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Wenn ich mir in einem sicher bin,  dann in der Tatsache, das heute nicht mein Tag ist. Der erste Schultag, der reinste Horror.

Mein Wecker klingelte um halb sieben. Meiner Meinung nach viel zu früh um aufzustehen, aber weil ich ja so ein Talent bin und mich gestern nicht geduscht habe, darf ich das wohl jetzt erledigen. Ich nahm mir meine Anziehsachen mit ins Badezimmer und zog mich nach dem Duschen auch direkt um. Mein "First school day"-Outfit besteht aus einer Hotpans und einem schlichten grauen Oberteil. Ich sah absolut keinen Grund darin, mich besonders zu kleiden, wenn ich mir eh im weiteren Verlauf des Jahres keine Mühe bei der Kleiderwahl machen werde. Nichtsdestotrotz trug ich mir mein Make-up auf, um nicht all zu müde zu wirken. Jetzt fehlte nur noch meine Uhr und et voilà! 

"Jola, es ist schon viertel nach sieben, das Frühstück wartet auf dich!", drang es durch die Tür.

Ich umarmte noch kurz mein Bett und murmelte ein "Ich liebe dich mein Schatz, Mama ist bald wieder zuhause", bevor ich meine Haarbürste nahm und die Treppe runter ging. "Hey Mum, hey Paul", begrüßte ich meine Erziehungsberechtigten verschlafen, die mir jeweils mit einem Lächeln und einem Kopfnicken antworteten. Pauls Blick galt, wie jeden Morgen, nur seiner Tageszeitung. Meine Mutter umarmte mich kurz und stellte mir mein Brötchen auf den Tisch."Ich nehme heute nur einen Apfel und einen Kaffee", sagte ich, bevor ich mich setzte und meinen Apfel aß. 

"Jolana, das ist nicht gut für deinen Kreislauf." Meine Mutter sah mich strafend an, bevor ich die Augen verdrehte. Ich hasste diesen Namen, das hört sich doch an wie eine Girlande. Immerhin gab es sowas wie Spitznamen, so dass mich jeder Jola nennt. Danke Gott, an dieser Stelle. Nach dem Essen kämmte ich mir noch meine braunen Haare, prüfte, ob noch alles richtig saß und ging mit einem lauten "Tschüss!" durch die Tür. Ein "Viel Spaß" von Paul drang noch durch, bevor die Tür hinter mir zufiel. Pah, viel Spaß. In welcher Parallelwelt lebt er denn? Ich setzte mich auf mein Fahrrad, steckte mir Kopfhörer in die Ohren und fuhr los. Das ist einer der Vorteile in Miami zu leben- das schöne Wetter, was es mir erlaubt, was für meinen Körper zu tun und mit dem Fahrrad zu fahren. Es ist eigentlich ein schöner Tag, wenn man davon absieht, dass die Schule beginnt. Ich summte zu "Bonfire Heart" von James Blunt mit  und erreichte die Schule. Nachdem ich mein Fahrrad anschloss, ging ich zum Haupteingang, wo ich auch schon Ella, meine beste Freundin, erblickte. Ich ging auf sie zu und sie sprang mir sofort in die Arme.

"Jolaaa, wie waren die letzten zwei Wochen ohne mich? Ich wette es war einfach schrecklich.", sagte sie mit einem fettem Grinsen im Gesicht.  "Der Horror", lachte ich. "Ich wusste es. Aber in Spanien waren mindestens dreißig Grad im Schatten. Noch besseres Wetter als hier, ob du es glaubst oder nicht.  Du musst nächstes Mal unbedingt mitkommen, Jola! Unser Hotel war der Hammer und die spanischen Jungs erst...", schwärmte sie mir träumerisch vor. "Und jetzt wirklich, was hast du so getrieben? Musstest  du wirklich die ganze Zeit auf Josh aufpassen?"

Ich verdrehte die Augen. Josh ist mein kleiner Bruder und auch bekannt als ein Quälgeist. Man kann ihn nicht eine Sekunde alleine lassen, ohne sich anschließend für irgendwas zu entschuldigen. Und dann darf er auch noch eine Stunde länger schlafen als ich, weil seine Schule später beginnt. Wie nett. "Nein, nicht ausschließlich", ging ich auf ihre Frage ein. Paul und Mum sind tatsächlich ohne uns in den Urlaub geflogen um 'mal Zeit für sich zu haben'. Toll. Danke. Für nichts. "Aber ich konnte Jay davon überzeugen, einen Abend mit ihm zu verbringen und konnte so feiern gehen.", grinste ich.

Flashback

"Ja Kyra, ich komme mit", grinste ich, als ich mich bei meiner Cousine meldete. So kam es, dass wir uns fertig machten und auf eine Strandparty fuhren. In meinem kurzen Cocktailkleid  und meinen  gelockten Haaren war ich heute gut bedient. Als wir in das Haus eintraten, kam uns der Geruch des Alkohols schon entgegen. Kyra und ich sahen uns an, nickten, und machten uns so auf den direkten Weg zur Bar. Nach zwei Drinks entschied ich mich dazu, tanzen zu gehen. Ich drehte mich um und erstarrte. Kian Levis. Er sah mich intensiv an und kam auf mich zu. "Jolana Cooper, dass ich dich hier sehe." Ich guckte ihn für einen Augenblick verwundert an, schließlich habe ich schon seit unserer Kindheit kein Wort mit ihm gewechselt. Trotzdem fasste ich mich, sah ihn lächelnd an und sagte:"Wer auch immer du bist, Entschuldigung, aber geh mir doch bitte aus meinem Sichtfeld, ich würde gerne tanzen. Ohne dich."

"Jola, alles gut?", fragte mich meine beste Freundin. "Alles bestens", antwortete ich grinsend. Kian soll sich nicht so aufspielen. Nur weil ihn jeder kennt, muss es nicht heißen, dass ihn jeder mag. Also war es doch richtig, ihm vorzuspielen, dass ich ihn nicht kenne, obwohl er sich meinem Namen bewusst ist. "Wollen wir noch auf Jay warten?", fragte ich Ella, die bei der Erwähnung seines Namens lächelte. Wenn meine beiden besten Freunde doch nur sehen würden, dass sie füreinander bestimmt sind. Aber das bekomme ich auch noch hin. "Wenn man vom Teufel spricht", sagte Ella grinsend, als sie Jayden hinter mir erblickte. "Jola, warum sind Kian und Marek bei ihm?", flüsterte sie mir zu. Ich drehte mich um und sah die drei Jungs skeptisch an. Jay lächelte uns an und umarmte mich und anschließend Ella. 

"Ella, Jola, das sind Marek und Kian. Ich dachte, wenn ich schon so viel mit denen in den Ferien gemacht habe, versteht ihr euch auch." Ella grinste und umarmte die beiden, während Marek auf mich zukam und mich auch in seine Arme schloss. "Ah, du heißt also Kian? Hast du noch jemandem zum Tanzen gefunden?", fragte ich den braunhaarigen Jungen, der mich intensiv mit seinen grünen Augen anguckte. "Und nicht nur zum Tanzen" erwiderte er. Angewidert guckten Ella und ich uns an, das warn dann doch zu viele Details am frühen Morgen. "Gehen wir rein?", fragte mein bester Freund, was wir bejahten und ins Schulgebäude gingen.

Und dann wurde ich zurückgezogen, woraufhin ich mich umdrehte.


Kian.


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Freunde der Sonne, willkommen in der Welt von Kian und Jola!

Ich finde es immer ein bisschen blöd, vorauszusetzen wie genau die Charaktere aussehen. Wenn ihr jedoch trotzdem Bilder haben wollt, wäre ich dankbar, wenn ihr hier einfach ein Kommentar hinterlasst. :-)


Wie gefällt euch der Anfang der Story? Das war erstmal so eine leichte Einführung, ich verspreche euch, dass es im Laufe der Geschichte spannender wird. :D

Ich versuche so bald wie möglich die Geschichte upzudaten, ein Hoch auf die Weihnachtsferien!

<3,

tacsyy


KianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt