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Ich schob die Schubkarre in den Vorgarten. Dort stellte ich auch alles andere ab. Ich schaute noch ein letztes Mal auf die Hecke. Seltsame Pflanzen. Alle so trocken und irgendwie gar nicht schön. Ich meine, eine Hecke soll doch groß und grün sein, und nicht so klein und verkümmert. Was soll das überhaupt für eine Pflanze sein?

Grade als ich den ersten Strauch rauszog, merkte ich, dass es doch ziemlich tiefe Wurzeln gab. Was ist denn das? So eine tote Pflanze und solche kräftigen Wurzeln?

Misstrauisch begutachtete ich die Hecke. Also rausreißen wird mal schlecht. Dann muss ich ja meinen halben Garten aufgraben nur um die Wurzeln zu entfernen.

"Was machen Sie denn da?", rief plötzlich eine alte Stimme. Ich schaute nach vorne auf die Straße, die direkt vor meinem Haus verlief. "Bitte?", fragte ich irritiert.

"Warum reißen Sie denn dich Hecke raus?", fragte er komplett unverständlich. "Weil sie total trocken ist. Ich mein, schauen Sie sich die Hecke doch mal an. Sowas will ich nicht im Garten stehen haben.", entgegnete ich etwas genervt.

Der alte Mann mit seinen dunkelgrünen Jacke musterte mich. "Ja aber die Hecke beschützt doch ihr Grundstück.", entgegnete er als sei es selbstverständlich.

"Beschützt? Vor was? Da geht ja nicht mal ein Zaun lang und sie ist nur einen halben Meter hoch. Jedes Kind kommt da durch.", rief ich etwas grantig aus. Es nervte mich grade, dass der Mann meinte zu wissen, was für mich gut sei.

"Ja aber die Geister?", fragte er dann und ich musste mir mein Lachen verkneifen. Geister? Ehrlich?

"Ja. Dann danke der Herr. Ich werde mich vor den Geistern in Acht nehmen.", sagte ich und konnte mir ein Kichern nicht verkneifen.

"Lachen Sie etwa über sowas? Die Geister haben meine Frau entführt!", schrie er mich an. Mein Lachen verstummte und am Blick konnte ich erkennen, dass der man wirklich nicht scherzte. Meinte der das etwa ernst?

"Lachen Sie mal nur. Wenn diese Geister erstmal in ihrem Haus sind, werden sie sie nicht los. Und glauben Sie mir, bei mir kommen Sie nicht aufs Grundstück.", ging er mich grantig an und ging dann die Straße weiter. Er bog zwei Häuser weiter ein und ging dort ins Haus. Kurz vor seiner Tür schaute er nochmals zu mir.

"Kaufen Sie sich lieber erst eine neue Hecke, bevor Sie die alte rausreißen.", schrie er zu mir rüber und verschwand im Haus.

Zögernd steckte ich den rausgerissenen Strauch wieder in seinen angestammten Platz. Ich ging ins Haus und nahm meinen Geldbeutel.

Ja ich geh jetzt zum Baumarkt, aber nur weil ich eine gute Gartenschere brauche. Von solch einem Humbuk lasse ich mir doch nicht den Tag versauen. Die mit ihren Geistern hier. Kein Wunder das hier keiner leben will.

Das Experiment [Mauz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt