine Mutter ihm mitgeteilt hatte, sie lasse sich scheiden und würde mit mir umziehen, war er einfach so verschwunden. Wieso er nicht an sein Handy ging war mir bis jetzt unbekannt. "Äh...Mom? Warum suchen wir nicht nach Dad??" Meine Mutter schaute mich nur entgeistert an. So wie sie es immer tat. Ich kannte es nicht anders. Man gewöhnt sich an dieses Leben.
Das Haus, das wir bewohnten, lag weit entfernt von der nächsten großen Stadt. Auf dem Land hatte es mir als kleines Kind immer gefallen, dort zu wohnen. Also willigte ich nur unter diversen Kompromissen in den Umzug ein. "Aber Schatz...,", sagte meine Mutter freundlich. Niemand konnte so gut seine Stimmung fälschen, wie sie. "Du weisst doch, was dein Vater getan hat. Das kann man nicht so schnell vergessen und verzeihen schon gar nicht.", sie redete mit mir, wie mit einem Kleinkind im psychisch kritischen Zustand, so wie sie es immer tat. "Wenn man es nicht will, geht es natürlich auch nicht. Von können kann nicht die Rede sein!", entgegnete ich und verschwand mit einem lauten Krachen der Tür wieder in mein Zimmer.