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"Was hatten sie vor?"_ich nach einer längeren Zeit des Schweigens.
"Komm her"_er.
Ich gehorchte und setzte mich neben ihn auf sein Bett. Er legte einen Arm um mich und ich senkte den Kopf. Ich wollte jetzt nicht in seine Augen sehen, denn sie würden voller Hass und Wut sein. Das wusste ich.
"Du weißt das sie die Möchtegern Bad Boys sind"_er.
Ich nickte nur.
"Das wissen sie auch und sie wollten es ändern."_er und schon jetzt hörte man die Wut in ihm.
"Und wie?"_ich leise.
"Du bist im Moment das angesagteste Mädchen der Schule, weil du gut aussiehst und mit uns abhängst."_er.
Wir schwiegen und ich spürte wie Brian sich anspannte.
"Weiter"_ich noch leiser als vorher.
"Um ein besseren Ruf zu bekommen, wollte einer der vier, vielleicht auch zwei, dich flachlegen"_er wütend.
Ich erstarrte. In mir kamen Tränen hoch, als ich das alles realisierte. Sie wollten mich benutzten um ihren Ruf zu verbessern. Sie wollten mich, Schwester des angesagtesten Bad Boy der Stadt, flachlegen. In mir war Wut auf die vier Jungs, Angst vor den vier Jungs und Erleichterung das ich Calvin als Freund und Brian als Bruder habe.
"Was wirst du jetzt tuen?"_ich zwischen Tränen.
"Erstmal werde ich bei dir bleiben, bis du dich beruhigt hast. Alles weitere werden wir dann sehen, Hauptsache unsere Eltern bekommen nichts mit"_er.
Ich sah zu ihm hoch und er schenkte mir ein kleines Lächeln. Doch ich konnte es nicht erwidern, sondern lehnte nur meinen Kopf gegen seinen trainierten Brustkorb. Den rechten Arm hatte er um mich gelegt, in seiner linken Hand lag mein Kopf. Ich spürte wie er mir einen Kuss auf den Kopf drückte. Meine Angst zu überwinden und auf ein Pferd zu steigen, durch die Kälte zu reiten, meinen Bruder zu 'retten' und dann auch noch zu weinen ist anstrengend, weswegen ich einschlief.

Ich hörte Stimmen und wurde langsam wach, jedoch stellte ich mich schlafend, um das Gespräch mit zu verfolgen.
"Du hättest jedenfalls mal anrufen können, wir haben uns Sorgen gemacht"_Thomas streng.
"Jaa"_Brian genervt.
"Kannst du jedenfalls morgen ist Weihnachten, deine kleine Schwester wünscht sich nichts mehr als eine heile Familie, kannst du für sie da bleiben?"_Thomas.
Schweigen. Trotzdem meine Augen geschlossen waren, spürte ich Brian's Blicke auf mir. Ohne mich zu bewegen, versuchte ich heraus zu finden wie lag. Unter meinem Kopf war ein Jeansstoff. Okay, also lag ich mit meinem Kopf auf seinem Schoss. Ein Glück seitlich, sonst wäre es etwas... , naja, kann man sich ja denken.
"Ich werde an Weihnachten da sein, aber nicht weil du mich gebeten hast, sondern weil ich weiß wie sehr sich es wünscht und nach dem Tod ihres Vaters, wird es nicht leicht für sie werden."_Brian ernst.
"Ich habe nie gesehen, das du einem Menschen gegenüber so fürsorglich und liebevoll warst"_Thomas erstaunt.
"Das liegt daran, das ich von keinem Menschen so behandelt wurde wie von Fay. Sie ist die erste Person die ich je geliebt habe"_er ernst.
"Das war das schönste und netteste was ich je aus deinem Mund gehört habe"_Thomas.
"Ich habe es nicht das erste mal gesagt."_er.
"Wer war denn dabei als du es gesagt hast?"_Thomas.
"Fay"_Brian.
"Sie weiß also das du sie als Schwester liebst?"_Thomas.
"Ja"_er.
"Das ist mehr als Claire und ich uns erhofft hatten"_Thomas.
"Hm"_Brian.
"Okay. Gute Nacht. Soll ich sie rüber tragen?"_Thomas.
"Nein! Sie schläft bei mir"_Brian entsetzt.
"Entschuldigung"_Thomas lachend.
Ich hörte wie sich die Zimmertür schloss und Brian nach seinem Handy griff. Dann hörte ich ein Klicken seines Handys'. Hat er mich fotografiert? Für mich ein guter Moment 'aufzuwachen'. Ich öffnete meine Augen und sah in Brian's.
"Na Kleine"_er lächelnd.
"Hi"_ich.
"Willst du dich umziehen oder so schlafen?"_er.
"Ich geh kurz rüber."_ich.
Er nickte und wand sich wieder seinem Handy zu. Ich zog meine Schlafshorts und mein dünnes Top an. Ich sah an meine Wand, an der hingen so viele Bilder. Von meiner Vergangenheit die mich geprägt hat. Und jetzt merkte ich das Brian seit sechs Monaten meine Vergangenheit beeinflusste und in mir sehr viel geordnet hat und neue Dinge in mein Leben geworfen hat. Zum
Beispiel Bad Boys, Liebe, Geschwisterliebe, Mut und Selbstbewusstsein. Lio lag schlafend in seinem Korb. Ein letzter Blick aus dem Fenster in die Dunkelheit. Draußen schneite es wieder mal. Der Schnee lag im Garten mindestens 70cm hoch. Ich begann zu frieren und huschte schnell in Brian's Zimmer. Ich kuschelte mich zu ihm ins Bett, da er schon total müde aussah.
"Hast die letzte Nacht nicht viel geschlafen."_ich.
"Ich konnte nicht. Ich hatte Angst das einer von den Jungs kommt und dich dann zu ihnen bringt"_er.
"Wieso wussten Calvin, Aron und Beycan davon nichts?"_ich.
Brian hatte seine Augen zu und hatte mich im Arm.
"Sie hätten den Ernst nicht erkannt, sie hätten dich zu den Jungs gebracht"_er mit geschlossenen Augen.
"Früher hast du nie die Gefahren gesehen und warst leichtsinnig."_ich.
"Ja ich weiß. Bis dieses blonde Mädchen mit den grünen Augen in mein Leben trat"_er.
"Habe ich gern getan"_ich.
"Lass uns schlafen"_er müde.
"Okay"_ich lächelnd. Ich wuschelte ihm durch die Haare.
"Sei froh das ich todmüde bin"_er mit seiner rauen Stimme.
Ich lächelte und sagte darauf nichts mehr und schlief im festen Griff meines Bruders ein.

my new brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt