Gefühls Chaos

4.1K 228 45
                                    

(Deine Sicht)

Alles schwarz. Stille. Kein Gedanken Chaos. Kein Gefühl.

Wenn ich beschreiben müsste, wie es mir gerade geht, könnte ich es nicht mal beschreiben. Das einzige, was ich wahrnehme ist Wärme. Wärme, die ich zu allem mögliche zuordnen könnte und doch weiß ich, dass diese nicht von mir stammt. Jedoch schaffe ich es einfach nicht weiter zu kommen. Nur eine Frage ist im Nichts klar und deutlich erkennbar. "Warum ich?"

(Jeff's Sicht)

Ich betrachte ihren regungslosen Körper mit einem geschocktem Blick. Mein Messer liegt auf dem Boden, da ich es kurz vorher fallen lassen hab. Noch nie brachte mich etwas so zur Verzweiflung. Ich verstehe es nicht... Ich kann es einfach nicht verstehen. Es ist zum Haare ausreißen. Dieses Mädchen ist nichts! NICHTS! Warum also verspüre ich so komische Gefühle? Mein Herz pocht vor Angst, als ich sie genauer betrachte und nach ihrem Puls fühle. Meine Angst steigt, als ich nichts spüre, jedoch verfliegt sie zum Teil, als doch noch ein schwacher Lebensbeweis von ihr kommt und ich ihren Schwachen Puls spüre. Warum ich so handle? Ich weiß es nicht, aber ich hab schon aufgegeben mir Gedanken darüber zu machen. Vorsichtig schaue ich mir die Wunde an ihrer Wange an. Sie hat einiges an Blut verloren, welches über ihre Wange, bis hin zu ihrem Oberteil und dem Boden verteilt ist. Der starke Regen hat nachgelassen und das Gewitter ist weitergezogen. Nun prasselt sanfter Regen herab und wäscht ihr langsam das Blut aus dem Gesicht. Einige Zeit kann ich einfach nur dort sitzen und zuschauen. Schließlich schaffe ich es doch, mich aus der starre zu befreien und fühle etwas warmes über meine Wangen laufen. Ich habe es nicht für möglich gehalten nochmal Tränen zu verspüren. Nicht seid dem Tag, wo alles begonnen hat und dennoch lasse ich gerade meinen Tränen freien lauf. Ich schaue durch die Tränen verschwommen zu ihr und hebe sie schließlich vom kalten Boden auf und hebe sie auf meinen Rücken. Langsam stehe ich auf und stecke mein Messer wieder in meine Tasche. Mit ihr auf meinem Rücken ruhend, mache ich mich wieder auf den weiter durch den Wald. Im Wald tobt kein Gewitter mehr... Dafür tobt aber nun ein Sturm in mir...

(Deine Sicht)

Langsam verschaffen sich Geräusche den Weg in mein Bewusstsein. Das rauschen des Regens, welches auf Blätter fällt. Die leisen Schritte einer Person, die über nassen Boden geht. Mir kommen langsam wieder die Bilder hoch, doch ich reagiere nicht. Ich fühle mich erschöpft. So erschöpft, dass ich nicht mal meine Augen öffnen kann. Mir ist bewusst, dass die Schritte von Jeff stammen. Mir ist klar, dass er versucht hat mich zu töten. Das zeigt mir der brennende Schmerz an meiner Wange. Doch warum bin ich es nicht? Warum bin ich nicht tot? Erst jetzt wird mir klar, dass wir uns wirklich bewegen, auch wenn ich die Schritte vorher wahrgenommen habe. Ich öffne mit Mühe meine Augen und schaue ihm leicht über die Schulter. Ich werde von ihm getragen. Warum macht er das? Verwirrung schleicht mir in den Kopf und ich weiß nicht warum er so handelt. Er hatte mich da lassen können. Alleine im Regen, auf mich allein gestellt. Hätte mich umbringen können oder einfach dort verrotten lassen. Also warum hat er es nicht? Ich halte mich leicht an ihm fest und höre von ihm aus einen Seufzer. Ich bin mir unsicher, ob er sich erleichtert anhört, glaube es mir aber eingebildet zu haben. "Jeff...", flüstere ich mit brüchiger Stimme. Jedoch reagiert er nicht und schaut mich an schweigend nach vorne. Ich bin mir unsicher, ob ich ihn nochmal ansprechen soll, immerhin sieht es ganz so aus, als wen er nicht reden will. Dennoch entscheide ich mich schließlich dafür. "Jeff... Ich will, dass du mit mir redest...", flüstere ich immer noch leise. Jedes Wort was ich raus bringe, bringt meine Wange zum schmerzen. Doch er sagt immer noch nichts zu mir und tut so, als hätte ich nichts gesagt. Ich versuche an seinem Oberteil zu ziehen und so um Aufmerksamkeit zu verlangen. Doch nicht mal das nützt was. Nach einigen weiteren Versuchen, gebe ich schließlich einfach auf und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Seine Wärme ist angenehm und fühlt sich schön an, während sich mein Körper so kalt wie ein Eisblock anfühlt. Ich schließe meine Augen und versuche nicht zu zittern. Im Moment finde ich seine Nähe mehr als angenehm. Ich verstehe es selbst nicht, immerhin hat er mir vieles angetan, was nicht schön war. Dennoch ist mir das egal, denn in diesem Moment ist er für mich nicht mehr und nicht weniger als ein Junge. Ein ganz normaler Junge. Selbst wenn ich mich selbst nicht mehr verstehe. Mir ist alles gerade nur noch egal. "Danke...", kommt aus leise von mir und ein lächeln taucht auf meinen Lippen auf. Ein verwundertes Geräusch kommt von ihm und ich merke, wie er sein Kopf zu mir dreht, doch ich lasse meine Augen zu. Mir ist es egal, wer er ist. Er hat mich am leben gelassen...

Es fühlt sich an wie Stunden, die er mich durch den Wald trägt. Der Wald scheint nicht aufhören zu wollen und scheint es auch nicht. Langsam merke ich, wie sich mein Körper seine Kraft zurück kämpft, dennoch fühle ich mich immer noch schwach. Der Regen hat aufgehört und ein gespenstisches Schweigen durchzieht den Wald. Nur der Wind ist zu hören, der Durch die Äste der Bäume weht und diese zum rascheln bringt, genauso wie die Schritte von Jeff zu hören sind, die über den matschigen Boden gehen. Schließlich bleiben seine Schritte aus und ich merke, wie erstehen bleibt. Ich öffne meine vor Müdigkeit geschlossenen Augen und schaue zu Jeff, der schweigend nach vorne schaut. Ich folge langsam seinem Blick und sehe etwas, dass ich einfach nicht verstehe. Mitten im Wald, steht ein Haus. Wer auch immer es gebaut hat, wollte wohl seine Ruhe haben. Es scheint nicht groß zu sein und recht modern. Jeff geht weiter und öffnet die Tür mit Leichtigkeit. Das einzige, was ich im Moment will... ist mich einfach nur aufwärmen und schlafen...

You stole my Sanity - Jeff the Killer X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt