Kapitel 1

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In einer kleinen Stadt namens Kerheim an einem recht großen Fluss war an einem schönen Nachmittag mit viel Sonnenschein recht viel los. Da heute ein Markttag war waren viele Leute in der Stadt. Die perfekte Zeit für einen Dieb um Beute zu ergattern.
Dort in dieser Stadt wurde ein Junge von gerade einmal 10 Jahren von der Wache verfolgt. Er hatte nicht mehr als ein paar Fetzen, die von ein paar Fäden zusammengehalten wurden als Kleidung, aber er trug sie so selbstsicher als wären sie das nobelste was diese Welt zu bieten hatte. In seinem Gesicht konnte man schon erkennen, dass er später ein äußerst schöner Mann werden würde. Er hatte ziegelsteinrotes Haar welches schon fast braun war durch all den Schmutz darin. Seine strahlenden blauen Augen waren ein starker Kontrast dazu, denn sie schienen mit einer außergewöhnlichen Entschlossenheit.
Mit gewohnten Bewegungen  schlängelte er sich durch die dichte Menschenmasse auf dem Marktplatz, als hätte er das schon all zu oft gemacht. "Mein Geld! Hey haltet den Dieb", rief ihm irgendjemand wütend hinterher, doch der Junge blieb nicht stehen. Er drängte sich durch die Leute mit einem Tempo in dem es unmöglich war für die Wache ihn einzuholen.
Seine Schritte wurden nach einer Weile langsamer als würde er an etwas zweifeln, jedoch gewann er nach nur einem kurzen Moment wieder seine ursprüngliche Geschwindigkeit zurück während er auf eine kleine Seitengasse zusteuerte.
Dort angekommen schaute er sich suchend um und als hätte jemand schon auf ihn gewartet tauchte ein Schatten hinter ihm auf.
Der Schatten riss ihm den Beutel, den der Junge an seine Brust hielt aus den Händen und holte mit einem leicht rostigen Dolch aus, der in der Sonne zu schimmern schien. Doch der Junge lächelte nur als hätte er das schon erwartet und wehrte sich nicht einmal. Der Dolch schnitt durch das Fleisch auf seinem Rücken, als wäre es aus Butter und es trat auf der anderen Seite seines Körpers wieder hinaus. Der junge Dieb brach daraufhin schweißüberströmt auf dem Boden zusammen während er seinen Bauch hielt.
Der Mann mit dem jetzt blutigen Dolch trat aus den Schatten und der Junge konnte endlich sein Gesicht sehen. Er hatte eine Glatze und eine große hässliche Narbe in seinem Gesicht, die sich von seinem rechten Auge bis zu seinem linken Mundwinkel erstreckte. Er war viel zu gut gekleidet um an einem Ort wie diesem ganz zufällig aufzutauchen und sein Gesichtsausdruck  zeigte dieß auch eindeutig. Sein Körperbau war auch überaus gut was sehr unüblich war für einen Mann, der einen kleinen Dieb abstechen würde.
Der Junge lag nun schwer keuchend am Boden und hielt seine Wunde aus der immer mehr Blut trat. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, doch der Mann mit dem Dolch öffnete den Beutel in aller Ruhe und holte des Gold was darin enthaltenen war heraus. Er schien nicht gerade sehr erfreut zu sein nachdem er den Betrag gezählt hatte."Komm schon Kyle das kannst du besser.", sagte der Mann in einem freundlich motivierenden Ton, nachdem er das Gold in seinem eigenen Geldbeutel an seiner Hüfte verstaut hatte. "Du hättest mich doch nie gehen lassen Rattenfänger. Also warum den Aufwand aufbringen?", flüsterte Kyle während er noch immer Grimassen schnitt. "Tja es ist doch immer zu schade so ein Talent wie dich gehen zu lassen, aber ich stehe zu meinem Wort. Du darfst gehen wenn du kannst", erwiderte Der 'Rattenfänger' mit einem Lächeln. "Also wirklich Kyle es ist doch wirklich zu schade. Wir zusammen hätten die reichsten Männer in ganz Kerheim werden können. Doch du musstest ja so unwillig sein für mich zu arbeiten, dass ich sogar deine Schwester als Geisel nehmen musste um dich überhaupt zu motivieren. Da hättest du mir wohl besser vorher erzählt, dass deine Schwester so hübsch ist, aber auch so zerbrechlich.", der Rattenfänger fing an karg zu lachen. "Weißt du, sie hat nicht einmal eine Rund von den Jungs ausgehalten bevor sie verstorben ist.". Kyle, der jetzt schon immer blasser würde, fing daraufhin an laut zu lachen. "Ich wollte es am Anfang einfach nicht glauben weißt du? Du hast mir eine Chance gegeben mit der ich meiner Schwester und mir ein besseres Leben erschaffen konnte. Wir hatten sogar etwas zu essen, doch anscheinend war das was ich dir an Angaben brachte ja nicht genug, denn du hast ja einfach sie entführt und es Extramotivation genannt! Sie hatte mit all dem nichts zu tun! Am Anfang sah ich sogar zu dir auf weißt du?", Kyle wurde immer lauter bis er sogar am Ende deswegen Blut hustete. Es sah wirklich so aus als wäre er komplett verrückt nachdem er schon blutüberströmt war aber noch immer lachte. "Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig. Die Wachen sind am Weg. Der berühmte Rattenfänger von Kerheim gefasst von einer einfachen Wachenpatrolie auf der Suche nach einem Dieb. Ich frage mich was für eine Strafe jemanden erwartet, der schon seit über 10 Jahren dem Gesetz entflieht. Damit habe ich mein Ziel erreicht.", fügte Kyle hinzu während er noch immer lachte. "Wah!! Du hast was getan?", schrie der Rattenfänger während er in leichte Panik verfiel. Er holte mit seinem Fuß aus und kickte Kyle so hart das er gegen die Wand flog. Dieser Schrie einmal auf doch danach konnte der Rattenfänger noch immer sein höhnisches Gelächter hörten. "Du bist verrückt!", schrie er Kyle in das Gesicht und hatte vermutlich damit auch recht. Doch Kyle schien ihn nich mehr zu hören.
Er lachte nur vor sich hin.
Der glatzköpfige Mann drehte sich um und fing an wegzulaufen in Richtung des Marktplatzes, jedoch er kam nicht weit, denn die Wache tauchte in diesem Moment auf. Da der Rattenfänger direkt auf sie zu lief hatten sie nicht viele Schwierigkeiten ihn zu fassen, doch es schien auch nicht so als würde er sich wirklich wehren.
"Hauptmann was sollen wir mit dem Kind machen? Es liegt im Sterben.", fragte einer der Wachen in einem besorgten Ton.
"Lasst ihn einfach dort liegen. Wir können diesem Psychopathen eh nicht mehr helfen.", erwiderte der Hauptmann eiskalt.
Nach er diese Entscheidung gefällt hatte rückten die Wachen wieder ab mit einem Gefangen mehr. Sie ließen den schwer blutenden Jungen einfach zurück in dieser dunklen dreckigen Gasse, wo er keine andere Wahl hatte als einfach auf seinen Tod zu warten. Doch es schien als hätte er schon seinen Frieden damit gefunden, denn es war kein Lebenswille mehr in ihm seinen Augen zu sehen egal wie genau man auch hinsah. Auch sein verrücktes Gelächter verstummte nach einiger Zeit und er lag nur noch still da auf sein unausweichliches Schicksal wartend.
"Es ist doch sehr armselig in so einer kleinen Gasse an so einem unwichtigen Ort zu sterben findest du nicht?", sagte eine unbekannte männliche Stimme von oben. "Ein junger Mann mit so viel Talent und Intelligenz stirbt einfach so ohne das irgendjemand um ihn trauert, obwohl er es zu so viel bringen könnte.
Ist das wirklich wie du dein Leben abschließen willst? Naja, du scheint nicht so als würdest du darauf brennen weiterzuleben, also werde ich die in ein kleines Geheimnis einweihen:
Ist dir nicht aufgefallen, dass der Rattenfänger ungewöhnlich ruhig war als ihn die Wachen abführten? Er hat sich nicht einmal gewehrt als sie ihm die Fesseln anlegten.
Glaubst du wirklich er wurde in all den Jahren noch nie gefasst?
Dieser Mann hat Freunde in wichtigen Positionen. Er wird zumindest nicht hingerichtet werden wie es des Gesetz es verlangt das kann ich dir versprechen.
Bis jetzt hat er sich noch immer freikaufen können. Wer sagt, dass das sich jetzt auf einmal ändert?
Willst du wirklich, dass er wieder auf freien Fuß kommt und dein Opfer völlig umsonst war?
Wenn er so etwas wieder tut wer ist dann da um das zu tun was du getan hast um ihn zu stoppen?
Du auf jeden Fall nicht mehr." Kyle konnte endlich ausmachen woher die Stimme kam. Er sah eine menschliche Siluette mit der Sonne im Rücken auf einem Hausdach sitzen und diese beugte sich in diesem Moment hinunter zu Kyle. Es war unmöglich für Kyle seine genauen Merkmale wegen der Helligkeit auszumachen.
"Willst nicht du derjenige sein, der ihn bestraft für das was er dir, deiner Schwester und so vielen anderen angetan hat? Ist das nicht das was du hier versucht hast?", fuhr die Figur auf dem Dach unbekümmert fort.
Durch diesen einen Satz kehrte ein Funken Lebenswille zurück in die Augen des jungen Diebes, der alles verloren hatte.

"Gut! Wie fändest du dann wenn wir eine Vereinbarung treffen?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 25, 2017 ⏰

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