Als ich am nächsten morgen aufwachte, war die Hölle zu Hause los. Ich lag immer noch auf dem Sofa, aber um mich herum waren lauter fremde Menschen, die unsere Umzugskartons raus trugen. Na Klasse. Ich ging erstmal ins Bad, duschte und machte mich fertig. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich bis halb 1 geschlafen haben musste. Ich hatte also noch eine halbe Stunde bis uns das Taxi zum Flughafen abholte. Mein Dad klopfte an die Badezimmertür "Lilly, kannst du Sam anziehen und ihn fertig machen?", fragte er. Ich öffnete die Tür und sah Sam auf den Arm meines Vaters. "Klar" erwiderte ich und nahm Sam entgegen. Um Punkt eins wurden wir abgeholt. Ich nahm mein und Sam's Handgepäck und wir stiegen alle ins Taxi. Die Fahrt war nicht sonderlich lang, aber trotzdem konnte ich keine Autofahrt ohne Musik verbringen. Ich machte das neue Album von Ed Sheeran an und dachte nach. Gerade war es echt das Beste, dass wir weggingen. Somit musste ich Cody und meiner ehemaligen Clique nicht mehr in die Augen sehen. Ich weiß auch nicht, was ich auf einmal gegen meine alte Clique hatte, aber irgendwie begriff ich, dass sie mir einfach nicht gut taten. Sie hatten mich verändert, allerdings auf eine schlechte Weise. Ich wurde eine richtige, verwöhnte Furie und das musste ich ändern. Da ist ein Neustart vielleicht echt das Beste. Wir kamen am Flughafen an und checkten ein. Danach setzten wir uns in den Wartebereich. Ich sagte die ganze Zeit überhaupt nichts, währenddessen diskutierten meine Eltern über irgendein Treffen mit den Coopers. Sie verstanden aber, dass mir einfach gerade nicht nach Reden war und ließen mich somit in meiner eigenen Welt. Der Flug war grausam. Ich hatte unglaubliche Flugangst und natürlich hatten wir starke Turbulenzen. Als wir endlich landeten, war ich die Erste, die aus dem Flugzeug außen war. Immerhin mussten wir uns kein Taxi rufen, da meinem Vater schon der neue Firmenwagen zustand, der am Flughafen geparkt wurde. Auf dem Weg zu unserem neuen Haus teilten mir meine Eltern mit, dass die Coopers ans andere Ende der Stadt gezogen sind als die Mutter von Bella starb. Sie musste einen ziemlich heftigen Autounfall gehabt haben, weshalb meine Eltern mich darauf hinwiesen, dass ich Bella und ihren Bruder Alex auf keinen Fall darauf ansprechen sollte. Es schockierte mich, aber ich konnte dazu gerade einfach nichts sagen, weshalb ich es ohne Worte hinnahm. Als wir an unserem alten Haus ankamen, kamen so viele Erinnerungen hoch. Ich erinnerte mich an unser Baumhaus, welches Bella und ich immer verteidigen mussten vor Alex und seinen Freunden. Da ich beiden auf Instagram folgte, wusste ich, dass sie immer noch die gleiche Freundesgruppe wie früher hatten. Ich ging in mein altes Zimmer, welches fast den kompletten Dachboden einnahm. Meine Möbel und meine Sachen standen schon drinnen. Ich richtete es ein wie früher. Es war nie sonderlich modern gewesen, aber dafür umso gemütlicher. Ich beschloss die ganze Dachschräge mit Bildern vollzukleben. Mir viel auf, dass die Schräge ziemlich leer war. Ich wollte nicht viele Bilder aus New York aufhängen. Der Rest des Dachbodens bestand aus meinem eigenen Bad. Endlich! In New York musste ich mir ein Bad mit der ganzen Familie teilen. Ein eigenes Bad hatte ich definitiv vermisst.
Morgen war es also soweit. Ich musste zum ersten Mal in die Schule. Ich hatte etwas Angst. Ich hasste es die Neue zu sein. Meine Mum klopfte und kam rein. "Du Lilly, Bella und Alex kommen morgen früh vorbei. Ihr könnt dann zusammen Bus fahren und Bella freut sich schon dir alles zu zeigen. Ist das okay?" Ich sah sie an. "Sie freut sich?" fragte ich überrascht. Meine Mum setzte sich zu mir aufs Bett. "Ja, sie kann es kaum erwarten dich zu sehen. Wenn ich sie zitieren soll, ihre genauen Worte waren 'ich freu mich schon zu sehen, zu welchem heißen Feger Lilly geworden ist'" Ich lachte. Das war die Bella die ich von früher kannte. Meine Mutter strich mir über meinen Rücken. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. "Mum, ich hab Angst vor morgen." Sie küsste mich auf die Stirn. "Ich weiß, brauchst du aber nicht. Und wenn irgendwas sein sollte, dein Vater und ich sind da für dich." Ich antwortete "Danke" Meine Mutter stand auf und wollte gehen. Ich hielt sie noch kurz zurück. "Mum, es tut mir leid, dass ich so schlimm war in New York" Sie sah mich an und antwortete schließlich "Schon gut, und schlaf jetzt. Morgen wird ein langer Tag." Sie schloss die Tür hinter sich und ich legte mich in mein Bett. Ob Bella wirklich so froh war, mich wieder zu sehen? Hoffentlich, sie ist die einzige die ich hier ansatzweise kenne. Ich welzte mich noch ewig lang in meinem Bett rum, bis ich irgendwann in einen unruhigen Schlaf fiel.
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WHY?
RomanceLilly, 16 Jahre, hat zurzeit alles was sie begehrt. Sie wohnt in New York, zwar wurde sie in Deutschland geboren, allerdings zogen sie um als Lilly gerade mal 8 Jahre alt war. Sie hatte damals schon kein Problem damit in New York zu wohnen und das g...