1 - Macht doch nichts

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Manus Sicht

"Manuel, Raus!", schrie Herr Koldern und deutete mit wütendem Gesichtsausdruck auf die Bank. Schwer atmend lief ich zu der Bank, auf die er gezeigt hatte, und setzte mich auf diese. Ich hasste den Sportunterricht, nein, besser gesagt unseren Lehrer. Herr Koldern tat wirklich alles, um uns das Leben an der Schule zur Hölle zu machen. Er ist sicherlich nur Sportlehrer geworden, um Schüler zu quälen, ich war ganz sicher.
Als meine Atmung sich etwas beruhigt hatte, wurde ich aufgefordert, wieder aufzustehen und weiter zu laufen. Ballspiele war das Einzige am Sportunterricht, was wirklich Spaß machte. Und so war es auch an diesem Tag. Wir spielten eine Art von Jeder gegen Jeden. Wenn man abgeworfen wird, muss man sich auf die Bank setzen und darf erst wieder aufstehen, wenn die Person, die einen abgeworfen hat, ebenfalls auf der Bank sitzt. Die Mädchen begannen immer zu lachen, wenn Leute wie zum Beispiel Hendrik, Felix oder Patrick abgeworfen wurden, und somit fast alle auf der Bank wieder aufstehen konnten. Sie waren die besten, schnellsten und sportlichsten der ganzen Klasse, und somit die lieblings Schüler von Herrn Koldern.

"Nicht bloß blöd rum stehen, Manuel, laufen!", riss mein Lehrer mich aus den Gedanken und zeigte energisch auf das Spielfeld. Sofort begann ich zu nicken und mischte mich unter meine wild umher laufenden und teilweise schreienden Mitschüler. Mein Blick fiel auf die Bank, auf welcher Alina saß. Sie winkte mir lieb zu, weshalb ich kurz stehen blieb und ihr ebenfalls winkte. Plötzlich deutete sie hektisch hinter mich, doch als ich mich umdrehte, war es schon zu spät. Patrick stand mit dem Ball direkt vor meiner Nase und warf ihn auf mich, sodass ich ihn ziemlich unsanft in meinen Magen bekam.
"Sorry", grinste er halb kichernd und hob den Ball wieder auf, ehe er weiter lief.
"Macht doch nichts", wisperte ich leise, als er schon lange weg war, und tapste vorsichtig zur Bank. Selbst wenn ich ihn früher gesehen hätte, es hätte nichts geändert. Ich müsste so oder so auf die Bank. Spätestens als er auf mich zu gelaufen wäre, wäre ich wie angewurzelt gewesen. Aber wie kann man schon anders, bei diesem strahlenden Lächeln?

"Hast dich gut geschlagen", grinste Alina und klopfte auf meine Schulter.
"Sehr witzig", erwiderte ich grinsend und seufzte genervt aus, "Er muss doch denken, ich bin eine absolute Niete! Bleibt einfach stehen und macht Nichts, toll gemacht, Manuel...", sagte ich eher zu mir selbst als zu Alina. Dennoch lächelte sie mich liebevoll an und sagte: "Ach nein, das denkt er nicht"

"Alina!", ertönte es von Herrn Koldern, "Rein mit dir!"
Nickend stand meine beste Freundin auf und lief zurück aufs Spielfeld, da Lea abgeworfen wurde. Lea hatte Alina auf die Bank gebracht, und saß nun also selbst.
Ich beobachtete Patrick genau. Ich beobachtete ihn, wie er ausholte, um den Ball zu werfen, wie er lief und anderen Bällen auswich. Es war gut, dass er mich abgeworfen hatte. So hatte ich wenigstens eine Ausrede, weshalb ich ihn die ganze Zeit anstarrte.
Als Michelle sich von hinten anschlich und den Ball geradewegs auf Patricks linkes Bein warf, wich dieser dem Ball durch einen gekonnten Sprung aus, wurde allerdings von Hendrik in der Magengrube getroffen.

"Arsch", lachte Patrick und ging kopfschüttelnd grinsend zur Bank, auf welcher viele Leute aufstanden und zurück ins Spiel kamen.
"Musst du nicht auch wieder rein?", fragte er, als er sich neben mich setzte.
"Ach ja", erwiderte ich kleinlaut und stand auf. Ich versuchte möglichst normal zu laufen und wieder ins Spiel herein zu kommen, was aber nicht so einfach war, wenn man ständig Patricks Lachen im Hintergrund hörte. Sein Lachen brachte mein Herz zum Schmelzen.

Ein lautes Pfeifen, das aus der Pfeife von Herrn Koldern ertönte, ließ uns alle stoppen. "Gut, nächste Stunde beginnen wir dann mit den Fitnessübungen", erklärte er und sah prüfend in die Runde, "Schönen Tag euch noch, und vergesst eure Wertsachen nicht!"
Jeder begann mit jedem zu reden, holte seine Trinkflasche und seine Wertsachen, ehe sie die Halle verließen und in die Umkleiden gingen. So auch ich. Seufzend beugte ich mich zu meiner Wasserflasche und wollte danach zu den Umkleiden gehen. Jede Woche versuchte ich, mich so schnell wie möglich umzuziehen, um Patrick nicht oberkörperfrei sehen zu müssen. Ich wusste nicht, was ich in so einem Fall tun würde, und riskieren wollte ich es auf keinen Fall. Doch dieses Mal ging der Plan leider nicht ganz auf.

"Manuel", hörte ich Herrn Kolderns Stimme hinter mir. Als sei ich ertappt worden, drehte ich mich zu ihm um und sah ihn eingeschüchtert an. "Ja?", fragte ich leise.
"Ich weiß, Teenager haben es nicht leicht. Aber mir fällt schon seit mehreren Wochen auf, dass du dich nicht mehr auf den Sport konzentrierst, sondern deine Gedanken ganz wo anders sind. Bekomm das in den Griff.", er klopfte mir auf die Schulter und ging an mir vorbei.
Ich war also ganz alleine in der großen Sporthalle. Kein Lehrer, keine Mädchen, keine Jungs, aber vorallem, kein Patrick.
Ich schluckte und tapste möglichst langsam zu den Umkleiden. Wer weiß? Vielleicht bin ich ja so langsam, dass er schon fertig ist.
Doch auch dieser Gedanke verflog ziemlich schnell, als ich sein helles Lachen aus der Umkleide hörte. Verdammt! ||

Hallo Freunde und herzlich Willkommen zu meiner neuen Kürbistumor Fanfiction!
Zu aller erst möchte ich sagen: Es ist eine Schulgeschichte. Heißt, es werden auch Unterrichtsthemen besprochen. Alles, was ich schreibe, ist kein 11. Klassen Niveau, da ich selber erst in der 9. Klasse bin. Heißt: Der Unterrichtsstoff ist aus der 9./10. Klasse. Nur, dass euch das nicht irritiert.
Ansonsten.. Lasst gerne Feedback zum erste Part da, ich würde mich wirklich tierisch darüber freuen! Morgen geht's weiter :)
Wünsche euch schonmal eine Gute Nacht
Eure Enola!

 Lasst gerne Feedback zum erste Part da, ich würde mich wirklich tierisch darüber freuen! Morgen geht's weiter :)Wünsche euch schonmal eine Gute NachtEure Enola!

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