Nach meinem Geburtstag, verlor ich noch mehr, die Lebenslust, die ich einst tief in meinem Herzen trug. Egal wie sehr Sebastian auch für mich da war und wie sehr er auch versuchte, mich zum glücklichsten Menschen überhaupt zu machen, so war mein Zustand dennoch Hoffnungslos. Ich wusste, dass ich unglaubliches Glück hatte, genau ihn an meiner Seite zu wissen, jedoch gab es mir nicht den Trost, den ich in meinem Leben brauchte und das schien er zu bemerken. Ich hätte verstanden, wenn er darüber nachgedacht hätte mich zu verlassen, jedoch dachte er in keiner Sekunde unserer Beziehung jemals daran. Er kümmerte sich um mich, als hätte sein Leben, keinen anderen Sinn, als bestünde sein Lebensinhalt, nur daraus, mit mir zusammen zu sein. Ich war ihm sehr dankbar dafür, jedoch plagte mich mein schlechtes Gewissen. Er tat so viel für mich, doch ich konnte ihm nichts davon zurückgeben. Das einzige, was ich so langsam wieder lernte, war mehr und mehr zu sprechen. Ich hasste inzwischen zwar sinnlose Unterhaltungen, ihm zuliebe führte ich sie trotzdem
"Wie gehts dir heute?" fragte er mich, als wie gemeinsam aßen
"Nicht besonders gut, wie immer eigentlich und dir?"
"Solange es dir nicht gut geht, geht es mir auch nicht wirklich gut."
Als ich nichts mehr sagte und einen Moment wieder Stille den Raum füllte, stand Sebastian auf und holte einen Briefumschlag aus dem Küchenschrank.
"Was ist das? Und warum war es im Küchenschrank?" fragte ich ihn musternd.
"Zu deiner ersten Frage, ein Geschenk, zu deiner zweiten Frage, weil du eh nicht mehr an die Küchenschränke gehst"
Einen Moment lang kicherte ich, denn so ironisch das auch klang, er hatte Recht. Den einzigen Schrank, den ich in den letzten sechs Monaten geöffnet habe, war den Wohnzimmerschrank, um mir neue Chips zu holen. Sebastian legte mir den Umschlag vor die Hände und ich hörte auf zu essen, legte meine Gabel auf dem Tisch und betrachtete den Umschlag zuerst von außen. Ich drehte und wendete ihn, jedoch war kein Hinweis darauf, der mich hätte erraten lassen, was in dem Umschlag steckte. Seine Blicke forderten mich regelrecht auf, den Umschlag endlich zu öffnen.
Damals liebte ich Überraschungen, an diesen Tagen jedoch, waren mir Überraschungen zu Anstrengend. Erst das aufreißen, oder öffnen, der Vepackungsmaterialien, dann das hineinschauen und zu guter letzt, das freuen, was immer so viel Kraft verbrauchte, seitdem ich Depressionen hatte. Ich hasste die Krankheit, dafür, dass sie aus mir machte, was ich zu der Zeit war und auch dafür, dass ich täglich im Spiegel eine scheinbar vollkommen Fremde anschaute. Und nun hatte mein Freund auch noch eine Überraschung.
Ich überspielte meine Überforderung und lächelte
"Was ist das?"
Sebastian erwiderte mein lächeln und antwortete
"Wenn ich es dir verrate, ist es keine Überraschung mehr"
Also begann ich, wider Willen, den Umschlag zu öffnen, aus dem ein dicker Packen an Papier zum Vorschein kam. Noch immer wurde ich nicht schlau, aus alledem.
"Was ist das Sebastian?" fragte ich ihn und diesmal schien er zu erkennen, dass ich am Ende meiner Kraft war, denn diesmal sagte er mir nicht, dass ich es lesen solle, sondern setzte sich und begann es mir zu erklären
"Das hier sind Lernunterlagen" begann er zu sprechen und wartete förmlich, dass ich ihn fragte, wofür diese seien. Meinen Abschluss habe ich bereits gemacht und ich hatte nicht vor mich weiterzubilden.
Ich efüllte ihm also seinen Wunsch und fragte ihn, wofür diese Lernunterlagen denn seien.
"Du bist doch erst vor ein paar Wochen 18 geworden und ich habe darüber nachgedacht, was ich als erstes tun wollte, als ich 18 wurde"

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D.D. Dear Diary
RandomDie 21-Jährige Viola beginnt ihr Tagebuch zu schreiben. Sie beginnt den Eintrag und fängt mit dem Tag ihres 14. Geburtstags an. Sie war alleine mit guten Freunden auf einem Campingplatz an einem Waldrand, insgesamt waren sie zu acht. Mitten in der P...