Mittlerweile lief ich seit Stunden einfach durch die Straßen. Völlig orientierungslos. Alle Häuser sahen gleich aus. Alle Menschen, die an mir vorbei liefen sahen gleich aus, hatten kein Gesicht. Ein Ziel hatte ich nicht, zumindest noch nicht. Würde ich jemals wieder eins haben?
Diese Frage stellte ich mir seit Tagen. Die Menschen, die unser Haus, nein, jetzt nur noch mein Haus betraten, meinten die Antwort zu kennen. Alles Menschen ohne Gesichter. Gesichter, die ich nicht sehen wollte und nicht sehen konnte.
Nur vier Gesichter tauchten immer wieder vor meinen Augen auf. Ihre Gesichter, die ich in Zukunft nur noch auf Bildern oder Videos sehen würde. Erinnerungen, die irgendwann verblassen würden. Tränen stiegen in meine Augen und flossen über meine bereits aufgequollenen Wangen. Wieder breitete sich dieser dumpfe Schmerz in meiner Brust aus. Ein Bekannter Schmerz, der vermutlich nie ganz verschwinden würde.
Lange würde ich es nicht mehr aushalten, dieses Gefühl, dass meine Brust jeden Moment in zehntausend Teile zerspringt. Dieses zerrende und reißende Gefühl war fürchterlich und kaum zu ertragen. Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte bei Ihnen sein! So viele Menschen vor mir haben es geschafft den Schmerz von Verlust zu überwinden, aber das sah ich nicht. Nicht in meiner Zukunft.
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Verloren und Gefunden
Teen FictionSchmerz, Verzweiflung und Einsamkeit beherrschen Averys Leben. Sie ist es, die überlebt hat und alle anderen von sich weist, um nicht zu vergessen. Vergessen, dass ihre Familie fort ist und sie vollkommen verloren ist. Droht sie in ihrer Trauer zu...
