3.Geisterhaus

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Siehst du nicht dieses alte Haus ? Die Wände sind doch schon längst ergraut und die Scheiben von den Stürmen zersplittert. Siehst du nicht, die tausend Pflänzchen, die dieses an jeder Ecke dekorieren. Hörst du nicht, wie der Wind dort hindurchpfeift und es an mancher Ecke klappert. Hörst du nicht die Trauermesse des Paters auf dem Friedhof danneben ? Hörst du nicht, wie die Glocken die Geistetstunde verkünden? Siest du nicht die Schatten im Mondschein dort, wie sie tanzen und feiern ? Riechst du nicht den alten Weihrauch,der aus den Fenstern quillt ? Oh,hörst du nicht ihr flüstern, wie sie Andachten beten, wieder und wieder ? Hörst du nicht das knarzen der Dielen, wenn sie sich bewegen ? Hörst du nicht, wie die verrosteten Geräte auf dem alten Spielplatz quietschen? Siest du nicht die Schatten ,die dort sind ? Wie sie miteinander toben und spielen. Wie seltsam anzusehen ...

Doch für dich ist dort nur Nacht. Sind dort deine eigenen Gedanken. Sind dort deine Bedenken. Du sitzt neben mir und blätterst doch nur in deinem Buch ohne zu lesen. Beschwerst dich bei mir über diesen Text, beschwerst dich, dass er schlecht zu lesen ist.
Doch du blickst nicht mal mehr aus dem Fenster um zu sehen. Du bist ein Sklave der dir geschaffenen Welt, unfähig den Pfad dorthonaus zu finden. Verdammt dazu, dass dir dein zartes Herz immer und immer wieder gebrochen wird ohne einen Weg daraus zu finden. Ich schütze dich, woimmer du bist, das hatte ich dir versprochen, doch es ist so schwer. Ihr Netz haben die Seidenspinnen längst gesponnen und wir können nicht entkommen. Seit dem ersten Mal, seit deiner Peinlichkeit fangen sie an die Worte zu spinnen und wollen nicht aufhören. Hinter seinem Rücken sagen sie so vieles über dich, geben dir tausend Namen. Die Schatten singen nun, singen Haleluja, doch du seufzt und fragst mich genervt, wieso Natanael eine Puppe lieben kann. Du bist dieser Welt fremd geworden und du verschließt dich vor ihr. Hast beschlossen in deiner eigenen zu leben-wie ich. Doch wenn ich Geister und Geschichten sehe, so erwidert du nur "schön erzählt"

Bin nich in Not, so wendest du dich ab, erklärst, dass du selbst Probleme hast und dich die meinen nur nerven, dir ist es längst egal wer ich bin. Du bist meinen Worten längst überdrüssig, fragst dich wie ich ohne ein Bild der Person lieben kann, fragst dich warum ich die bin die ich bin. Doch siehst du nicht, dass es selbst nur Poster  sind,  die du anhimmelst, Bildnisse ohne Geist.

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