5.1 Froschkönig

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"Meine Kugel, meine wundervolle Kugel, sie liegt dort unten, so weit weg von mir. Oh, wie unvorsichtig ich war, wie tollpatschig. Ich wünschte, ich würde sie zurückbekommen"

"Quak, ihr wirkt betrübt, was ist geschehen, Quak?"

"O, du dummer Frosch, meine geliebte goldene Kugel fiel hinunter in diese Wasser, sie ist verloren, ich kann nicht so lange tauchen, dies dunkle Loch ist zu tief."

"Quak, vielleicht kann ich helfen? Seht ihr, ihr wirkt bereits viel glücklicher. Ich kann meinen Atem lange anhalten, lebe seit langem in diesem Brunnen, doch ihr müsstet mir einen kleinen Gefallen schenken, Quak"

"Tu, Frosch was auch immer du tun willst , tauche tief, und hole mir meinen Glücksbringer. Was kann ein hässlicher Frosch wie du schon von mir wollen ? Nun bist du verschwunden, einzig Blasen bleiben zurück....Du bist doch nur ein dummer Frosch, welchen Gefallen könntest du schon erbitten? Du lebst doch nur hier in diesem Loch mit deinesgleichen und ich bin oben in dem Schloss mit den meinen. Von deinem Brunnen kannst du nicht fort, du bist an das Wasser gebunden.
Dort an der Oberfläche sind wieder Blasen, dort bist du. Oh! Da ist sie! Mein Kleinod ist hier ! Welcher Glückstag heute ist !"

"Quak, hier ist der Gegenstand den ihr euch gewünscht habt und nun erbete ich meinen Gefallen: Seid die Begleitung an meiner Seite, nehmt mich überall mit, lebt mit mir wie als wäre ich euer Partner. Küsst mich, umarmt mich, macht mich glücklich, Quak "

"Einen Frosch küssen? Mit einem Frosch zusammenleben ? Wie ekelhaft ! Das kannst du nicht von mir wollen ! Das ist unmöglich! Was soll man von mir denken, dass ich verrückt bin ! Nein, das lasse ich nicht zu ! Dummer, dummer Frosch ich gehe nun, bleib du in deinem Tümpel, das ist besser für dich ! Ich muss nun nach Hause, das Essen wartet auf mich, die Freuden, da hast du keinen Platz! "

"Quak, verlasst mich nicht , ihr schönes Mädchen, geht nicht, ihr hell leuchtender Stern an meinem Himmel ! Bleibt ! Bleibt noch eine Weile, ihr seid zu schön als dass ein Abbild je eure wahre Schönheit einfangen könnte!
Nun geht ihr, verlasst mich. Oh ! Oh! Wie sehr ich mich bereits dannach sehne euch wiederzusehen! Wie sehr ich mich danach sehe eure liebliche Stimme zu hören, bei euch zu sein, mit euch zu sprechen! Euer Licht verschwindet langsam in diesem Wald. Wartet, wartet! Ich will doch mit, mit euch sein ! Lasst mich nicht im Stich! Quak, Quak, Quaaaak "

"Da ist dieses Quaken, dass mich noch lange verfolgt, fast wie ein Echo meiner Erinnerung. Aber das , wonach dieses ekelhafte Ding sucht ist unmöglich, es würde sterben wenn es kein Teich zum planschen besitzt. Mein Schloss liegt vor mir ! Endlich daheim! Was kümmern mich die Ereignisse an der Quelle , ich bin nun hier.
Vater ! Vater ! Endlich bin ich daheim! Du siehst erschöpft aus !"

"Meine Tochter ! Mein Tag, ich würde sagen, er war anstrengend, die Regierungsgeschäfte verlangen einem viel ab, doch nun bin ich hier, bei dir. Lass uns hinsetzen und reden, vielleicht erzählst du mir dann etwas über deinen Tag "

"Oh, Vater. Mein Tag, er war wie jeder andere auch , morgens saß ich in meinen Zimmer und habe den hübschen Wandteppich nun endlich fertig gestellt, nach meinem exzellenten Mittagessen ging ich in unserem Park ein wenig spazieren und habe das Licht ein wenig durch die goldene Kugel, die mir zu meiner Geburt geschenkt wurde, betrachtet, dort an dem Brunnen. Es war so herrlich, so schön ! (Leises Seufzen)
Doch nun bin ich hier. Was rieche ich? Es ist unsere Abendspeise. "

" Meine geliebte Tochter, nun rieche ich es auch, es wird ein fantastisches Mahl werden, ihr werdet sehen. Ein Glöckchen klingelt! Bald wird angerichtet werden, ich hoffe, es gefällt dir."

"Man bringt uns Teller, stellt sie vor uns ab, öffnet die Hauben. Ich blicke auf das Gericht vor mir. Fisch in Honigsouce, dazu passendes Gemüse und Prinzesskatoffeln. Oh Vater! Das sieht himmlisch aus, wundervoll, traumhaft und wie das riecht ! Ich nehme mir etwas von dem Fisch, er schmeckt noch besser als er aussieht. So essen wir still, mein Vater, der König und ich,seine Tochter. Die Zeit vergeht, nur das Kauen und die schwere Standuhr in dem Raum ist zu hören, sie schlägt gerade 15 Minuten nach sieben. So ruhig hier, so wundervoll ruhig. Hätte ich die Bitte des Frosches annehmen sollen ? Dieser Frosch war so....so seltsam so abnormal. Was will er? Was hat er davon bei mir zu leben ? Nichts, oder? Warum aber dann hat er diese Bedingung formuliert ? Mein Teller ist fast leer, den letzten Happen Kartoffel spieße ich mit meiner Gabel auf. Plötzlich hallt ein Geräusch durch die Räume. Da ist jemand an der Tür! Ich höre, wie man das Portal öffnet, mein Vater sieht mich verwirrt an"

"Tochter , erwartet ihr Besuch? Mein Mädchen schüttelt sichtlich irritiert ihren Kopf , sie scheint auch nichts zu wissen. "

"Ein Schrei durchbricht den kurzen Moment der eben wiedereingekehrten Stille, kurz danach kehrt sie wider ein. Man räumt den Tisch ab, mein Vater setzt zu einem weiteren Gespräch an"

"Mein liebes Mädchen, man überbrachte mir die Nachricht, dass übermorgen in dem Hause des Fürsten Walerich ein Ball stattfinden wird, ihr seid eingeladen, vielleicht schafft ihr es auch euer Herz für einen der dort anwesenden jungen Männer zu erwärmen. Seht, Fürst Walderich ist einflussreich, ebenso wird es sein Sohn sein, das solltet ihr euch überlegen."

"Vater, (genervt) wir hatten dieses Thema doch schon so oft! Ja, ich mag die Bälle, doch werde ich mich entscheiden, wenn ich es will und werde den lieben, den ich will, nicht, den den ihr für die beste Partie haltet ! Ich unterbreche meine Rede und lausche. Plitsch-Platsch. Plitsch-Platsch. Es kommt näher. Was ist das nur? Wer läuft so ? Nun tritt der Besucher in unser Esszimmer. Ich erschrecke. Es ist der Frosch, den ich am Nachmittag traf !"

"Quak, ihr habt noch einen Gefallen Bei mir, erinnert ihr euch nicht ? Ich holte euren Glücksbringer aus den Tiefen des Brunnens , ihr gabt mir im Gegenzug das Versprechen mich in euer Schloss zu lassen und mich als eure Begleitung zu akzeptieren, Quak!

"Stimmt das, Tochter? Schuldet ihr diesem Tier einen Gefallen ?"

" Vater, dieser Frosch....er ist seltsam, tauchte heute einfach an dem Brunnen auf. Mein Vater sieht mich immernoch an, er will eine Antwort. Ich lasse meine Schultern sinken, das Amphib nickt leicht."

"Nun, es stimmt also. Hebe unseren Gast auf den Tisch, ich freue mich, dass er uns Gesellschaft leistet."

" Voller Ekel nehme ich das, was Vater Gast nennt und platziere es neben mir, wo es zuerst an meinem Becher entlangklettert, nur um seine lange, klebrige Zunge in meinen Wein zu stecken, dannach klettert es wieder hinab und postiert sich zugleich bei meinem Besteck. Den kostbaren Wein kann ich nun nicht mehr anrühren- welche Verschwendung !
Mein Nachtisch kommt, es ist Schokoladenmus. Mir kommen fast die Tränen, als ich sehe, dass auch daran seine Zunge klebt. Vorsichtig und wegen des strengen Blickes meines Vaters nehme ich mir auf der anderen Seite ein kleines Stück, bis zur Hälfte komme ich, dann beginnt er Teil, den dieses etwas gierig verschlingt. Ich lege meinen Löffel beiseite, eine halbe Süßspeise ist besser als gar keine. Ich warte noch, bis man die Teller abgeräumt hat, dann nehme ich den Besucher und renne in mein Zimmer. Dort angekommen Rufe ich meine Zofe und weise sie an ein großes Einmachglas zu holen. Es dauert für mich viel zu lange, doch dann ist sie zurück, das Glas in dier Hand, sie will wissen, ob es passt. Ich nicke und lasse das Glas auf meine Komode stellen. Endlich kann ich das seltsame Ding in meiner Hand loswerden. Kaum ist die Zofe verschwunden öffne ich meine Hände und lasse das Tier in das Glas fallen, schiebe eine der formalen Einladungskarten darüber und beschwere alles mit einem Briefbeschwerer. Nun, dieses Problem ist gelöst. Ich lasse mich in meinen gemütlichen Lesesssel sinken und vertiefe mich in mein Buch. Leise höre ich noch dem Frosch, aber das ist interessiert mich gerade nicht "

" Da ist etwas vor meiner Nase, etwas, das mich stört. Glas. Sie hat mich ernsthaft in ein Einmachglas gesperrt, nur weil ich meinen Gefallen eigelöst habe, was habe ich ihr getan, welchen Fehler gemacht ? Dieses Mädchen, sie ist schön, so traumhaft. Sie ist alles, was ich mir je wünschen könnte. Wie ihr Haar so über ihre Schulter fällt, mein Model. Wenn ich könnte, würde ich von ihr ein Porträt malen lassen, doch es könnte nie ihre Schönheit einfangen. Auch wenn ich nun hier bin, so bin ich sicher, dass sie mich bald hier herauslässt, sie hat mir doch schon die Hälfte ihres Nachtischs überlassen. Es dauert nur, habe ein wenig Geduld, bald schon wird sie merken, wer du wirklich bist, dann wird alles gut werden. Es braucht nur ein wenig Zeit. "

"Der Frosch hüpft wie verrückt in seinem Einmachglas herum, jetzt nervt es mich langsam. Ich klappe meinen aktuellen Schmöker zu, fast will ich diesesm Wesen sagen, dass es ruhig sein soll, dich da fällt mir ein, dass ich es war, die es eingesperrt hat."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 17, 2019 ⏰

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