Prolog

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Schweigend betrache ich den Brief in meiner Hand. Obwohl ich am liebsten laut schreien würde. Der letzte Überbleibsel von meinem Vater und er hatte es mir verschwiegen. Das meiste war inzwischen unleserlich geworden. Viele Informationen waren verloren. Ich biss mir auf die Lippe um nicht los zuweinen. Wie konnte er mir nur all die Jahre das vor enthalten? Immer und immer wieder schwebte der letzte Satz durch meinen Kopf.

Pass gut auf meine Tochter Eliana auf.

Salzige Tränen tropften auf den zerknitterten Brief und ich nahm mir vor später Onkel Dan drauf an zu sprechen. Aber nicht jetzt. Ich spürte wie der Vollmond aufging und das mir nicht mehr viel Zeit blieb. Tapfer wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und legte den Brief wieder dorthin zurück wo ich ihn gefunden hatte. Bevor der Mond an seinem höchsten Punkt stand musste ich noch mit Jan sprechen. Ich versuchte das aufkeimende Gefühl der Verwandlung zu unterdrücken und machte mich auf den Weg. Die Tür ließ ich offen stehen und so wehte von draußen warme Abendluft in die Hütte... und es schien als würde die Dunkelheit in den Raum kriechen.

Aber ich war schon zu lange fort um das mit zu kriegen. Meine Liebe zu Jan hatte mich bereits fort getrieben.

Luna-Flore Gen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt