broken

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i only love him
he doesn't love me.
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Er ist wieder hier.

Ich stütze mich schwer atmend auf das Waschbecken, das Wasser läuft.

Ich wollte ihn nie wieder sehen. Und jetzt ist er einfach wieder aufgetaucht.

Heiße Tränen laufen über meine Wangen und ich spritze mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, versuche nicht zusammenzubrechen.

Nicht so schlimm wie damals, rede ich mir ein. Nicht so schlimm, wie als er mich verließ.

Aber es ist schlimmer.

Damals habe ich am Anfang nichts fühlen können. Der Schmerz kam erst später.

Aber ich konnte mir wenigsrens noch einreden, dass es Hoffnung gibt. Dass ich jemanden finden würde, den ich noch mehr liebe als ihn. Allein diese Hoffnung hat mich angetrieben.

Sie war aber nur eine Lüge.

Eine Lüge, die ich geglaubt habe, denn jetzt, nachdem ich ihn wieder getroffen habe, nach all der Zeit, wurde mir klar, dass es vollkommen unmöglich ist jemanden noch mehr zu lieben.

Ich schluchze verzweifelt auf.

Vollkommen unmöglich.

Ich liebe ihn dafür zu sehr.

Er.

Ich habe mir damals verboten jemals wieder an seinen Namen zu denken. Es tut nur weh. Ich habe mir auch verboten daran zu denken, was in diesem Sommer passiert ist. Aber jetzt kann ich es nicht mehr zurückhalten.

Schmerz durchfährt meinen Körper und tausende von Erinnerungen schießen durch meinen Kopf, Erinnerungen aus einem anderen Leben.

Es kommt alles zurück.

Ich dachte, ich hätte vergessen. Dabei habe ich es einfach verdrängt.

Wie er lacht.

Wie er weint.

Wie er redet.

Es ist zu viel. Ich halte es nicht aus. Ich bin zu schwach.

Ich kann ihm nicht gegenübertreten und ihm noch einmal in seine grünen Augen sehen, die Augen, die mich immer noch alles um mich herum vergessen lassen. Ich kann nicht noch einmal seine Stimme hören.

Ich schaue in den Spiegel und verziehe schmerzerfüllt das Gesicht.

Ich vermisse ihn mehr als alles andere auf der Welt, aber jedes Mal wenn ich ihn sehe, sterbe ich innerlich ein bisschen mehr.

Ein hysterisches Lachen entfährt mir.

Als wäre ich nicht schon kaputt genug.

Ich mache den Wasserhahn aus und sinke langsam auf den Boden, umklammere mich, halte mich zusammen.

Ich will, dass es aufhört.

Der Schmerz.
Die Enttäuschung.
Meine Liebe zu ihm.

Aber es wird nicht aufhören. Der Schmerz wird immer da sein, jedenfalls solange ich lebe.

Ich hole meine Tabletten hervor und betrachte sie.

Ich kann nicht mehr stark sein, das schaffe ich nicht mehr. Das starke Mädchen von damals ist gestorben.

Ich sehe zur Sonne und schließe meine Augen.

Ich denke daran, wie alles angefangen hatte. Wie ich ihn traf, mit ihm glücklich war.

Wie ich naiv geglaubt habe, unsere Liebe würde endlos sein.

Er zeigte mir, dass sie endlich war.

Es stimmte, was sie damals gesagt hatten. Dass er mir wehtun wird. Wenn ich doch nur gewusst hätte wie sehr. Wenn ich ihr geglaubt hätte. Jetzt ist es vorbei.

Ich gebe meinem Wunsch sterben zu wollen nach und schlucke die Tabletten.

Mein letzter Gedanke ist, wie sehr ich ihn liebe.


Noah.

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𝓛 ♥

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