Mixed Up Mind

Hereinspaziert

„Was ist eigentlich los? Du siehst in letzter Zeit so bedrückt aus."
lese ich, nachdem der Bildschirm meines Handys an ging.
Eine Nachricht von Hannah. Und ja, sie hat Recht, ich strahle in letzter Zeit nicht immer wie ein Honigkuchenpferd. Aber was sollte schon los sein.
Es ist ein ganz normaler Freitagnachmittag. Ich bin nach einem langen Schultag endlich Zuhause und freue mich schon darauf, einfach gar nichts zu machen.
Hannah und ich spielen in einer Band. In einer unserer Schulbands. Sie hat die beste Stimme die ich kenne, ihr müsstet sie mal hören, sie stellt sogar Micheal Jackson in den Schatten. Naja, vielleicht nicht ganz, aber sie ist echt der Hammer.

Ich zucke vor Schreck zusammen. Ich bin so angespannt und vertieft in meine Gedanken. Ich muss wohl mal wieder in meine eigene kleine Welt geflohen sein. In eine Welt mit weniger Sorgen. Der Ton der mich aus meinen Gedanken gerissen hatte kam von meinem Handy. Ich habe es fest mit meinen kalten Händen umklammert. Ich wage vorsichtig einen Blick auf den Bildschirm. 

„Du musst es mir nicht sagen."

Schon wieder eine Nachricht von Hannah. Versteht mich nicht falsch, sie nervt mich nicht, auf gar keinen Fall, aber ich möchte sie nicht anlügen. Das wäre unfair. Aber die Wahrheit? Ich bin mir nicht sicher, ob das die bessere Alternative ist. Und damit sage ich herzlich Willkommen und hereinspaziert in das Durcheinander in meinem Kopf. Ich bin gespannt, ob ihr euch versteht und gut miteinander klar kommt.

Was soll ich ihr denn jetzt antworten? Ich fange an zu zittern. Eine, vielleicht nicht ganz der Wahrheit entsprechenden Antwort, würde Hannah vermutlich einiges an Sorgen ersparen. Scheiß drauf, ich vertraue ihr, sie hat gefragt und dann muss sie jetzt mit der Wahrheit leben.

Gesagt -  getan.

Ich schreibe ihr, dass ich ihr erzählen würde was los ist, aber dass ich das nicht auf WhatsApp machen will.

Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass ich mein Lächeln einfach nur Zuhause vergessen habe, aber so war es leider nicht. In letzter Zeit ging es tatsächlich auf meiner rasanten Achterbahn des Lebens mehr runter als hoch.