Einführung

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Und jetzt bin ich wiederhier. Im Station Zimmer. Verkabelt und ohne Luft. Wieder holte mich die Atemnotein und ich musste wortwörtlich kämpfen um richtig atmen zu können. Das istdein Leben dachte ich. Das bist du. Du wirst es nicht anders kennen. Währendandere ihr Leben ausleben können, wirst du immer dieses Problem mit deinem Atemhaben. Nie wirst du genug Ausdauer haben, nie wirst du ohne Pause leben können,nie wirst du am Stück einmal laufen können. Denn du hast diesenSauerstoffmangel. Du wirst es nie anders kennenlernen. Menschen werden dichweiterhin bemitleidend anschauen. Auch wenn sie sagen, dass sie dich nichtbemitleiden, werden sie es tun. Du wirst diesen Schlauch am Gesicht immerhaben. Die Menschen werden dich immer komisch anschauen und über dich nichtrichtige Sachen denken. Deine Atemnot wird dich wieder einholen und du wirstwieder zusammenbrechen und im Krankenhaus landen, weil das dein Leben ist. Niewirst du zur Bahn rennen können. Es wird dir leichter fallen dich zu verspätenanstatt zu rennen, weil deine Lunge es nicht mitmacht. Auch wenn du zur Schulezu spät kommst ist es dir egal, weil du nicht zur Bahn rennen kannst. Du wirstjeden an deiner Seite bitten Pausen zu machen, weil du immer nur schwer atmenkannst. Du wirst dich verdammt unwohl fühlen, aber du kannst es nicht ändern.Deine Mitmenschen werden dir versichern wollen das es ihnen nichts aus macht,aber du wirst dich trotzdem verdammt scheiße fühlen, weil sie wegen dir auchstehen bleiben müssen. Die Ärzte werden weiterhin nichts finden können. Seit 20Jahren finden sie nichts, nach 20 Jahren werden sie immer noch nichts findenkönnen. Deine Hoffnung wird langsam weniger, und dir fällt das sterben leichterals weiterzuleben. Du willst nicht mehr atmen können, weil das nicht atmen dirleichter fällt. All die Jahre hattest du eine Hoffnung, aber diese Hoffnungwird langsam vergehen, weil du siehst, dass es dir Tag zu Tag schlechter gehtanstatt, dass es dir Tag zu Tag besser gehen soll. Du weißt das jeder einmalsterben wird. Aber du hast dir erhofft gesund zu sterben. Und während du dieseZeilen schreibst hast du immer noch eine Hoffnung, dass sich das Blatt wendet.Deine Narben auf deinem Körper sehen aus wie eine Landkarte, weil du so vieledavon hast. Jedes einzelne Detail hat eine Geschichte und seine eigenenSchmerzen. Du kannst dich an alle Erinnern, weil du bei jeder einzelnenOperation ganz andere schmerzen gefühlt hast. Die Schmerzen vergehen, doch dieNarben bleiben für immer. Du bist nicht traurig über deine Narben, aber duwarst traurig über diese Schmerzen in dem Moment. Du hast geflucht und lautgeschrien, dass du Sterben willst. Du wolltest die Schmerzen nicht mehr fühlenund konntest nächtelang nicht schlafen. Niemand konnte dich verstehen. Nichtmal die Krankenschwester. Die einzige Person die morgens neben dir war, nichtmal Sie konnte verstehen was das für schmerzen sind obwohl sie dich immeraufmuntert und die Schmerzmittel gibt. Du bist Kilometer weit entfernt vondeiner Familie, weil es das Krankenhaus in deiner Nähe nicht gibt. Du bistalleine. Mit den Schmerzen und mit den Sorgen. Die Ärzte geben dir Mut, sagen,dass alles gut wird, aber du weißt, dass alles viel schlimmer wird, wenn es soweitergeht. Du fragst dich immer wieder, was du getan hast und womit du esverdient hast diese Krankheit zu bekommen. Aber keiner kann dir eine Antwortgeben. Das Leben spielt dir einen miesen Streich aber du musst schauen, dass dunicht reinfällst. Schau das du das Leben ein dein Streich einwickelst und werdeglücklich. Glücklich über deine Situation und über dein Leben. Denn du bisteinzigartig. Glaub fest daran, dass sich das Blatt irgendwann wenden wird. Sobald du daranglaubst, hör nie auf zu glauben. Glaube ist der Weg zum Erfolg.

Das Leben und seine StreicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt