Hallo zusammen, oder wie man in einem Tagebuch gewöhnlich sagen würde : Liebes Tagebuch....
Ich hoffe dass ich mich in 10 Jahren über meinen ehemaligen Lebensalltag erfreuen kann, wenn ich dieses Buch nochmals lesen werde, oder zumindest mich darüber erfreuen kann, dass diese Zeit ein Ende gefunden hat. Eigentlich wollte ich mein erstes, richtiges Tagebuch ja nicht unbedingt mit etwas Negativem anfangen, aber was muss das muss. Eigentlich lief der Tag gar nicht so schlecht, bis ich im Training mal wieder einen Ball auf den Finger bekommen habe und dieser sofort angeschwollen ist. Passiert, denkt ihr euch bestimmt. Wenn man sowas aber nun schon gefühlt zum 100. Mal passiert, und es unabhängig von der Hand immer rein „zufällig" den Mittelfinger erwischt, dann kann das nur Karma sein. Naja egal, morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder besser aus, und es gibt schließlich auch noch schlimmere Sache als so ein kleines Wehwechen. Ich hoffe man schreibt „Wehwehchen" so, ansonsten entschuldige ich mich an dieser Stelle schon einmal. Ich bin ja schließlich ein sehr höflicher Mensch, meistens jedenfalls. Na gut, zumindest wenn ich gut gelaunt bin und die Leute auch mag, aber im Tagebuch möchte ich später ja auch nette Sachen lesen und nicht eine schlechte Version meines letzten Deutschaufsatzes.
Um zu etwas Positiven nun zu kommen, darf ich meinen grandiosen Schultag morgen präsentieren. Da nachmittags Notenkonferenzen sind, entfällt die Mittagschule, und ich habe nur sechs Stunden Unterricht. Davon fallen „leider" zwei Stunden der Berufsorientierung statt. Wie gern wäre ich doch statt diesem in Chemie und Englisch gesessen und hätte gelernt! Ironie lässt grüßen. Und was ich mittags mit so viel freier Zeit als Schülerin mache? Genau! Mittagsschläfchen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich ein Schläfchen mitten am Tag so wunderbar finden würde wie jetzt. Einfach nur himmlisch, wenn man morgens schon weiß, dass man am Nachmittag statt Unterricht entspannt im Bett liegen und schlafen kann.
Ich würde ja noch von mehr atemberaubenden Alltagsgeschichten erzählen, aber zu meinem Entsetzten muss ich feststellen, dass mein Leben nicht ganz so turbulent verläuft wie es mir vorkommt. Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr ein supertolles Buch entdeckt habt, und schon den dritten Band lest, um dann kurz vor Ende der Geschichte zu erkennen: Euer Lieblingsdarsteller, über den ihr euch jedes Mal tierisch gefreut habt, wenn er auftaucht, wird in einem dramatischen Schwertkampf innerhalb von zwei Zeilen niedergestochen und stirbt. Fast hätte ich nach meinem Wutausbruch das Buch nicht weitergelesen, obwohl es das beste Buch war, das ich seit Langem gelesen hatte. Aber es geht noch spannender. Wenige Seiten später kommt es zu einer spektakulären Austauschaktion im Totenreich, wo sich der Cousin meines Lieblingsdarstellers opfert, damit dieser wieder zum Leben erweckt wird.
Im Nachhinein hatte ich dann ein schlechtes Gewissen, weil ich mich zu Unrecht zwei Minuten bei meiner Freundin darüber aufgeregt hatte, das immer meine Lieblingspersonen starben ( Severus Snape, Albus Dumbledore...nur um einige grandiose Persönlichkeiten zu nennen). Schon wieder Karma. Ich glaube mittlerweile, das Karma ein fester Bestandteil unseres Lebens ist, und egal wie diese übernatürliche Kraft zustande kommt ( mein persönlicher Favourit wäre hier eine ältere Frau, eine Hexe könnte man sagen, die tierisch Spaß hat, manchen Menschen ziemlich dumme Schicksale zu schenken und sich dabei fast totlacht, wenn sie sich an den hilflosen, tollpatschigen Handlungen der Menschen ergötzt), ihr zu entweichen ist schier unmöglich.
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Abenteuer Leben
HumorWenn das Leben zum Abenteuer wird, oder wenn man im Alltag manchmal vor Langeweile fast umzukommen scheint... Was dabei rauskommt, wenn Lily ihr erstes Tagebuch schreibt und was in ihrem Leben so vor sich geht..seht selbst:)