ᴘᴀʀᴛʏ

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Die Fahrt über sprachen Carlo und ich kaum was miteinander es herrschte eine angenehme Stille. Das Radio spielte leise vor sich hin. Wir hielten, etwas weiter entfernt vom Club, auf einem Parkplatz. Wir stiegen aus und machten uns auf den Weg zur Schräglage, als wir näher kommen kann man die Musik schon leise nach draußen wummern hören. Die Schlange ist lang, klar, jeder möchte in die Schräglage, ist schließlich einer der angesagtesten Clubs aus der Stadt. Wir stellen uns hinten an. "Musstet ihr euch unbedingt die Schräglage zum feiern aussuchen? Hier muss man immer ewig lange anstehen." gab ich etwas genervt von mir, da es sowieso kalt draußen ist, ist das warten nicht gerade angenehm. Im Sommer ist es meistens nicht so schlimm, aber im Winter? "Am Ende lohnt es sich aber auch." gibt Carlo grinsend zurück.
Ich seufze ergeben und schaue mich etwas um.

Vor uns steht eine Gruppe Mädchen ca. 18-19 Jahre alt. Zumindest sehen sie so aus, kann aber auch sein, dass sie jünger sind. Alle haben sich extrem viel Schminke ins Gesicht geklatscht so dass man nicht genau schätzen kann ob sie wirklich so alt sind. Mir wird noch kälter als ich sehe, dass alle nackte Beine haben. Wie schaffen sie es in dieser Kälte in extrem kurzen Kleidern rum zu stehen? Carlo scheint meine Blicke zu den Mädchen bemerkt zu haben. "Lebensmüde." raunt er mir zu und schüttelt dabei grinsend den Kopf. Ich stimme ihm mit einem Kopfnicken zu. "Wer kommt den alles?" Frage ich ihn, da ich wirklich keinen Plan habe wen ich gleich zu Gesicht bekommen werde. "Also Psaiko wollte kommen, Jojo, Lucca, Marissa, Tim und Julia. Vielleicht bringen die auch noch jemanden mit aber eigentlich waren das erstmal alle." Jojo kannte ich als einzigen von denen. "Wer heißt denn bitte Psaiko?" Carlo muss lachen. "Nein, nein, das ist nicht sein richtiger Name. Er heißt eigentlich Markus, sein DJ Name ist Psaiko.Dino. Übrigens wird er wahrscheinlich mein DJ werden." teilt er mir mit. Ich nicke und schaue wieder nach vorne und bemerke, dass wir an der Reihe sind.

Ich hatte nicht erwartet, dass es so schnell geht. Nach dem wir ohne Probleme durchgelassen werden, betreten wir den Club, stickige Luft kommt uns entgegen. Die Musik wummert übertrieben laut aus den Boxen. Carlo muss mir beinahe ins Ohr schreien, damit ich ihn verstehe. „Wir wollten uns da vorne treffen. Komm" Carlo greift mich an der Hand, ein wohliger Schauer durchfährt meinen Körper, er führt mich zu dem Platz, wo schon einige mir unbekannte Gesichter sitzen. Ein braun-blonder Typ mit Piercing an der Lippe bemerkt uns als erstes und steht auf. Er schlägt mit Carlo ein und kommt auf mich zu und umarmt mich, etwas überfordert umarme ich ihn zurück. „Hey, ich bin Markus, kannst mich auch einfach Psaiko nennen. Wie's dir halt passt." teilt er mir grinsend mit. Ich nicke. „Ich bin Amy, nur Amy." Erwiedere ich ebenfalls grinsend. Psaiko lacht und setzt sich dann wieder. Ein anderer Typ kommt auf mich zu der sich als Lucca herausstellt, Marissa ist seine Freundin. Sie ist ziemlich hübsch, schlank, hübsches Gesicht. Sie zieht mich neben sich auf die Couch. „Endlich mal ein Mädchen, ich dachte schon ich muss hier die ganze Zeit alleine mit den Jungs sitzen." erzählt sie mir. Carlo kommt mit zwei Getränken auf uns zu und setzt sich dann neben mich und reicht mir eines der Getränke. „Ich hoffe du magst Bacardi Cola?" „Wer mag das bitte nicht?" Erwiedere ich grinsend und nehme einen Schluck von dem eiskalten Getränk. Die kühle Flüssigkeit ist extrem erfrischend, da es hier drinne heiß und stickig ist.

Nach einiger Zeit kommen Jojo, Tim und Julia noch dazu. Ich bin schon etwas angetrunken, doch den anderen geht es nicht anders. Die Musik ist auch besser geworden, als am Anfang. Ob das an meinem Intus oder am Dj liegt weiß ich nicht, jedenfalls bekomme ich Lust zu tanzen. „Määdelss? Kommt ihr mit tanzen?" frage ich Marissa und Julia. Die beiden scheinen begeistert und folgen mir auf die Tanzfläche. Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß im Club gehabt, wir singen lauthals die Texte mit und lachen. Nach einiger Zeit wird uns allerdings zu heiß und wir beschließen uns schnell auf der Toilette auf zu frischen und dann wieder zu den Jungs zu gehen. Ich betrachte mich im Spiegel, meine Wimperntusche ist etwas verwischt, aber sonst ist alles gut. Meine Wangen sind gerötet und meine Lippen umspielt ein Lächeln. Ich hab vergessen wie viel Spaß es macht sich einfach mal Freizeit zu gönnen. Seitdem Kyla, Flo hat gehen wir kaum feiern, klar habe ich auch andere Freunde, aber die haben meistens auch keine Zeit oder sind zum Studieren umgezogen.

Ich korrigiere das kurz mit der Wimperntusche und drehe mich dann zu Marissa. Julia kommt auch aus der Toilette raus und wäscht sich kurz die Hände. „Man Mädels. Ich kenn' euch zwar erst ein paar Stunden, aber so viel Spaß hatte ich beim Feiern lange nicht mehr." sagt Julia strahlend und Marissa und ich nicken zustimmend. Wir treten aus der Toilette und machen uns kichernd auf den Weg zu den Jungs. Bei denen angekommen setzten wir uns wieder auf unsere Plätze. „Sagt mal was haltet ihr'n davon wenn wir Wahrheit oder Pflicht spiel'n?" fragt Psaiko in die Runde. Alle grölen zustimmend und somit ist die Entscheidung getroffen. „Ok, Ok. Wartet. Jeder der dran ist muss vorher einen Shot exen. Das wird dann witziger." wirft Carlo ein und alle scheinen einverstanden. Lucca ext den Rest Bier aus seiner Bierflasche und legt diese dann in die Mitte des Tisches. „Wer fängt an?" fragt Jojo in die Runde. Tim hebt seine Hand, nimmt sich die Flasche Wodka und gießt sich etwas davon in ein Shotglas. Und so begann der ganze Spaß. Nachdem wir dieses Spiel eine ganze Weile gespielt hatten wurde es irgendwann langweilig und keiner von uns war mehr, auch nur ansatzweise, nüchtern. Es war spät, das wusste ich, mein Kopf fühlte sich wie betäubt an. Alles war unscharf, es war als würde ich durch Zuckerwatte gucken. Ich beschloss ein bisschen an die frische Luft zu gehen. Ich stand auf und fiel fast der länge nach wieder hin, hätte mich Carlo nicht aufgefangen. „Wo willst du hin?" fragt er mich, doch für mich hört es sich an als wäre er kilometer weit entfernt. „Ich muss raus." murmle ich.

Dieses Gefühl muss weg, es ist ungewohnt und unangenehm, ich hoffe dass es wegging wenn ich draußen war, also mache ich mich auf den Weg nach draußen. Draußen angekommen lehne ich mich an die Wand und atme die kühle Nachtluft ein. Es ist eisig kalt, doch das stört mich nicht, ich schließe die Augen. Alles scheint sich zu drehen. „Alles okay?" fragt eine Stimme neben mir. Ich drehe mich in die Richtung aus der sie kam und blicke in zwei rehbraune Augen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Carlo mir gefolgt ist. Ich nicke, währenddessen merke ich, dass diese Bewegung ganz bestimmt nicht gut war, denn alles beginnt sich nur noch mehr zu drehen. Das letzte was ich spüre ist das meine Beine einknicken. Dann ist alles schwarz.

•ᴛʀᴜᴇ ʟᴏᴠᴇ • c͟r͟o͟ f͟a͟n͟f͟i͟c͟t͟i͟o͟n͟ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt