2| In den Todesserreihen

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Hermione's Sicht: 

Die Tür öffnete sich leise ächzend und es bot sich mir ein Anblick, welcher meinen Atem stocken ließ. 

Hinter der Tür verbarg sich ein riesen großer Saal. Die smaragdgrünen Vorhänge waren zu gezogen und auch sonst war alles düster gehalten. Eine riesige Tafel befand sich in der Mitte des Raumes und an ihr saßen viele Todesser. Alle sahen mich interessiert und doch abfällig an, ehe sie weiter sprachen. Ein eiskalter Schauer überlief mich. Pure Angst bereitete sich in mir aus und am liebsten hätte ich mich sofort umgedreht und wäre raus gestürmt, einfach nur weg von diesem furchtbaren Ort. Meine Hände krallten sich in den Umhang und unbewusst hielt ich den Atem an. 

Draco Malfoy schritt an mir vorbei zu zwei freien Plätzen neben Bellatrix Lestrange und Narcissa Malfoy. Noch immer mit einem unguten Gefühl setzte ich mich neben die erstgenannte und sah stumm auf die Tischkante. Nur aus dem Augenwinkel nahm ich war wie sich Draco Malfoy neben mich setzte. Unruhig fing ich an auf meiner Unterlippe zu kauen und mit meinen Händen zu spielen.

Doch auf einmal wurde die große Flügeltür aufgeschlagen - augenblicklich verstummte das Gemurmel und ein kühle Stille breitete sich aus. Für eine winzige Sekunde traute ich mich auf zu sehe und da sah ich ihn. Ihn den gefürchteten dunkeln Lord. Seine dünnen Lippen waren zu einem herablassenden Grinsen verzogen. Eine Welle Ekel und Wut über überrollte mich, wurde aber von der Angst übertrumpft. Anmutig schritt er zu seinem Platz am Ende der Tafel. Hinter ihm schlängelte sich, seine treuergebene Schlage, Nagini. Sie gab leise zisch Geräusche von sich und beobachtete die Todesser mit ihren stechend grünen Augen und für einen Moment sah es so aus als würde sie ebenfalls herablassend grinsen. Wie Trance beobachtete ich den Lord, wie er sich setzt und der Schlange über den Kopf strich. 

Seine Augen wanderten die Reihen der Todesser entlang bis sein Blick bei mir hängen blieb. Er bleckte die Zähne und neigte den Kopf leicht zur Seite. Ein weiteren Schauer überlief mich und meine Hände wurden schwitzig. "Wir haben dich schon erwartet, Granger.", erklang die Stimme des dunkeln Lords und ein hämisches grinsen legte sich auf seine Lippen. Vorsichtig sah ich auf und ihn nun zum aller ersten Mal direkt an. In meinen Blick lag Verwirrung, Schwäche, doch am meisten Angst. Ein hässliches lachen verließ seine Kehle und auch einige andere Todesser lachten mit ihm, jedoch verstummten sie sofort bei dem eiskalten Blick ihres Anführers. Er sah mich wieder lächelnd an, doch es sah aus wie eine gruselige Grimasse. "Das muss alles sehr verwirrend für dich sein, nicht wahr?", fragte er gespielt mitleidig und stand wieder auf. Mit lautlosen Schritten stolzierte er langsam um den Tisch herum. Ein leises kratziges "Ja.", verließ meine Lippen. "Ich hab dich nicht verstanden.", ertönte seine Stimme nun kalt und wenige Meter von mir entfernt. "Ja", brachte ich nun etwas lauter zustande, doch noch immer Zitterte meine Stimme vor Angst. Ich saß völlig verkrampft da und achtete auf jede kleinste Bewegung jeden leisesten Laut.

Das einzige, was mir in diesem Moment noch Hoffnung gab, war der Gedanke, das Harry und Ron kommen und mich retten würden. Sie würden kommen und mich hier raus holen. Ich wieder holte den Gedanken immer wieder, doch irgendetwas winziges in mir, sagte das sie nicht kommen würden. Das sie mich alleine und im Stich lassen würden, und dieser Gedanke machte mir Angst - beinahe so viel, wie der Lord selbst es tat.

Ich schreckte aus meinen Gedanken, als plötzlich eiskalte Finger meinen Nacken entlang strichen. "Und willst du wissen warum du hier bist?", sprach der Lord wieder selbstgefällig. Das Gefühle von seiner Haut auf meiner löste einen gewissen Hass und Ekel in mir aus. Ich schluckte laut um ihn herunter zu schlucken und nicht jeden Moment etwas dummes an zu stellen. Da ich nicht antwortet drückten seine Finger nun etwas mehr auf meine Haut, so das ich schmerzlich das Gesicht verzog. "Ja.", wiederholte ich mich abermals, völlig gelähmt vor Angst. "Nun denn..", damit nahm er die Hand von mir und schritt wieder ruhig und gelassen zu seinem Platz. 

"Wir waren lange auf der Suche, nach deinem Freund Potter, als wir auf ein dunkles Geheimnis gestoßen sind, welches dich wohl am meisten angeht." Der dunkle Lord legte eine kleine Pause ein und strich Nagini über der Kopf und sah mich dann wieder mit gebleckten Zähnen an. "Denn du Hermione Jean Granger, kommst nicht von deinen Eltern. Nein, deine leiblichen Eltern waren einmal große Zauberer." Meine Lunge schnürrte sich zu und es fühlte sich an, als würde jegliche Luft ihr entweichen. Panisch und hektisch schnappte ich nach ihr, während ich stumm den Kopf schüttelte.

Das war doch alles nur Gehirnwäsche. Reine Gehirnwäsche damit.. damit... damit ich mich ihnen anschloss. Suchte mein Gehirn krampfhaft nach einer Lösung, welche das alles hier aufklärte. "Nein!", war das erste Wort welches meinen staubtrockenen Mund verließ. "Nein.. sie lügen!", meinte ich dann aber energischer und sah den Lord aus wütenden Augen an. Wie konnte er so etwas behaupten? Meine Mom war meine Mom und mein Dad war mein Dad.. "Widerspreche mir nie wieder!", kam die eiskalte Antwort zurück, welche meinen so eben aufgekommenen Mut wieder zerstörten. "Deine Mutter war Amy Liserol Kastor. Sie war eine der besten und größten Zauberinnen, von ganz Frankreich. Von wem sollst du deinen Grips, denn sonst haben? Etwa von den Muggeln?", ein weiteres hässliche Lachen entfuhr ihm und eine weitere Portion Wut überkam mich. "Sie haben dir nichts davon erzählt nicht wahr?", fragte er gespielt mitleidig und noch immer hämisch grinsend. Ich ballte wütend und leicht ängstlich, das es stimmte was er sagte, die Hände zu Feusten und bohrte meine Finger Nägel in die Haut.

Der dunkle Lord beobachtete überlegen grinsend meine Reaktion und fuhr fort: "Deine Mutter so wie Vater starben und da beide reinblütig waren, bist du es auch - und damit sind wir im jetzt angekommen, Miss.. Denn Bellatrix Lestrange ist dein Patentante und ab jetzt für dich Verantwortlich. Das ist auch der Grund warum du hier her gebracht wurdest. Wir wollen das du eine Todesserin wirst." Wut und entsetzen kam in mir empor. Das konnte er nicht von mir verlangen. Das konnte er nicht! "Niemals.", zischte ich aufgebracht und schüttelte den Kopf. Der Lord verengte die Augen zu schlitzen und sah mich eiskalt an. "Oh doch!", erklang seine Stimme so schneidend und kalt das ich wieder in mir zusammen sackte. "Doch da wir keine miese kleine durchtriebene Verräterin brauchen, wird Draco Malfoy dir nun immer zu Seite stehen und darauf achten das du auch ja nichts verbotenes machst.", fügte er genauso kalt hin zu. "Am nächsten Samstag wird deiner Zeremonie zu einem Todesser stattfinden. Es sind noch einpaar Wochen Ferien, also wirst du in der nächsten Zeit hier einiges lernen.", damit überreichte mir ein Todesser mit dreckigen Gesicht und fettigen Haaren einen Zettel, welcher voll mit Terminen für die nächsten 2 Wochen war.

Mit zitternden Händen nahm ich das Blatt entgegen. Mein Kopf dröhnte und ich konnte noch immer nicht verarbeiten was gerade passiert war. Ich musste hier raus, und das so schnell wie möglich. Einfach weg hier! Mein Atem war abgehakt und mein Körper verkrampft. Nach und nach wurde mir alles klar und bewusst und mein inneres Ich sträubte sich mehr und mehr. Ron und Harry mussten so schnell wie möglich kommen. Ein räuspern ließ mich auf schrecken. "Außerdem, wird ihre und Mister Malfoy's Hochzeit nächsten Sonnabend bekannt gegeben.", damit zeigt mir der Lord noch ein letztes mal sein widerwärtiges grinsen, eh er hinter der großen Flügeltür verschwand die laut ins Schloss fiel. Ich schnappte geschockt nach Luft und bohrte meine Finger Nägel noch mehr ins Fleisch, so das ich eine warme Flüssigkeit meine Hand runter laufen spürte. Ich würde nichts der gleichen für die tun. Nichts. Die Angst die gerade eben noch in mir geherrscht hatte, tauschte sich mit der Wut aus. 

Ich brauchte dringend frische Luft. Sauer stand ich auf und riss die Tür auf. Erstaunlicher weise stand kein anderer auf und mir zufolgen oder mich auf zu halten. Stattdessen, blieben sie ruhig sitzen und taten nichts. Als die Tür hinter mir zu gefallen war, stürzte ich mich an ein Fenster riss es auf und atmete mit geschlossenen Augen die Luft ein. Langsam normalisierte sich mein Atem und ich konnte wieder klar denk, leider Gottes, wusste ich ab diesem Moment auch das das gerade wirklich passiert war, das es nicht nur ein schlechter Alptraum oder sonst was war.. es war echt. Mein Herz raste und fühlte sich an als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen. Das konnte alles nicht sein.. Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meinem Rücken. "Alles wird gut!", sagte ein mir all zu bekannte Stimme. Draco Malfoy. "Nimm dein dreckigen Finger von mir!", fauchte ich stattdessen nur und trat einen großen Schritt von ihm weg. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Malfoy die Augen verdrehte. "Hör zu Granger! Ich habe mir auch nicht ausgesucht so eine Zicke wie dich zu heiraten und auch nicht, das ich jetzt die ganze Zeit Beschützer spielen muss. Also tue nicht so als wärst du das einzige Opfer. Wir können nichts daran ändern.", meinte er völlig kühl und gelassen, als wäre es ihm scheiß egal was gerade da drinne im Saal passiert war - doch das war es mir nicht.

"Frettchen!", schnaubte ich sauer und stapfte unglücklich an ihm vorbei, einfach irgendwo hin, bloß weg von diesen scheiß Eisblöcken, von Menschen und deren Verschwörungstheorien.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 20, 2018 ⏰

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Eine gezwungene Todesserin [Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt