A

42 4 33
                                    


Ahoi,
Arschgeigen!

Arnold Geiger, der ziemlich naturbegeisterte Klassenlehrer der 12a, hätte niemals auf den äußerst kompromissvollen Deal mit dem Lehrerkollegium eingehen dürfen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Arnold Geiger, der ziemlich naturbegeisterte Klassenlehrer der 12a, hätte niemals auf den äußerst kompromissvollen Deal mit dem Lehrerkollegium eingehen dürfen.

»Sehen Sie es doch mal so sehr geehrter Kollege, Sie bekommen ihre lang erwünschte Kanutour durch die Wildnis und die Kids ihren Auslandsaufenthalt in Schweden.«, meinte Direktor Schmidt der ziemlich begeistert von seinem Vorschlag war, die Arschgeigen der Klasse 12a der Wildnis zu überlassen, die ihm ganze sechs Jahre vor der Nase rumtanzten und der Hauptgrund für seinen frühzeitigen Ruhestand waren. Er klopfte damals dem grübelnden Arnold Geiger verhängnisvoll auf die Schultern und überließ die folgenden Sekunden Frau Kampusch, die mit ihm die abenteuerlustige Klassenfahrt nach Schweden antreten sollte.

»Denken Sie nicht allzu viel nach. Schweden wäre eine super Sache und die Kids könnten sie mit Leichtigkeit davon überzeugen, ganze sechs Tage in freier Wildlaufbahn zu verbringen.«

Und was hatte das genau Arnold Geiger gebracht? Ein Haufen hormongesteuerter und verdammt genervten Kids, die mitten in Schweden standen und genauso wenig an der Kanutour interessiert waren wie Arnold Geiger, der mit aller Achtsamkeit versuchte die herumstreichenden Schüler zu zählen. Verzweifelt wuschelte er sich durch seine pechschwarzen Haare, die ihm nahezu in alle Richtungen abstanden.

»...14...17...28!«, erleichtert klatschte seine Kollegin Frau Kampusch in ihre Hände und beförderte die mies gelaunte Truppe zu dem Kanuverleih, der sich direkt am Fluss erstreckte. Es war eine äußerst begehrte Gegend, die der Klassenlehrer für seine Schüler ausgesucht hatte.

Schweden.

Der absolute Traum für jeden Naturbegeisterten. Die frische Luft, der herrliche Ausblick auf Mutternatur und das sprudelnde Bergwasser. Die Sonne kroch hinter einer besonderen voluminösen Gewitterwolke hervor und blendete Arnold Geiger mitten in sein nachdenkliches Gesicht. Ihm merkte man förmlich die Ratlosigkeit an, er hatte seinen Job lediglich satt.

Häufig kam er am Abend nach Hause, ließ seine überquellende Tragtasche auf den Fußboden fallen und fiel vollkommen frustriert in sein Wasserbett. Nichts war so wie er es sich vorgesehen hatte. Er war nun Mitte dreißig, seine biologische Uhr hörte er ständig ticken. Keine Frau an seiner Seite, niemand der ihn erwarten würde. Es bereitete ihm Kopfschmerzen, die sich nicht so einfach mit Aspirin bekämpfen lassen. Selbst Tinder hatte er vor lauter Verzweiflung ausprobiert, stellte jedoch nach dem zweiten Date mit Brigitte fest, dass es nicht so sein Ding war. Brigitte war eine wortkarge, nicht besonders interessante Frau, die ab und zu sich mit Männern verabredet um ein wenig Spaß zu haben. Arnold Geiger wollte nicht wirklich mit ihr auf ein zweites Date gehen, wurde von ihrer Nachfrage jedoch förmlich überrumpelt, sodass er aus der Sekunde heraus zustimmte. Absolut idiotisch seiner Meinung nach. Als sie nach dem zweiten Date, einem Kinobesuch, sich erneut um ein weiteres Treffen bemühte, packte Arnold Geiger seine Sachen zusammen und suchte schnellstmöglich das Weite. Er ließ die Arme Frau vollkommen alleine in der dunklen Nacht vor dem Kino stehen und flüchtete in den nächst besten Zug. Er schüttelte schnell den Gedanken an Brigitte ab.

Ahoi Arschgeigen! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt