Kapitel 3

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Überall war Blut. Vanessa beugte sich über die Leiche des rothaarigen Mädchens.

"Steht da was geschrieben?", fragte Tina leise und Sima, die neben ihr stand fing an zu zittern.

"Da steht wirklich was.", murmelte Vanessa, die einzige, die sie hören konnte war Emily, die auch nach vorne getreten war.

"Das war die Erste.", las sie, Tränen liefen ihr übers Gesicht.

Nora legte einen Arm um Emily, auch ihre Augen waren leicht gerötet.

Hinter ihnen sank Anna zu Boden, Julia legte einen Arm um sie.

"Was soll das heissen 'die Erste?'", fragte Jonas, dessen Gesichtszüge nicht zu lesen waren.

"Wer zur Hölle war das?", antwortete Leo mit einer Gegenfrage.

Plötzlich ging das ohnehin schon recht dämmerige Licht aus und alle schrien verwirrt auf.

Marc holte sein Handy aus der Tasche und leuchtete in die Dunkelheit.

"Du weisst schon, dass Herr Mares uns verboten hat, die Handys mitzunehmem?", meldete sich daraufhin Thomas.

"Denkst du, ich hör auf den?"

Einige andere griffen auch in ihre Taschen und man konnte im Zimmer wieder, mehr oder weniger, etwas sehen.

"Wir sollten so schnell wie möglich weg hier.", meinte Fabian.

"Und wie?", fragte Florian, der an der Tür stand. Er rüttelte an der Türklinke, doch sie ging nicht auf.

"Vielleicht kann ich die Tür aufschlagen.", meinte Vanessa und Sima hob eine Augenbraue.

"Einen Versuch ist es wert."

Alle entfernten sich von der Tür und Vanessa kickte ihren Fuss dagegen.

Nichts passierte.

Niemand hatte erwartet, dass die Tür sofort aufginge, da sie recht schwer war, deshalb war die Enttäuschung nicht gross.

"Leute, wenn ich hier sterbe, könnt ihr bitte meinem Bruder sagen, dass er meine Sachen in Ruhe lassen soll, okay?", sagte Tina, so optimistisch wie immer.

"Du hast einen Bruder?", fragte Denis verwirrt.

Katy verdrehte die Augen.

"Jetzt ist glaub nicht der Beste Zeitpunkt um über Geschwister zu reden."

"Wer auch immer uns hier eingesperrt hat, muss ziemlich schlau sein, das ist der einzige Stock, in dem es keine Fenster gibt.", meldete sich Eszter zu Wort.

"Wer hat überhaupt die Tür hinter sich geschlossen?", fragte Marco.

"Also ich bin als letztes reingekommen, aber ich hab die Tür nicht geschlossen.", sagte Marlon und blickte ein wenig verwirrt zur Tür.

"Und wo ist Herr Mares?", fragte Julia.

"Vielleicht hat er den Schrei nicht gehört?", meinte Leonardo.

"Wie sollten bitte alle den Schrei gehört haben ausser er?", fragte Linus.

"So kommen wir nicht weiter.", sagte Sima.

"Ach ne, was du nicht sagst.", meinte Fabio genervt.

"Ist Anja eigentlich alleine losgegangen?", fragte Anna.

"Nein, ich bin mit ihr gegangen, wir sind dann mit Katy, Julia und Eszter weitergegangen. Ich hab dann nicht mehr auf sie geachtet...", murmelte Emily leise.

"Das ist nicht deine Schuld.", meinte Nora, die immer noch einen Arm um sie gelegt hatte.

"Ähm, eigentlich schon.", sagte Cyril und Martin stiess seinen Ellbogen in seine Rippen.

"Was denn, ich sag nur die Wahrheit!"

Tina setzte sich seufzend auf den Boden und bald folgten auch die anderen ihrem Beispiel.

"So hab ich mir diese Nacht nicht vorgestellt.", sagten Leo und Jonas gleichzeitig.

Nehemia stand auf und ging zur Tür. Er rüttelte an der Türklinke, die anderen sagen ihm zu. Niemand versuchte zu helfen, da es sowieso nichts bringen würde.

Nach ungefähr fünf Minuten kam zu den Geräuschen der gerüttelten Tür noch ein anderes Geräusch hinzu. Jemand kam zum Zimmer, die Schritte im leeren Gang hörte man laut und deutlich.

Fabian zog Nehemia von der Tür weg, als die Schritte lauter wurden. Er hatte gerade rechtzeitig gehandelt, denn man hörte wie derjenige auf der anderen Seite mit irgendwas gegen die Tür schlug.  Beim achten Schlag konnte man sehen, was gegen die Tür geschlagen wurde.

Es war ein Messer, auf dem getrocknetes Blut drauf war. Alle traten einen Schritt zurück oder rutschten weiter nach hinten. Einige trafen die Wand hinter sich.

Man hörte wieder Schritte, diesmal entfernten sie sich aber. Als sie erklangen, trat Florian vor und versuchte die Tür zu öffnen. Sie ging ohne Probleme auf.

"Und was jetzt?"






Eine Nacht in der SchuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt