The Battle of Yvanon

Prolog

Da steht sie nun.

Hände oben, halb zerfetzte Kleidung und verwuschelte Haare.

Lustigerweise weiß sie gar nicht, wieso. Und sie will es auch gar nicht wissen. Denn sie versteht nicht, warum sie im strömenden, eiskalten Regen dasteht und genau jetzt von der Polizei verhört wird. Das erscheint ihr alles... sehr unlogisch.

Deswegen erzähle ich jetzt ihre Geschichte.

Eine Woche davor

Manchmal denkt sie sich, was für eine bescheuerte Klasse sie erwischt hat. Weswegen sie darüber nachdenkt?

Brian.

Dieser typische "Ich-bin-der-Coolste-Macho". Alle Jungs, die ihm hinterherrennen, lachen über jeden seiner bescheuerten Flachwitze, die niemand mag. Aber hey. Das ist Brian, da MUSS man einfach lachen.

Mal nebenbei: Gwynnifar ist eine relativ gute Schülerin. Hat gute Noten, viele Freunde, und gilt trotzdem nicht als Streberin.

Und genau jetzt sitzt sie mit ihrer Klasse im Physikraum bei Frau Jenibbal, die gleichzeitig der Klasse 8b auch Chemie beibringt.

Jenibbal erzählt gerade etwas unwichtiges über Elektroskope, und als sie fragt, warum die Nadel sich zu bewegen beginnt, wenn sie eine vorher an ihrem Pulli geriebene Plastiktüte an die Metallplatte hält, meldet sich der Macho. Schon ahnend, was da rauskommt, nimmt die Lehrerin ihn dran.

"Naja, vielleicht steht das Elektrik...dingens da so auf Elektronen, dass es erst einmal einen Ständer kriegt!"

Und - wie gewohnt - fangen erstmal die ganzen männlichen Mitglieder der Klasse an, zu lachen, neben Jenny und Leyla, die einzigen, die Brians Witze neben den Jungs lustig finden.

Dann folgt ein halber, an den Macho gerichteter Facepalm von Jenibbal.

"Gwyn, kannst du uns sagen, wie das funktioniert?", fragt sie Gwynnifar - die jeder Gwyn nennt - hoffnungsvoll.

Und diese erklärt das alles anstelle Brians.

"Die Elektronen, die durch die Plastiktüte auf den Stab und die Nadel übertragen werden, stoßen sich gegeneitig ab, und da das ja auch logischerweise die Elektronen im Stab und der Nadel tun, fängt die Nadel an, sich zu bewegen, bis sie irgendwann-", sie schaut zum Macho, "steht."

Jenibbal lässt einen erleichterten Seufzer von sich.

"Danke, stimmt vollkommen. Und jetzt zur Hausaufgabe. Ihr-"

Es dongt.

Das letzte, was Jenibbal von ihren Schülern hört, ist die schwere, zufallende Eisentür des Physikraumes.

Sie seufzt, packt ihre Sachen und geht.